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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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…«
    »Ja, ja, Bingham, das reicht!«, sagte die Countess scharf.
    »Eine Dinnerparty zu Ehren Rothewells?«, krähte Christine und griff nach der elfenbeinfarbenen Karte. »Wie überraschend! Er wird das nicht gut finden, würde ich sagen. Ich werde natürlich hingehen – allein schon, um ihn damit aufzuziehen.«
    Lady Sharpe nahm ihr die Karte aus der Hand und ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. Rothewell hatte es wieder ihr überlassen, sei er verflucht!
    Christine starrte argwöhnisch auf die Einladung. »Warum darf ich sie nicht sehen, Pam?«
    Lady Sharpe seufzte. »Natürlich darfst du sie sehen«, sagte sie. »Aber ich fürchte, Christine, dass du zu dieser Dinnerparty nicht eingeladen werden wirst.«
    Christines perfekt geformte Augenbrauen hoben sich. »Wie bitte? Sitzt Xanthia jetzt auf einem so hohen Ross, dass sie mich nicht mehr kennt? Ihr hochmütiger Ehemann ist doch nur ein Earl und, um Gottes willen – und noch nicht einmal ganz englisch.«
    Lady Sharpe schürzte die Lippen. »Xanthia mag dich sehr gern, Christine.« Eine zweite Lüge gleich nach der ersten! »Aber ich fürchte, es gibt eine schockierende Neuigkeit. Sie wird dir nicht gefallen – und es ist eigentlich nicht meine Aufgabe, sie dir mitzuteilen.«
    Christine war absolut still geworden. »O Gott, ich wusste, dass ich nicht nach Brighton hätte fahren sollen!«, sagte sie. »Er ist krank, nicht wahr?«
    Lady Sharpe machte große Augen. »Krank?«
    Christine sprang auf und begann, im Zimmer hin und her zu gehen. »Rothewell – er benimmt sich manchmal seltsam«, sagte sie, wobei sie sich mehr beleidigt als besorgt anhörte. »Manchmal weigert er sich, mich zu sehen. Er will nicht essen. Er scheint so distanziert. Er sagt Verabredungen ab. Einmal sah er aus, als hätte er Schmerzen. Ach du meine Güte, was für Umstände das machen wird!«
    »Umstände?«
    Christine fuhr herum, ihre Lippen waren zu einem Schmollmund verzogen. »Wir sind zu einer Hausparty in Hampshire eingeladen«, sagte sie. »Ich denke, er wird das jetzt als eine weitere Entschuldigung dafür nehmen, nicht hinzufahren.«
    »Er wird zu keiner Hausparty fahren, das ist wohl wahr«, stimmte Lady Sharpe zu. »Christine, meine Liebe. Ich fürchte sehr, dir sagen zu müssen, dass – nun – dass Rothewell heiraten wird.«
    Camille sah, wie das Gartentor hinter Lord Rothewell zufiel. Seine Schultern waren gestrafft, seine Schritte wirkten entschlossen, als er um die Ecke in Richtung Hanover Street davonging. Ihre Hand hielt noch die Tür auf, als Camille klar wurde, wie unfreundlich sie gewesen war, und sie schämte sich.
    Sie war wütend auf sich selbst, nicht auf ihn. Aber dieser Kuss – es war zu viel. Als er geendet hatte, war sie wie willenlos und völlig durcheinander. Als hätten ihre zittrigen Knie es ihr erlaubt, zu einer warmen Pfütze von Verlangen zu zerschmelzen, zu etwas, durch das Lord Rothewell auf seinem Weg zu der nächsten Frau, mit der er schlafen würde, leicht davongehen könnte.
    Sie schloss die Tür und wusste nicht, wie vorausahnend dieser Gedanke war – bis sie den Schrei aus Lord Sharpes Arbeitszimmer hörte, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Madame?«, schrie Camille. Das Tuch glitt ihr halb von den Schultern, als sie durch den Korridor stürzte.
    Sie stieß fast mit einer dünnen Blondine zusammen, die aus dem Arbeitszimmer auf den Flur gestürmt kam. Lady Sharpe im Kielwasser.
    Camille blieb abrupt stehen, ihr Tuch glitt zu Boden. Auch die blonde Frau stand jetzt wie angewurzelt da. Sie zitterte – vor Wut, wie es den Anschein hatte. Sie wies mit einem Finger auf Camille und sah dabei über die Schulter auf Lady Sharpe.
    »Ist das da die, für die er mich wegwirft?«, schrie sie. »Diese – diese fade kleine braune Maus, die hier wie verrückt herumrennt?«
    Die Countess hatte die Fingerspitzen auf ihre Schläfe gepresst. »Christine, um Himmels willen«, sagte sie. »Bewahre dir doch einen Rest deiner Würde!«
    »Was ist geschehen?«, fragte Camille und sah an der Frau vorbei zu Lady Sharpe. »Madame, sind Sie unverletzt?«
    Lady Sharpes Augen funkelten vor Ärger, aber sie ließ die Hand sinken und nickte. »Mir geht es gut, meine Liebe.«
    Und dann begriff Camille die Worte, die die Frau gesagt hatte. Ist das da die, für die er mich wegwirft?
    Camille richtete sich auf und stand mit aller Eleganz da, die sie aufbringen konnte. » Pardon , Madame«, sagte sie und wandte sich der Lady zu. »Ich denke, wir wurden

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