Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
durch ihr Haar an der Schläfe fuhr. »Haben Sie Erfahrung? Oder werde ich der Erste sein?«
Aber jetzt ließ Camille ein Gefühl, das sie nicht verstand, innerlich zittern. Ihr gefiel diese verwirrende Reaktion auf seine Berührung nicht. »Ça alors!«, zischte sie. »Was ist das für eine Frage?«
»Eine logische, würde ich denken«, erwiderte er leise und strich ihr eine widerspenstige Locke zurück hinter das Ohr. Der Duft seines Eau de Colognes – sein Duft – hüllte Camille ein. Feigheit überwältigte sie, und sie schloss die Augen.
»Monsieur, verwechseln Sie mich nicht mit der Närrin, die meine Mutter gewesen ist«, gelang es ihr zu sagen. »Ich habe von ihrer Welt genug gesehen, dass es mir für mein ganzes Leben reicht. Ich kenne den Wert der virginité viel zu gut, um sie billig zu verkaufen.«
»Das hört sich nach einem Ja an«, murmelte er. »Aber auch wenn es nicht so wäre, würde ich Sie begehrenswert finden, Camille.«
Camille zitterte, und dennoch schien sie beide eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme zu umgeben. »Sie müssen nicht mit mir flirten, Monsieur. Ich kenne meine Pflicht meinem Ehemann gegenüber, und ich werde sie erfüllen.«
»Ich flirte nicht.« Seine Stimme klang jetzt heiser. »Küssen Sie mich, Camille.«
»Mais pourquoi?«, wisperte sie.
»Weil ich zum zweiten Mal in meinem Leben gern die Unschuld schmecken möchte.«
Sein Griff um ihren Arm schien fester zu werden. Sie sagte weder Ja noch Nein. Und trotz der Tatsache, dass sie ihre Augen noch geschlossen hielt, war sie sich sehr genau seines Mundes bewusst, der über ihrem schwebte, seines starken Armes, der sich um sie legte, und ihrer Körper, die sich unaufhaltsam näher kamen, während ihre Gedanken wieder außer Kontrolle gerieten.
Es war unvermeidlich. Und in jenem Moment der Hitze und des Dufts und der leisen Worte kümmerte es Camille seltsamerweise auch nicht. Sie wollte ihn. Ihre Arme glitten wie von selbst um seine Taille. Sein Mund streifte über ihr Kinn, über ihr Ohr. »Lehre es mich, Camille«, murmelte er. »Lehre es mich, einfühlsam zu sein.«
Ihr Körper schmiegte sich bereitwillig an seinen. Anders als beim ersten Mal eroberte Rothewell sie mit einem zurückhaltenden Kuss, der in seiner Verführung unwiderstehlich war. Sein Mund glitt vor und zurück, legte sich weich und perfekt auf ihren, zog sie in sich hinein. Drängte sie. Seine Hände waren groß, sein Körper beschützend, und der Kuss wunderbar zart, und das alles ließ ihr Herz schneller schlagen. Ließ sie dahinschmelzen. Ja, Verführung war das Wort dafür.
Flüchtig fragte sie sich, ob sie den Verstand verloren hatte. Aber dies war ihr Schicksal, und sie hatte dem zugestimmt. Warum Widerstand leisten? Ihr Körper antwortete seinem, und Rothewell wusste das sehr genau. Er zog seine Zunge sinnlich über ihre Lippen, führte sie in Versuchung, sich zu ergeben. Als Erwiderung lehnte Camille den Kopf in den Nacken. Rothewell stieß einen Ton aus – etwas zwischen einem Seufzen und einem Stöhnen – und zog sie an sich, als er seine Zunge in die Wärme ihres Mundes tauchte. Und dann war Camille wahrhaft verloren, war gefangen in der schwindelerregenden Spirale der Leidenschaft.
Ihre Hände glitten um seine Taille und fuhren seinen warmen Rücken hinauf, brachten ihn zum Zittern. Es war sinnlich. Verlockend. Er zog sich zurück und strich mit den Lippen über ihre Wange. »Camille«, flüsterte er.
Er legte seinen Mund wieder auf ihren, küsste sie jetzt eher drängend als zart. Sie zog seine Zunge in ihren Mund, und etwas Heißes und Drängendes durchfuhr Camille, wand sich wie eine Spirale durch sie hindurch bis zu ihrem Zentrum und ließ sie aufkeuchen. Er spürte es, und vertiefte den Kuss, eine große Hand schloss sich um ihren Hinterkopf.
Vage bemerkte Camille, dass ihr Atem schneller ging und dass Rothewell eine warme, kräftige Hand auf ihre Hüfte gelegt hatte und sie durch den Stoff streichelte. Seine andere Hand hob er, um ihre Brust unter ihrem Tuch zu umschließen. Sein Mund glitt über ihre Kehle, dann berührten seine heißen Lippen die Rundung ihrer Brust. Seine Hand umschloss sie fester, hob sie fast aus dem Mieder. Camille sehnte sich nach seinem Mund – ihn dort zu fühlen. Seine Erektion drängte sich jetzt unmissverständlich an ihren Bauch. Ihr Atem ging zu schnell. Das Blut schien in ihrem Kopf zu rauschen, und Verlangen sammelte sich in ihrem Schoß.
Camille war nicht naiv. Sie wusste, wie
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