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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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der menschlichen Natur. Sie verscheuchte den Hund, setzte die Haube auf das Tablett und trug es zur Kommode ihres Mannes neben der Tür.
    »Trotzdem«, sagte Mr. Kemble, der plötzlich aufstand. »Ich denke, ich sollte bei Miss Obelienne einen Besuch machen. Ist es gestattet, Lady Rothewell?«
    Camille sah ihren Mann an. »Oui, ich denke schon«, erwiderte sie. »Ich muss ohnehin nach unten gehen und mich um Dr. Hislops Diät kümmern. Kieran, entschuldigst du uns?«
    Miss Obelienne saß an ihrem Arbeitstisch und besserte einige Tischdecken aus, als sie die Küche betraten. Nachdem Mr. Kemble sie begrüßt hatte, sah sie ihn misstrauisch an. »Oui, Mr. Kemble ist mir bekannt«, sagte sie. »Wie geht es Ihnen, Sir?«
    Rasch erklärte Camille Dr. Hislops Anordnungen. Wieder sah die Köchin nicht erfreut aus. »Aber mit solcher Diät kann niemand leben, Madame!«, protestierte sie. »Sie ist fade und ohne Energie.«
    »Aber genau das ist das Problem, Miss Obelienne«, erklärte Camille unbeirrt. »Lord Rothewell hat ein wenig zu viel – hm, Tatkraft in seinem Leben bewiesen – sein Werk, nicht Ihres. Und es ist nur für sechs Wochen. Ich fürchte, Dr. Hislop besteht darauf.«
    Obelienne steckte die Liste in ihre Tasche und setzte eine säuerliche Miene auf.
    Camille lächelte und dankte ihr. »Und jetzt würde Mr. Kemble Ihnen gern noch einige Fragen über Ihre Maniokwurzelknollen stellen, weil er sie noch nie gesehen hat«, sagte sie, wobei sie nicht ganz sicher war, ob sie die Wahrheit damit sagte. »Wollen Sie ihm freundlicherweise erklären, was Sie mir erklärt haben? Und ihm vielleicht Ihren Gewürzschrank zeigen?«
    »Bien sûr, Monsieur.« Miss Obelienne erhob sich mit königlicher Würde.
    Mr. Kemble strahlte. »Oh, vielen Dank, Mrs. Trammel!«, rief er und klatschte begeistert in die Hände. »Ich bin so etwas wie ein Kräuterkundler, wenn natürlich nur ein Amateur, wissen Sie, und ich koche auch ein wenig, gelegentlich.«
    Miss Obelienne schaute ihn über die Schulter an, ihre Miene wirkte zweifelnd. »Folgen Sie mir, Monsieur«, sagte sie, während sie den Schlüsselbund aus ihrer Tasche zog.
    »Es ist so aufregend, Maniok von den Inseln zu sehen«, sagte er. »Er ist eine Rarität, soweit ich weiß. Sagen Sie, wo kaufen Sie ihn?«
    »Miss Xanthia bringt ihn mir, entweder schon zu Mehl gemahlen oder in Fässern mit feuchter Erde gelagert.« Sie schloss die breiten Mahagonitüren des Gewürzschranks auf und öffnete sie.
    Wie sie es zuvor auch getan hatte, zog sie die große untere Lade auf. Dieses Mal lagen nur zwei Knollen darin, und sie sahen ein wenig verschrumpelt aus. Miss Obelienne nahm eine davon und zeigte sie Mr. Kemble. »Maniok ist ein gesundes Nahrungsmittel«, sagte sie nachdrücklich. »Aber man darf ihn nicht roh essen. Die Zubereitung ist das Geheimnis dabei.«
    Mr. Kemble betrachtete eingehend die Knolle, an der noch Erde klebte. »Wie bereitet man ihn zu, Mrs. Trammel?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das hängt davon ab, wie man ihn essen möchte, Monsieur. Aber immer muss das Gift zuvor herausgezogen werden. Oft wird Maniok gekocht oder vergoren, oder die Stärke wird herausgezogen.«
    Kemble gab ihr die Wurzelknolle zurück. »Wie weiß man, dass Maniok ungiftig ist?«
    »Wenn er bitter schmeckt, darf man ihn nicht essen. Aber das würde ohnehin nur ein Dummkopf tun. Der Geschmack ist sehr unangenehm.« Sie stand gelassen da, schien aber noch immer ein wenig misstrauisch zu sein, während sie auf seine nächste Frage wartete.
    »Nun, dann ist ja alles klar, nicht wahr?«, bemerkte Kemble. »Ich glaube, ich werde Maniok den Experten überlassen. Danke, Mrs. Trammel, dass Sie mich ins Bild gesetzt haben.«
    »Miss Obelienne, warum zeigen Sie Mr. Kemble nicht Ihre Kräuter und Gewürze?«, schlug Camille vor, um die Köchin zu besänftigen. »Ihre Sammlung ist absolut faszinierend.«
    Wieder strahlte Mr. Kemble. »O ja!«, sagte er hingerissen. »Lassen Sie sie mich sie ansehen. Ich bin mir sicher, sie haben eine wunderbare Vielfalt – wo doch Lady Nashs Schiffe um die ganze Welt fahren. Oh, ich rieche Safran – und – ach, du meine Güte! Ist das Tamarinde?«
    Die Köchin schien sich ein wenig mit ihrer Aufgabe anzufreunden und öffnete pflichtbewusst die kleinen Türen und Schubladen. Sie zählte die exotischen Namen auf, genau wie sie es für Camille getan hatte, und gestattete Mr. Kemble, an denen zu schnuppern, von denen er es wünschte.
    »Die meisten kommen mit Miss Xanthias

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