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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Rothewells Brust, dann legte er sein Ohr an dessen anderes Ende. »Ah, ein gutes, starkes Herz!«, verkündete er, während er weiter lauschte. Dann richtete er sich auf und packte das Instrument weg. »Sie können Ihr Hemd und Ihren Morgenrock wieder anlegen, Mylord.«
    Binnen eines Augenblicks hatte sich Rothewell aufgerichtet und sich das Hemd wieder angezogen.
    Camille setzte den Hund auf den Boden und trat näher an das Bett heran. Zum ersten Mal wirkten ihre Bewegungen zaghaft. »Was denken Sie, ist es, Dr. Hislop?«, fragte sie. »Ist es … ist es Krebs, wie Dr. Redding glaubt? Könnte es zum Tode führen?«
    »Oh, Krebs ist immer tödlich«, erwiderte er fast fröhlich. »Dafür gibt’s keine Behandlung! Aber ist es Krebs? Schwer zu sagen. Die Symptome sind gewiss vorhanden.«
    Camilles Schultern fielen herunter. Rothewell widerstand dem Drang, zu ihr hinüberzugehen; ihr zu sagen, dass alles gut werden würde. Es würde nicht so sein, das wusste er. Hislop wusste es auch, denn trotz seiner äußerlichen Gelassenheit konnte Rothewell die Anspannung des Arztes spüren. Er deutete auf die Armstühle vor dem Kamin. Dr. Hislop setzte sich mit einem Seufzen, wobei seine Knie bedrohlich knackten.
    »Wie Sie bereits wissen, erbricht mein Mann Blut«, sagte Camille, nachdem sie sich gesetzt hatte. »Ich begreife, bien sûr, dass das ernst ist. Aber bitte sagen Sie uns, was es sonst noch sein könnte.«
    »Guter Gott!«, erwiderte der Arzt. »Es könnten hundert Dinge sein. Es könnte sein, dass Ihr Butler ihm Glasscherben in seinen Morgenkaffee tut oder dass er eine Fischgräte verschluckt und vergessen hat, mir davon zu berichten, oder dass …«
    »Ich hab’s begriffen«, unterbrach Rothewell ihn. Er brachte ein grimmiges Lächeln zustande. »Nun, ich denke, wir sind hier fertig. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Doktor.«
    Aber der Arzt blieb schweigend in seinem Armstuhl sitzen. »Es könnte aber auch sein, Mylord, dass Sie ein Mann sind, der dabei ist, sich mit Alkohol umzubringen.«
    »Mit Alkohol?« Rothewell zog die Augenbrauen hoch und fuhr sich mit der Hand über das unrasierte Kinn. »Das bezweifle ich irgendwie. Ich versuche schon seit Jahren vergeblich, mich damit umzubringen.«
    Dr. Hislop zuckte lediglich mit den Schultern. »Menschen die bis zum Exzess trinken, Mylord, neigen dazu, nicht an ihre Gesundheit zu denken, bis es zu spät ist. Das ist eine schlechte Angewohnheit. Wie lange ist es her, dass Sie einen ganzen Tag lang die Hände von Ihrem Brandy gelassen haben?«
    Rothewell dachte darüber nach. »Einige Tage«, antwortete er aufrichtig. »Ich musste … nun, ich musste für ein oder zwei Tage einen klaren Kopf haben.«
    Die Wahrheit war, dass er zwei Wochen vor Xanthias Hochzeit vollkommen mit dem Trinken aufgehört hatte. Er hatte sicher sein wollen, dass er ihren künftigen Ehemann mit größter Sorgfalt beurteilen konnte, und er hatte gewünscht, dafür absolut nüchtern zu sein. Und zwei Tage vor Xanthias schicksalhafter Dinnerparty hatte er ein weiteres Mal mit dem Brandy aufgehört – wieder war der Grund gewesen, dass er seine sieben Sinne beieinander hatte haben wollen.
    Der Doktor legte die Hände auf seinen üppigen Bauch und trommelte einen Moment lang mit den Fingern darauf. »Und wenn Sie aufhören, leiden Sie dann unter irgendwelchen Nebenerscheinungen, Mylord? Zittern? Halluzinationen?«
    Rothewell starrte ihn mit offenem Mund an. »Guter Gott, Mann! Der Säuferwahn?«
    »Das Delirium tremens«, korrigierte der Arzt ihn. »Schreckliche Sache! Haben Sie ein Delir?«
    »Ganz sicher nicht.« Rothewell war erzürnt. Seiner Auffassung nach war das Delir etwas für Säufer und Schwächlinge – Männer, die keinen Grund hatten zu trinken.
    Der Arzt nickte jovial. »Und wie lange davor haben Sie nichts getrunken?«
    Rothewell lächelte reumütig. »Gelegentlich, Doktor, muss ein Mann wie ich ein Laster lassen, um einem anderen besser frönen zu können – oder ich tat das zumindest vor meiner Heirat«, fügte er etwas verspätet hinzu. »Es war nicht unüblich für mich, einen oder zwei Tage nichts zu trinken, wenn ich etwas willens und hübsch genug fand, mich abzulenken.«
    »Haha!« Der Doktor schlug sich auf die Schenkel und blinzelte Camille zu. »Und kann irgendetwas anderes als Ihr fleischlicher Appetit Sie davon abbringen, Mylord?«
    »Nicht oft«, sagte Rothewell. »Ich erinnere mich, dass letztes Jahr auf meiner Überfahrt von Barbados einige von uns an Bord krank

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