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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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erbrachen. Einige Männer konnten es ertragen, weil sie es mussten. Es war ihre Pflicht. Und ein paar ganz wenige liebten das Gewicht eines Schwertes in ihren Händen, die Faszination, dem Tod ins Auge zu sehen und lebend davonzukommen. »Wenn du so sehr dazu entschlossen bist«, gab er nach, weil er wusste, dass Colin einer von diesen wenigen war und dass nichts seinen Entschluss ändern würde, »werde ich mit dir hierbleiben und dich auf das vorbereiten, was ohne Zweifel kommen wird.«
    Mairi, die neben ihm stand, spannte sich an. Als Connor sich zu ihr umdrehte, mied sie seinen Blick und wandte sich an ihren Bruder.
    »Colin, bitte bleib nicht hier! Du kannst doch nicht wirklich dein Zuhause verlassen wollen.«
    Connor hörte das gleiche verzweifelte Flehen in ihrer Stimme wie vor sieben Jahren, als er gegangen war, um dem König zu dienen. Sie wollte nicht noch jemanden, den sie liebte, an England verlieren. Sie würde niemals hierbleiben wollen … und wie könnte er nach Hause zurückkehren, wenn vermutlich ein Krieg bevorstand?
    »Camlochlin wird in meinem Herzen immer an erster Stelle stehen, Mairi, doch mein Können ist hier von größerem Nutzen.« Colin küsste seine Schwester auf die Stirn. »Mach dir um mich keine Sorgen! Du weißt, mir wird nichts geschehen.«
    »Colin!«, rief Connor ihm nach, als Mairis Bruder davonging. »Ich erwarte dich beim ersten Morgenlicht auf dem Übungsplatz. Komm nicht zu spät! Wenn du wirklich hierbleiben willst, musst du gut auf alles vorbereitet sein, was immer dich auch erwartet.«
    Als Colin über die Schulter zu ihnen zurückschaute, war sein Lächeln verschwunden, und er trug wieder seine übliche ausdruckslose Miene zur Schau. »Ich gehe schon jetzt dorthin, Captain. Beim ersten Morgenlicht wirst du es sein, der zu spät kommt.«
    »Zur Hölle!« Connor schüttelte den Kopf, während er Colins Abgang beobachtete. »Mir tun die Holländer fast leid.«
    Mairi lächelte nicht. Genau genommen sah sie so elend aus, dass Connor sie in die Arme nehmen und ihr schwören wollte, dass er auf Colin aufpassen würde. Aber das würde auch bedeuten, dass er im Dienste des Königs blieb. Er würde Mairi vielleicht wieder gehen lassen müssen, wenn sie sich weigerte, bei ihm zu bleiben. Er war nicht bereit, ihre erneute Zurückweisung zu hören, also schwieg er, als sie ihm eine gute Nacht wünschte.

Kapitel 30
    K urz vor Einsetzen der Morgendämmerung betrat Connor den Turnierplatz und schüttelte den Kopf über Colin, der bereits seine Runden lief. Der Junge war dabei, zu einer Bedrohung für jemanden zu werden. Hoffentlich nicht für sich selbst.
    Connor lehnte sich gegen die niedrige Mauer und wartete, bis Colin bei ihm war. Er schaute über den Platz und hoffte, Mairi zu sehen. Ihm gefiel nicht, wie sie sich gestern Nacht getrennt hatten, nachdem er sie den ganzen Tag geliebt hatte. Er wollte mit ihr über ihre gemeinsame Zukunft sprechen. Aber er war sich nicht sicher, was er ihr sagen wollte. Er hatte eine Pflicht gegenüber seinem Cousin, dem König, doch er wollte endlich sein Leben mit Mairi beginnen. Ihr gefiel das Herrenhaus, aber es waren nicht die Highlands, und er wusste, dass ihr Herz nach Camlochlin gehörte. Zur Hölle, sie hatte ihn dafür schon einmal aufgegeben! Und was, wenn sie nicht zustimmte, bei ihm zu bleiben, bis James sicher auf dem Thron saß? Was war mit ihrem Kampf gegen die Covenanters? Würde sie ihn für ihn, Connor, aufgeben oder ihn hier fortsetzen, wo die Feinde so zahlreich waren wie die Vögel am Himmel?
    Und was ist mit ihrem Bruder?, dachte Connor, während er Colin entgegensah, der jetzt um die letzte Kurve lief. Es überraschte ihn nicht, dass der Junge, den er im Alter von zwölf Jahren in Camlochlin zurückgelassen hatte, zu einem selbstsicheren, dickköpfigen Krieger herangewachsen war. Colin war der Sohn seines Vaters. Doch auch wenn er ein MacGregor war, die wahre Prüfung für den Mut eines Mannes war die Realität einer Schlacht. Wie würde Colin sich gegen eine Horde Männer halten, die mit Schwertern auf ihn zustürmten, von denen noch das Blut eines anderen Menschen tropfte?
    »Bist du sicher, dass du bleiben wirst?«, fragte er, als der Junge fast bei ihm war.
    »Aye.« Colin nickte, blieb stehen und rang nach Atem.
    Connor stieß sich von der Mauer ab und trat einen Schritt auf ihn zu. »Dann bist du von diesem Moment an ein Mitglied der königlichen Armee, und ich bin dein Captain. Meine Pflicht ist es, meine Männer auf

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