Bezwungen von einem Highlander
bemüht war, Mairis Arm außer Reichweite des hübschen Gesichts Elizabeth de Veres zu halten. »Entschuldigt uns bitte!« Connor wartete nicht auf eine Antwort oder einen Wutanfall – falls die rötliche Färbung von Elizabeths Gesicht ein Hinweis auf das war, was kommen würde –, sondern schob Mairi vor sich her und folgte ihr dichtauf.
»Sie hat unterstellt, dass deine Wildheit Colin gegenüber etwas mit mir zu tun hat.« Sie wandte sich um und schlug seine Hand von ihrem Rücken fort.
»Ich weiß.«
»Ich verabscheue diese Hexe!«
»Auch das weiß ich.« Er grinste sie an, als sie erst ihn und dann an ihm vorbei Lady Elizabeth anstarrte. »Was ich nicht weiß«, fuhr er fort, und dieses Mal bot er ihr seine Hand an, »ist, warum du dich von ihr aufstacheln lässt.« Connor genoss es zu beobachten, wie ihr siegreiches Lächeln auf Oxfords Schwester abstrahlte, als sie seine Hand ergriff und sich von ihm zum Banketthaus führen ließ. Man musste sich mit der Wildheit auskennen, wollte man sie zähmen.
»Ich kann sie nicht leiden.«
»Warum nicht? Sie ist nicht schlimmer als die anderen Ladys hier. Ich weiß, sie behandelt dich von oben herab, aber das tun die anderen auch. Dir ist es egal, was sie über dich denken. Was also macht Lady Elizabeth anders?«
Connor beobachtete, wie Mairi sich auf die Unterlippe biss und ihre Worte sorgfältig abwägte.
»Es ist deinetwegen«, gestand sie schließlich und schaute ihn dabei nicht an, sondern warf einen Blick zurück über ihre Schulter. »Sie hat etwas an sich, das sie so verdammt selbstsicher sein lässt, dass du ihr gehören wirst.«
Er legte den Zeigefinger unter ihr Kinn, damit sie ihn ansah. »Das werde ich nicht.«
»Ich weiß.«
»Dann denk nicht mehr daran! Ich gehe hier neben dir und wanke wegen der Schmerzen in meinem Bauch, und alles, was du tust, ist …«
Sie hielt ihn fest, damit er stehen blieb, und griff nach seiner Taille, als sie die Treppe erreichten. »Ach, Connor! Hast du dich übernommen? Wie schlimm ist es?«
»Jetzt, da ich daran denke …«, er schloss seine Arme um sie und grinste herunter in ihr schönes Gesicht, »tut es gar nicht mehr so weh.«
Connor beugte sich zu ihr und küsste sie auf den Mund. Er wollte sie in sein Bett tragen, sie ausziehen und sie hart und schnell nehmen.
Er hätte es auch tun können, hätte er nicht jemanden seinen Namen rufen hören. Connor schaute auf und sah Drummond zusammen mit dem jungen Edward näher kommen.
»Wir haben den ganzen Morgen trainiert«, berichtete sein Lieutenant. »Wir sind jetzt auf dem Weg in die Schenke. Kommt Ihr mit, Captain?«
»Geh!« Mairi gab ihm einen sanften Stoß und schenkte ihm ein großzügiges Lächeln. »Trink etwas mit deinen Freunden! Ich sehe dich heute Abend.«
Heute Abend? Auf gar keinen Fall würde er den ganzen Tag darauf warten, sie zu sehen. Oxford würde sie vermutlich in dem Augenblick jagen, in dem Connor sich von ihr trennte. »Mairi.« Seine Hand um ihr Handgelenk hielt sie zurück, und sie wandte sich zu ihm um. »Komm mit uns! Die Männer werden nichts gegen deine Gesellschaft einzuwenden haben.«
Sie sah die anderen an, die sie anlächelten.
Drummond entbot ihr ein ehrerbietiges Kopfnicken. »Vielleicht werdet Ihr uns berichten, bei welchen vier Gelegenheiten Eure Klinge unserem Captain unter die Haut gegangen ist.«
Connor lachte und legte den Arm um Mairis Schultern. »Es war die Farbe ihrer Augen, Lieutenant. Die Kühnheit ihrer Worte. Sie hat mich verzaubert mit ihrer …«
»Wenn er zu einem Aufwärtsschwung ansetzt, tendiert er dazu, sich nach links zu neigen«, verriet Mairi ihnen und bewies damit, dass sie mehr konnte, als ihn zu verzaubern. »Wenn Ihr nur einen Augenblick damit wartet zuzustoßen, kann es Euch gelingen, Euer Ziel zu finden.«
»Ah.« Richard strahlte sie an. »Verratet uns doch noch mehr darüber!«
Als sie den Palast verließen, hatte Connor bereits begonnen, die Richtigkeit seiner Einladung anzuzweifeln … bis Mairi den Kopf hob und ihn anlächelte.
Kapitel 31
M airi trank normalerweise nicht, aber heute konnte sie den größten Krug Bier vertragen, den ihr Magen zu fassen vermochte. Sie hatte eine unruhige Nacht verbracht, zum einen wegen der Neuigkeiten über ihren Bruder, zum anderen weil die Erinnerung an Connors Küsse sie wach gehalten hatte. Daran, wie er sie gehalten und ihr zugeflüstert hatte, dass er sie liebte. Und wie er es ihr dann bewiesen hatte. Lieber Gott, der Mann hatte Ausdauer! Der
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