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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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einen Moment bleiben«, sagte die Lady und nahm vorsichtig auf dem angebotenen Stuhl Platz. »Meine Kutsche wartet, ich bin auf dem Weg nach Wapping.«
    »Ja, ich verstehe.« Camille entging nicht, dass Lady Sharpe sich unbehaglich zu fühlen schien. »Und hat dein Bruder dir nichts gesagt … hm, über meinen Hausgast?«
    »Kieran?«, fragte Lady Nash verwirrt. »Himmel, nein.«
    Camille wurde bang ums Herz. Kieran?
    Oh, mein Gott. Das war Rothewells Schwester. Camille wünschte, ein Loch würde sich plötzlich unter ihrem Stuhl auftun und sie verschlingen.
    Aber Lady Nash redete noch und ließ ein Stück Zucker nach dem anderen in die Tasse Kaffee fallen, die die Countess ihr gereicht hatte. »Genau genommen habe ich ihn seit Mittwoch nicht mehr gesehen. Warum? Hat er Mademoiselle Marchands Bekanntschaft gemacht?«
    »Nun ja«, entgegnete die Countess. »Und er hat mich in eine ungewöhnliche Situation gebracht, wie es aussieht. Bitte züchtige ihn dafür, wenn du so nett bist.«
    »Nun, ich lasse mir nie die Gelegenheit entgehen, das zu tun.« Lady Nash schaute zwischen den beiden Frauen hin und her. »Also wirklich, Ladys. Hier schleicht die Katze ganz offensichtlich um den heißen Brei herum. Wird eine von euch so freundlich sein und mir sagen, was los ist?«
    »Ich werde das tun«, sagte die Countess ein wenig lahm. »Obwohl dein Bruder mir nicht dafür danken wird, dass ich ihm die Überraschung verdorben habe. Mademoiselle Marchand, musst du wissen, hat gerade Rothewells Heiratsantrag angenommen.«
    Lady Nash legte beschützend die Hand auf ihren Bauch, bevor sie erstarrte. »Ich … ich bitte um Entschuldigung. Was hast du da eben gesagt?«
    »Kieran und Mademoiselle Marchand – Camille – werden heiraten«, wiederholte die Countess. »Du musst ihr gratulieren.«
    Die Lady sah entsetzt aus. »Ist das ein Scherz?«
    Camille spürte, wie ihr Gesicht feuerrot wurde. Oh Gott, wie hatte sie sich vorstellen können, dass es funktionieren würde? Jeder konnte sehen, was sie war. Jeder würde sie hassen. Sie hätte niemals ihren Zeh in den englischen Kanal tauchen dürfen, ganz zu schweigen davon, ihn mit dem Schurken von einem Vater auf einem Segelschiff zu überqueren.
    »Xanthia!«, tadelte Lady Sharpe. »Du solltest glücklich sein für die beiden.«
    Lady Nash hatte ihre gesunde Farbe verloren. »Sie meinen das also ganz und gar ernst?«, sagte sie. »Nun. Nun, natürlich, Mademoiselle Marchand, ich wünsche Ihnen, dass Sie glücklich werden. Es ist nur, dass ich … dass ich schockiert bin. Ja, das ist das Wort, das mir als Erstes dazu in den Sinn kam.«
    » Merci, Madame«, sagte Camille. Sie erhob sich steif von ihrem Stuhl. »Es ist eine arrangierte Heirat, wenn das für Sie von Bedeutung ist. Wir haben uns erst vor Kurzem kennengelernt. Ich werde Sie jetzt verlassen. Ich bin sicher, Sie haben Dinge zu besprechen, die besser unter vier Augen besprochen werden.«
    Lady Nash ergriff ihre Hand, als sie vorbeiging. »Ich bitte Sie um Verzeihung«, sagte sie rasch. »Ich bin verwirrt, Mademoiselle Marchand, das ist alles. Und ich habe meine Manieren vergessen. Es hat nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Setzen Sie sich wieder, meine Liebe«, drängte Lady Sharpe sie. »Wir haben Xanthia nur überrascht, das ist alles. Ich werde Kieran dafür über glühenden Kohlen rösten, da können Sie sicher sein. Er hat uns beide in eine teuflisch unbehagliche Situation gebracht.«
    Camille wandte sich um und deutete einen Knicks in Lady Sharpes Richtung an. »Vielen Dank, Madame, für Ihre Freundlichkeit und Ihre Gastfreundschaft«, sagte sie kühl. »Ich würde jetzt gern in mein Zimmer zurückgehen.«
    Sie spürte die Blicke der beiden Frauen in ihrem Rücken, als sie eilig durch das Zimmer ging. Als sie im Korridor stand, schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich für einen kurzen Moment dagegen. Ihre Knie zitterten in diesem Moment zu sehr, als dass sie auch nur einen Schritt hätte tun können. Aber das war nicht von Bedeutung. Man hätte Lady Nashs Schrei des Entsetzens auch noch die halbe Treppe hinauf hören können.
    Lady Nash hasste sie. Und jeder sonst würde das auch tun.
    Aber irgendwie kam Camille von der Tür fort, blinzelte die Tränen zurück und straffte den Rücken. Es brachte nichts, in Panik auszubrechen oder Selbstmitleid zu empfinden, nicht wahr? Dies war der Preis, den sie für die Unzulänglichkeiten ihrer Eltern zahlen musste. Sogar die Bibel sagte das.
    Sie konnte weder ändern, wer sie war,

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