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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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werde.
    Sie musste hart bleiben. Jene Tage waren vorbei, sie würden nie zurückkehren. Sie musste ihm widerstehen und vergessen, was er ihr einst bedeutet hatte.
    »Geh!«, fluchte sie leise und drückte die zu Fäusten geballten Hände gegen ihre Brust, als wollte sie sich die Erinnerungen aus der Seele reißen. Sie hatte endlos viele Tagen durchlitten, an denen Bilder von ihm sie gequält hatten, Bilder, wie er tot auf einem Schlachtfeld lag oder sehr lebendig und nackt über einer Hure kniete, bereit, ihr zu geben, was einer anderen gehörte. Sie hatte ihn überstanden. Sie hatte ihn besiegt. Sie würde sich nicht erlauben umzukehren.
    »Mairi.«
    Sie wandte sich um, als sie seine Stimme hörte. Er stand nur Zentimeter von ihr entfernt, nass vom Regen, der jetzt endlich kräftiger fiel, und so still und lautlos wie ihr Herz. Das Haar hing ihm tropfnass ins Gesicht und schützte sie vor der ganzen Kraft seines zärtlichen Blickes. Für einen Moment sah sie ihn so, wie er gewesen war: frei von Englands lüsternem Bann, ein Junge, schöner als die Sommerheide auf den Mooren.
    »Es ist Zeit, diese fürchterliche Sache zwischen uns zu klären.«
    Sie würde sich nicht erlauben umzukehren. Mairi strich sich mit den Fingern über die Wangen und wischte den Regen fort. »Was zwischen uns ist, Captain, ist Täuschung und Verrat.«
    »So siehst du es«, sagte er leise und kam einen Schritt näher. »Ich habe dich viele Male gebeten, mit mir zu gehen.«
    »Du hast gewusst, wie sehr ich Schottland liebe.«
    Sein Kinn spannte sich an. Er wollte etwas sagen, kämpfte dagegen an und gewann die Schlacht. »Du hast mir befohlen fernzubleiben, als ich heimkommen wollte. Es war dein Wunsch.«
    »Aye«, stieß sie hervor, und es klang wie ein unterdrücktes Seufzen. Mochten die Heiligen ihr beistehen, aber sie wollte dieses Gespräch mit ihm nicht! Es brachte nur Schmerz, wenn alte Wunden wieder aufgerissen wurden. »Und du warst nur allzu glücklich damit hierzubleiben, wodurch du Jahr um Jahr gezeigt hast, was ich dir wirklich bedeutet habe.«
    Er bewegte sich wie ein Geist, gefangen zwischen Schatten und Blitzen, ein Phantom, auferstanden aus ihren Träumen … und ihren Albträumen. Sie rührte sich nicht, als er ganz dicht vor ihr stehen blieb. Sie atmete nicht, als er weitersprach.
    »Du hast mir alles bedeutet«, flüsterte er im Regen. »Wie kannst du das nicht wissen?«
    »Miss MacGregor?«
    Beim Klang von Lord Oxfords Stimme zuckte Mairi zusammen. Connors Zauber zerstob, und sie wich vor ihm zurück. Sein brennender Blick folgte ihr.
    Sie sah an Connor vorbei auf Henry de Vere, der sich einen breitkrempigen Hut über die Perücke hielt, als er unter der Galerie hervortrat, die ihm Schutz vor dem Regen geboten hatte.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte er, nachdem er rasch zu ihnen gekommen war. Die langen Locken seiner Perücke hingen ihm ins Gesicht.
    Der Regen hatte nachgelassen, aber die Luft knisterte von der tödlichen Kälte in Connors Blick, den er auf Oxford richtete. »Warum sollte es nicht so sein?«
    Eine verfängliche Frage, auf deren Beantwortung jeder Mann mit einem Funken Verstand verzichtet hätte.
    »Meine Entschuldigung, sollte ich Euch beleidigt haben, Captain.« Oxford lächelte, was die Narbe verzerrte, die ihm vertikal über das Gesicht lief. »Aber Euer Ruf in Bezug auf das schöne Geschlecht eilt Euch voraus. Ich bin nur um die Ehre der Lady besorgt.«
    Mairi war nicht sicher, welchen von beiden sie härter schlagen wollte: Connor, weil er ein solcher Flegel war, dass andere Männer sich um ihren Ruf sorgten, oder Henry de Vere, weil er ein Narr war und Connor provozierte, ihm einige Zähne auszuschlagen. Connor mochte von königlichem Geblüt sein, aber er kämpfte wie ein Highlander. Der körperlich schwächere Lord Oxford würde keine Chance gegen ihn haben.
    Connors träges Lächeln war alles andere als warmherzig, doch zumindest schlug er seinen Kontrahenten nicht. »Dann verfolgen wir ein gemeinsames Ziel, Oxford. Und was meinen Ruf angeht – würde ich jedes bisschen Klatsch für wahr nehmen, das mir während meines Dienstes für den König zu Ohren gekommen ist, dann müsste ich Euch dafür verhaften, gemeinsame Sache mit den Covenanters zu machen.«
    Oxford stieß einen unartikulierten Laut aus, aber Mairi würdigte ihn keines zweiten Blickes. Stattdessen wandte sie sich mit vor Zorn blitzenden Augen Connor zu. Verdammt, was tat er denn? Er würde alles ruinieren. Falls Oxford von

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