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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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sie nicht benennen konnte. Es waren die Gerüche von Barbados, die Gerüche ihrer und Kierans Kindheit. Sie hatten sie von den Westindischen Inseln mit nach England genommen, und selbst jetzt brachten sie Erinnerungen zurück.
    Kieran stand an einem der Fenster, die in den Garten hinausgingen, als Xanthia das Arbeitszimmer betrat. Seine hohe Gestalt verdeckte viel von dem hereinfallenden Licht. Er hielt ein Brandyglas in der Hand und wandte sich erst um, als sie ihn ansprach.
    »Mein Gott, es ist gerade erst elf«, sagte Xanthia, während sie versuchte, die Schleife an ihren Haubenbändern aufzumachen. »Etwas zu früh für Alkohol, oder nicht?«
    Er wandte sich langsam um, sah aber völlig nüchtern aus. »Elf ist es?« Er trank jetzt bewusst einen Schluck, wobei er sie über den Rand des Glases hinweg ansah. »Dann ist es eher spät als früh. Ich war noch nicht im Bett, musst du wissen.«
    Zu Xanthias Ärger löste sich der Knoten nicht, sondern zog sich fester zusammen. »Ehrlich, Kieran, aber hast du den Verstand verloren?«, rief sie und ließ die Hände sinken. Die Haube saß jetzt schief auf ihrem Kopf. »Ich komme direkt von Pamela! Weißt du, was ich dort vorgefunden habe? Weißt du das?«
    Ein seltsamer Ausdruck glitt über sein Gesicht. »Ah, das«, sagte er leise. Er stellte das Glas auf seinem schweren Schreibtisch aus Mahagoni ab und ging um ihn herum. »Halt den Kopf still«, sagte er. »Zerr nicht so hektisch an den Bändern, so lockerst du den Knoten nicht.«
    »Ehrlich, Kieran!«, sagte sie wieder, als er sich über den Knoten beugte. »Was denkst du dir dabei? Eine Frau, die du gerade erst kennengelernt hast? Abgesehen davon kannst du doch nicht ernsthaft den Wunsch haben, verheiratet zu sein.«
    Er zog eine seiner dunklen Augenbrauen hoch. »Kann ich nicht?«, murmelte er und schaute von seiner Beschäftigung auf. »Besitzt du die verborgene Macht der Allwissenheit, die du vor mir zurückhältst, Zee?« Endlich war es ihm gelungen, den Knoten zu lösen, und er nahm ihr behutsam die Haube vom Kopf.
    Xanthia starrte ihn noch immer finster an, während er die Haube zur Seite legte. »Du hast nie auch nur das kleinste Interesse an einer Ehe gezeigt«, hielt sie ihm vor. »Du bist noch nicht einmal in der Gesellschaft einer respektablen Frau gesehen worden – und nein, ich zähle Christine nicht dazu! Und jetzt dieses arme, arme Mädchen.«
    »Warum sollte sie arm sein, verdammt noch mal?«, fragte er, ging zu seinem Schreibtisch zurück und nahm eine Zigarre aus einer der Schubladen.
    Xanthia begann, mit der Hand zu wedeln. »Oh, um Gottes willen, zünde das Ding nicht an!«, rief sie. »Ich werde mich übergeben, das sage ich dir.«
    »Ich verstehe.« Kieran zog die Schublade wieder auf und legte die Zigarre hinein.
    »Nein, du verstehst nicht!« Xanthia wusste, dass ihre Stimme schrill klang, als sie auf den Schreibtisch zuging, aber sie schien nicht in der Lage zu sein, die Tonlage zu ändern. »Mir stand der Mund so lange offen, dass sie jetzt denkt, ich lehne sie ab. Sie war entsetzt. Ich war entsetzt.«
    » Lehnst du sie denn ab?« Da lag die Spur einer Warnung in seinem Ton.
    »Nun, ich kenne sie doch kaum«, entgegnete Xanthia. »Aber ich will ganz sicher nicht, dass du sie heiratest!«
    »Weil …?« Er zog wieder die Augenbraue hoch, als wollte er sie einschüchtern.
    »Weil du ihr Leben ruinieren wirst, Kieran. Es sei denn, du hast vor, deine gottlose Lebensweise zu ändern. Und das wirst du nicht tun, habe ich recht?«
    »Ich fürchte, dafür ist es wirklich zu spät, altes Mädchen«, erwiderte er. »Ich bin ein alter Trunkenbold und gewöhnt an die Sünde.«
    Xanthia ging um den Schreibtisch herum und setzte sich vorsichtig auf einen der Stühle. Dieses Gespräch lief nicht gut. Seit das Baby zu wachsen begonnen hatte, war sie gereizt und unruhig. Gedanken, Geräusche, Gerüche, Enttäuschungen – alles wog zehnfach. Und das schloss ihren Zorn mit ein. Dennoch, sie durfte ihn nicht an ihrem Bruder auslassen – auch wenn er ihn verdient hatte.
    »Wie um alles in der Welt hast du es fertiggebracht, Valignys Tochter kennenzulernen?«, fragte sie ruhig. »Sicherlich hat er sie dir nicht formell vorgestellt?«
    »Nein, ich habe sie gewonnen«, erwiderte er und griff nach seinem Brandyglas. »Bei einem Kartenspiel.«
    »O Gott!« Xanthia kniff die Augen zusammen und legte eine Hand auf ihren Bauch. Ihr wurde kalt, und ihre Knie begannen zu zittern. »Oh, ich werde meine Wehen bekommen! Ich

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