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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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wahr?«, stieß er hervor. »Aber das hat mir noch nicht gereicht. Um der Geschichte eine wirklich tragische Wendung zu geben, fanden dann auch noch beide ein trauriges Ende. Ein Ende, für das ich verantwortlich war.«
    Sie wartete reglos einen Augenblick lang ab, wartete, dass er weitersprechen würde. Als er es nicht tat, schüttelte sie den Kopf. »Non«, sagte sie. »Du hast niemanden getötet.«
    Sein Blick begegnete ihrem, aber er war ausdruckslos. Hart. »Nein, sie verbrannten während eines Sklavenaufstands. Aber ich habe ihn ausgelöst. Ich habe ihn ausgelöst, so sicher, als hätte ich selbst das Feuer gelegt.«
    Sie sah ihn so forschend an, als suchte sie in seinem Gesicht nach der Wahrheit. »Und warum denkst du das?«, fragte sie schließlich. » Oui , es klingt schrecklich. Aber du kannst nicht die Ursache gewesen sein.«
    Er konnte es nicht ertragen. Er wandte wieder den Blick ab. »An dem Abend, an dem es passierte, war ich zu einem Dinner eingeladen. Es war Ostersonntag, und die Pflanzer der Gemeinde hatten sich getroffen, um über die Gerüchte über die Unruhen unter den Sklaven zu reden. Aber ich war betrunken – zu betrunken, um für irgendjemanden die passende Gesellschaft zu sein. Ich hatte gelernt, musst du wissen, dass ich umso weniger mit Annemarie zusammen war, je ekliger und betrunkener ich war.«
    »Oui?« Camille beobachtete ihn, und ihr Blick war unentwegt auf ihn gerichtet. »Sprich weiter.«
    Rothewell zögerte. Nachdem er der Sache Worte gegeben hatte, war die Wahrheit plötzlich sehr viel einfacher zu erkennen. Die Dunkelheit in ihm, die Launen und der Jähzorn – das alles hatte ihm sowohl als Schwert als auch als Schild gedient. Es hatte die Leute ferngehalten. Eigentlich hatte es auch Camille ferngehalten und könnte das noch immer tun. Seine Wut war eine tödliche Waffe gewesen, in der Tat – vielleicht sogar wortwörtlich.
    Er atmete tief durch und sprach weiter. »Als Luke kam und sah, dass ich sturzbetrunken war, wurde er wütend. Er sagte … er sagte, dass einer von uns zu dem Dinner gehen müsse, und das würde er sein, weil ich dazu ja nicht in der Lage wäre. Er befahl Annemarie, sich herzurichten und ihn zu begleiten. Aber während des Essens kam jemand hereingestürzt und meldete, dass die Sklaven in St. Philip revoltierten.«
    Camille stieß einen leisen Ton des Schreckens aus und schlug die Hand vor den Mund.
    »Häuser und Felder würden brennen«, fuhr Rothewell fort. »Luke machte sich auf den Weg nach Hause, aber irgendjemand steckte, während er sich auf der Zufahrt zu unserem Haus befand, unsere Zuckerrohrfelder in Brand. Zu beiden Seiten der Zufahrt. Der Weg zu unserem Haus war sehr kurvig, und er war verdammt schmal. Ohne die Möglichkeit zum Wenden. Zum Umkehren. Luke und Annemarie saßen in der Falle. Hoffnungslos gefangen in der Falle.«
    »Mon Dieu.« In Camilles Augen standen Tränen des Mitgefühls.
    Rothewell schluckte. Seit der Untersuchung damals hatte er nur einmal mit jemandem über die Tragödie gesprochen – mit Martinique. Und das in dem erbärmlichen, schlecht überlegten Versuch, es ihr und sich zu erklären. Und darüber zu reden ließ ihn sich jetzt wieder so fühlen, wie er sich damals gefühlt hatte. Tot. Kalt. Als wäre alle Hoffnung für immer verloren.
    »Man kam gegen Mitternacht, um mich zu holen«, erzählte er schließlich weiter. »Luke – er lebte noch. Aber Annemarie … es war zu spät. Die Pferde … lieber Gott. Jemand musste sie erschießen. Aber Luke … wir konnten ihn doch nicht auch erschießen, nicht wahr?« Seine Stimme brach, und er erkannte mit Schrecken, dass ihm die Tränen in die Augen getreten waren. »Zuerst, wenn man so schlimm verbrannt ist, kann man – kann man es nicht fühlen. Aber schon bald fing er an, uns anzuflehen. Mich anzuflehen. Er … er musste es nicht lange aushalten, Gott sei Dank.«
    Camille strich mit den Händen über seine Arme, dann verschränkte sie ihre Finger mit seinen. »Es war eine entsetzliche Tragödie«, sagte sie. »Und dein Kopf weiß, dass du sie nicht verursacht hast, Kieran. Aber in deinem Herzen – oui , in deinem Herzen tut es dir noch weh. Ich verstehe das.«
    Rothewell stieß ein bitter klingendes Lachen aus und lehnte den Kopf an das Kopfbrett des Bettes. »Welch eine Ironie, nicht wahr?«, sagte er leise. »Luke war jedermanns edler Ritter. Er hat Menschen gerettet. Darin war er gut. Ich habe es ihm gedankt, indem ich seine Frau beschlief und mich sinnlos betrank.

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