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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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noch konnte sie Menschen wie Lady Nash dazu bringen, sie zu akzeptieren. Auf jeden Fall hatte sie schon Schlimmeres überstanden. Sie musste das durchstehen und hoffen, dass Lord Rothewell sein Wort hielt. Er sah nicht aus wie die verlässliche Sorte von Mann – aber gab es einen solchen Mann überhaupt? Rothewell war sozusagen, so vermutete sie, ein Wetteinsatz wie jeder andere Mann auch.
    Trammel stand im Foyer und hatte Anweisung gegeben, den Kronleuchter herunterzulassen, damit er geputzt werden konnte, als Xanthia in das Haus am Berkeley Square stürmte. Sie hatte sich nicht damit aufgehalten anzuklopfen. Auch wenn sie jetzt verheiratet war, so war dies hier immer noch ihr Haus – soweit es sie betraf.
    »Guten Morgen, Miss Zee«, begrüßte Trammel sie über seine Schulter. »Halt! Halt! Das ist weit genug!«
    »Wie bitte?«, fragte Xanthia gereizt. War denn heute jeder nicht ganz bei Sinnen? »Darf ich Sie daran erinnern, Trammel, dass noch immer mein Name auf der Besitzurkunde für dieses Haus steht?«
    Der Butler wandte seinen wachsamen Blick von der Menge des funkelnden Kristalls ab, dann hellte sich seine Miene auf. »Oh, nein, nicht Sie, Miss Zee. Es ist der Kron …« An dieser Stelle gaben die kristallenen Prismen ein drohendes Klirren von sich. »Zum Teufel mit euch! Ich sagte halt!« Ganz offensichtlich rief Trammel das jetzt die Treppe hinauf. »Bindet ihn fest! Sofort! «
    Das Klirren des Glases verstummte sogleich. Trammel verließ seinen Posten am Fuß der Treppe und ging zu Xanthia. »Ich bitte um Verzeihung, Ma’am«, sagte er und hob die kaffeebraunen Hände. »Heute geht einfach alles durcheinander.«
    »Was Sie nicht sagen«, murmelte Xanthia und betrachtete die geschliffenen Kristalle, die vor ihren Augen tanzten. »Herrje, das ist eine recht staubige Angelegenheit, nicht wahr? Aber warum lassen Sie den Kronleuchter herunter? Wir benutzen ihn doch nie. Wir sehen ihn uns nicht einmal an.«
    Bei diesen Worten hob der Butler erneut die Hände. »Einer der Einfälle des Herrn, Ma’am.«
    »Er ist wieder betrunken, oder?« Xanthia stemmte eine Hand in ihr Kreuz, das von ihrem raschen, von Zorn getriebenen Weg durch Mayfair schmerzte. »Und er stellt unvernünftige Ansprüche? Keine Sorge, Trammel. Ich bin gekommen, um ein Wörtchen mit ihm zu reden.«
    »Genau genommen, Mylady, denke ich, er könnte mehr oder weniger nüchtern sein«, sagte Trammel und beugte sich zu ihr. »Oder zumindest war er es, als er die Anweisungen wegen des Hauses gegeben hat.«
    »Welche Anweisungen?«, fragte Xanthia argwöhnisch.
    Trammel warf einen klagenden Blick gen Himmel. »Wir sollen es ›von oben bis unten, innen und außen‹ sauber machen«, zitierte er. »Teppiche hochnehmen, Gardinen abnehmen, jeden Teller polieren und sogar die Dachböden lüften – und das alles bis zum Ende der Woche! Und wenn wir auch nur ein Staubkörnchen übersehen, wird er uns alle zum Teufel jagen.«
    »Und Sie haben ihm das geglaubt?«, fragte Xanthia.
    »O nein, Miss Zee«, versicherte ihr der Butler. »Dafür kenne ich den Herrn schon viel zu lange. Aber einige der neuen Hausmädchen haben ihm geglaubt. Er hat letzte Woche ein Buch nach Mrs. Gardener geworfen, als sie in die Bibliothek gegangen ist, um Staub zu putzen. Er saß wie bewusstlos im roten Sessel. Und wie, bitte, hätte sie ihn dort hinten in der Ecke sehen sollen?«
    »Ja, wie?« Xanthia ballte die Hände zu Fäusten. Sollte sie schon wieder eine neue Haushälterin für ihren Bruder engagieren müssen, würde er zum Teufel gejagt werden. »Wo ist er?«
    Trammel atmete vor Erleichterung tief aus. »In seinem Arbeitszimmer, Ma’am«, sagte er. »Aber bitte seien Sie vorsichtig. Obelienne sagt, dass seine Laune heute sehr merkwürdig ist.«
    »Oh, ich wette, dass sie das ist«, sagte sie und war bereits halb den Flur hinunter.
    Miss Obelienne war ihre Köchin, und das schon seit fast zehn Jahren. Sie und Kieran hatten das Glück gehabt, dass Trammel und Miss Obelienne zugestimmt hatten, mit ihnen von Barbados nach London zu gehen. Die beiden schienen die einzigen Dienstboten zu sein, die bereit waren, es mit Kieran aufzunehmen. Seit Xanthias Heirat vor ein paar Monaten waren die anderen aus dem Haus geflüchtet wie die Lemminge.
    Trotz ihrer Frustration versäumte es Xanthia nicht, den vertrauten Duft wahrzunehmen, der ihr in die Nase stieg, als sie durch das Haus ging – den Duft von sorgsam poliertem Zedernholz und warmen Gewürzen und etwas Einzigartigem, das

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