Bezwungen von einem Highlander
nachgestiegen, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war? Oder war auf ein Pferd gesprungen, das zu groß für sie gewesen war, oder war dabei ertappt worden, wie sie mit einem Bogen auf den Rücken irgendeines Kindes gezielt hatte, von dem sie sich beleidigt gefühlt hatte? Connor lächelte fast bei der Erinnerung daran.
»Ich habe eine Bitte an dich«, sagte ihr Vater, als er vor Connor stehen blieb.
»Du musst sie nur äußern, Laird.«
»Hab ein Auge auf meine Tochter!«
Alles, nur das nicht! Connor wollte kein Auge auf Mairi haben. Er wollte sie nicht ansehen. Er wollte auf den Turnierplatz verschwinden, in die Schenke, an jeden Ort, an dem er Mairi nicht sehen musste.
»Natürlich«, entgegnete er dumpf. »Sie wird hier sicher sein.«
Callum nickte, schlug ihm herzlich auf die Schulter und wandte sich zum Gehen. Er blieb stehen, als ihm noch etwas einfiel, und er kehrte zu Connor zurück. »Sie wird meine Sorge um sie nicht schätzen, also sag ihr nicht, dass ich dich darum gebeten habe, aye?«
»Aye«, versprach Connor, wenn auch ungern. Brillant. Mairi würde annehmen, er folgte ihr aus irgendeinem närrischen Grund, der nichts mit ihrem Vater zu tun hatte.
Er dachte daran, nach Glencoe und auf seinen Posten zurückzukehren. Er könnte den Rückweg in zwei Tagen schaffen. Was könnte Mairi schon widerfahren, wenn sein eigener Vater hier war und auf sie achten konnte?
Eine Bewegung am Palasteingang erregte seine Aufmerksamkeit. Oxford wartete dort noch immer wie eine Katze auf dem Sprung. Connor konnte es dem Mann wirklich nicht verdenken, dass er ein so temperamentvolles Mädchen wie Mairi für sich gewinnen wollte. Er verstand, warum jeder Mann sie an seine Brust ziehen und ihren Protest mit seinen Lippen ersticken wollte, selbst wenn sie Widerstand leistete.
Der Gedanke, dass Oxford Mairi küsste, brachte Connors Blut zum Kochen und ließ ihn sich noch stärker als sonst wünschen, weit fort vom Palast zu sein.
Kurze Zeit darauf sah Mairi dabei zu, wie ihre Familie auf die Pferde stieg und die Heimreise ohne sie antrat. Sie weinte nicht – und das war gut, denn sonst hätte Connor versucht sein können, sie zu trösten –, aber sie wirkte dennoch so bedrückt, dass er sich von der Mauer abstieß, um zu ihr zu gehen.
Lord Oxford war jedoch als Erster bei ihr.
Als sie sich zum Gehen wandten, legte Oxford sanft den Arm um Mairis Taille. Connor folgte ihnen, ging ohne ein Wort an Mairi vorbei und gesellte sich zu seinem Vater. Er hörte, dass seine Mutter etwas über Tennis sagte, doch er war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte. Sein Blick wanderte zur Seite auf Oxfords Arm, und er verspürte den Drang, sein Schwert zu ziehen und ihn ihm abzuschlagen.
»Captain.« Zwei seiner Männer grüßten ihn, als sie ihn passierten, was Connor daran erinnerte, wer er war. Er konnte nicht herumgehen und englischen Adligen die Gliedmaßen abschlagen. Er würde auf Mairi achten und sie vor einem unerwünschten Verehrer beschützen, wenn er das musste, aber mehr auch nicht. Er würde ihretwegen weder seine Beherrschung noch sonst irgendetwas verlieren. Connor riss den Blick von ihrer Taille los und schaute zu Colin, der von zwei Leibwachen des Königs zur Treppe geleitet wurde.
»Ihm ist eine weitere Audienz beim König gewährt worden.«
»Aye.« Graham nickte. »Gestern Abend, als alle schon recht betrunken waren, kam der König an unseren Tisch und sagte zu Callum und Kate, dass es ihm gefallen habe, mit Colin zu reden. Er sei eine erfrischende Abwechslung von den dumpfen, arschkriecherischen Politikern, die zu tolerieren er normalerweise gezwungen sei.«
»Hat er erwähnt, worüber sie gesprochen haben?«, fragte Connor und wandte sich seinem Vater zu.
»Nein. Colin hat dir also auch nichts gesagt?«
»Nein.«
Sie betraten den Palast, und Connor vergaß fast, worüber er gerade nachdachte, als Mairis Stimme an seine Ohren drang.
»Lord Oxford, wirklich, es geht mir gut, aber ich denke, ich werde mich für eine Weile in mein Zimmer zurückziehen.«
»Lasst mich Euch dorthin begleiten!« Der Arm, den Oxford von ihrer Taille genommen hatte, legte sich wieder um sie.
Dieses Mal entfernte Connor ihn … mit seiner Hand, nicht mit seinem Schwert. Seine Aufgabe war es, auf Mairi aufzupassen. Das bezog sich auf ihren Ruf ebenso wie auf ihre Sicherheit, und mehr tat er nicht.
»Miss MacGregor benötigt keine Eskorte.« Er hatte gewiss nicht vorgehabt, so drohend zu klingen, doch Oxford
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