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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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das nie getan. Er hatte ihre Blicke bemerkt, mit denen sie einige der Lords bei Hofe musterte; meist waren es Oddington und Somerset. Was hatte sie vor? Er hatte Mairi an Oddingtons Tür stehen und davonhuschen sehen, kurz bevor sie geöffnet wurde. Was hatte sie gehört? Warum hatte sie gelauscht?
    »Wie einige Damen sagen«, sprach ihn seine Mutter an, die jetzt zu ihm trat und seinem Blick folgte, »tanzt du recht gut. Warum forderst du nicht Mairi auf …«
    »Ein andermal.«
    Claire sandte einen Blick gen Himmel. »Dann iss heute Abend zumindest mit uns! Dein Vater und ich haben dich in den letzten Jahren kaum zu Gesicht bekommen, und jetzt, da wir die Gelegenheit haben, Zeit mit unserem ältesten Sohn zu verbringen, verschwindest du jeden Abend in irgendeine Schenke. Wir haben dich vermisst, Connor.«
    Er starrte in seinen leeren Becher und wünschte, er wäre wieder gefüllt. Sie hatte ja recht. Auch er hatte seine Familie vermisst. Er hatte seinen Bruder Finn und Camlochlin vermisst. Er konnte nicht damit weitermachen, seiner Familie aus dem Weg zu gehen, nur weil Mairi einen Großteil ihrer Zeit mit ihnen verbrachte. Seine Augen richteten sich wieder auf sie. Sie hatte die Hand erhoben und hielt sie nahe an Oxfords, während sie tanzten. Ihr Lächeln war strahlend, ihre Augen funkelten klar und hell.
    »Lord Hollingsworth und seine Frau haben mich eingeladen, heute Abend mit ihnen zu speisen.« Er fühlte sich verdammt schlecht, seine Mutter erneut abzuweisen, doch er war noch nicht bereit, sieben Gänge lang mit Mairi an einer Tafel zu sitzen und sich ihre süßlichen Komplimente an einen Mann anhören zu müssen, dem Connor am liebsten den Schädel einschlagen würde.
    »Aber, Connor …«
    »Ich schwöre, ich werde morgen mit euch essen, und dann kannst du mir all das berichten, was sich zu Hause ereignet hat.«
    Ehe sie ihn zurückzuhalten konnte, hob Connor ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. Dann ging er rasch davon.
    Zwei Stunden und drei Gänge später wäre das Schicksal König Charles’ I., das auf dem Deckengemälde hoch über Connor dargestellt wurde, eine willkommene Erlösung aus der Gesellschaft gewesen, in der Connor sich befand. Welche Tragödie könnte es schon sein, den Kopf zu verlieren, wenn es helfen würde, sich von Lord und Lady Hollingsworth verabschieden zu können? Von dem Lord mitsamt seinen dicken Wangen, die vom Fett seiner gebratenen Ente glänzten, und seinem unaufhörlichen Gerede über Gott weiß wen. Von der Lady, die neben ihrem Gatten saß und sich die Finger leckte, während ihr verhangener Blick Connor anbot, Ähnliches bei ihm zu tun.
    Er litt doppelt unter dem Engegefühl, das ihr wollüstiges Lächeln bei ihm auslöste. Wenn er noch einigermaßen bei Sinnen war, würde er sich später mit ihr treffen und sich nehmen, was sie ihm offerierte. Es würde ihm guttun, seine Frustration in einem warmen und willigen Körper zu vergessen – und nach Lady Hollingsworths Busen zu urteilen, der jedes Mal heftig wogte, wenn Connor ihren Blick erwiderte, würde sie es so hart haben wollen, wie er es ihr geben würde. Aber er war nicht bei Sinnen. Und das musste auch die Erklärung dafür sein, dass er sich abrupt erhob. Nachdem die Tische nach dem vierten Gang beiseitegeräumt worden waren, um Platz fürs Tanzen zu schaffen, ging Connor durch den Saal zum Tisch seiner Familie und packte Mairis Hand, als sie sie Oxford hinstreckte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Captain«, stieß der Engländer in höflicher Entrüstung aus. »Miss MacGregor und ich wollten soeben …«
    Connor ignorierte ihn und zog Mairi zur Tanzfläche. Als sie die Fersen in den Boden stemmte, um ihn am Weitergehen zu hindern, riss er so heftig an ihrem Arm, dass sie gegen seinen Rücken prallte.
    »Was, glaubst du, tust du da?«, verlangte sie zu wissen und stieß sich mit ihrer freien Hand von ihm weg.
    »Ich denke, das ist offensichtlich, Mairi. Ich habe vor, mit dir zu tanzen.«
    »Nun, ich will aber nicht mit dir tanzen.«
    »Das dachte ich mir bereits«, entgegnete er, wobei es ihn nicht kümmerte, was sie wollte oder nicht wollte. Nur Gott allein wusste, wie lange sie hierbleiben würde, und er hatte nicht vor, während dieser Zeit dem Aufblühen ihrer Romanze mit Oxford zuzusehen. Ihr Vater würde eine solche Verbindung missbilligen. Also war es seine Pflicht, die Sache zu beenden.
    Als sie die anderen Tänzer erreichten, die darauf warteten, dass die Musik einsetzte, blieb Connor stehen und wandte

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