Bezwungen von einem Highlander
Ich weiß jedoch, dass es dich kümmert; also sag der Königin, wo ihr Mann ist!«
»Ich weiß nicht, wo er ist.«
»Hat sein Verschwinden irgendetwas damit zu tun, dass du heute Nacht in Queensberrys Zimmern herumgeschnüffelt hast?«
»Ich habe dir bereits erzählt, warum ich dort war.«
»Aye, das hast du. Und ich würde gern wissen, welches Interesse du an Cameronianern hast.«
Verdammt, sie hatte letzte Nacht zu viel preisgegeben! »Mein Leben geht Euch nicht länger etwas an, Captain.«
Einige Haarsträhnen fielen ihm über die Stirn bis in die Augen, als sein Blick sie durchbohrte. Connor sah sehr ernst aus … und gefährlich. »Also gut. Ich glaube zu wissen, wohin Colin den König gebracht hat. Ich werde es selbst der Königin sagen.«
Er schob sie zur Seite, doch sie stellte sich vor ihn und hinderte ihn am Weggehen. »Du willst das Leben meiner Leute aufs Spiel setzen, indem du es ihr in Anwesenheit ihrer Wachen erzählst?«
Sein Kinn spannte sich an, und er sandte einen Fluch gen Himmel. »Dann sind sie also tatsächlich auf dem Heimweg.«
»Auf ihrem Weg zu meinem Heim«, korrigierte sie ihn und war überrascht, dass er das nicht schon früher vermutet hatte. Es gab nichts, was sie deswegen unternehmen konnte, außer ihn zu mahnen, darüber Stillschweigen zu bewahren. »Der König von England ist auf dem Weg zu meinem Zuhause, und soweit ich weiß, hat er, abgesehen von meinem Bruder, nur wenige oder gar keine weiteren Männer zu seinem Schutz dabei. Du darfst vor den Wachen nichts darüber verlauten lassen. Niemandem hier kann man trauen.« Nicht einmal dir.
Herrgott, sie betete, dass sie sich irrte! Vielleicht hatte sich Connor einem anderen Glauben zugewandt. Aber das hieß nicht notwendigerweise, dass er ihre Leute verraten würde. Oder doch? »Ich bitte dich zu bedenken, dass jemand, der der Tochter des Königs nahesteht, sie vermutlich verraten hat. Colin hat mir gesagt, dass niemand von Miss Montgomerys Existenz gewusst hat, abgesehen von den Männern, die sie bewacht haben.«
»Jemand anders wusste es ebenfalls.«
»Ja, irgendjemand wusste noch davon«, stimmte sie ihm zu.
Ihr Mund wurde ein wenig trocken bei der Art, wie er sie ansah und dabei lächelte, den Kopf etwas schräg gelegt, als überlegte er, was sie wusste und wie sie es erfahren hatte. Sie wandte sich von ihm ab. Wie immer seine Einstellung zu den Covenanters oder Wilhelm von Oranien war, es war sicherer, wenn er nicht wusste, was Mairi im Geheimen zu Hause auf Skye trieb. »Und genau
deshalb sind Colin und der König im Schutze der Nacht aufgebrochen. Deshalb hat mein Bruder dir nicht erzählt, was er vorhatte. Bedenke, deine Männer haben Davina Montgomery gesehen, als mein ältester Bruder Rob und seine Begleiter sie vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen versuchten.«
»Meine Leute wissen nicht, wer sie ist.«
»Wenn du sie mitnimmst, werden sie es herausfinden, und sie werden erfahren, wo Lady Montgomery ist. Falls auch nur einer deiner Männer dem Feind des Königs die Treue geschworen hat, wie lange, meinst du, wird es dauern, bis er nach Camlochlin reitet? Schwöre mir, dass du es niemandem erzählen wirst!«
»Denkst du, dass ich so dumm bin?« Während er auf ihre Antwort wartete, glitt sein Blick über ihren spärlich bekleideten Körper.
Ihre Wangen röteten sich, und sie kämpfte gegen den Drang an, die Arme vor der Brust zu verschränken. Sollte er doch gucken! Sollte er doch bedauern, sie verlassen zu haben, sie niemals wieder berühren zu dürfen! »Ich denke gar nichts von dir«, log sie. »Oder ist das so schwer für Euch zu verstehen, Captain Grant?«
Seine hochgezogene Augenbraue und die Erheiterung, die sich um seinen Mund abzeichnete, bewiesen, dass er es genossen hatte, mit ihr gleichauf zu liegen. Oder vielleicht hatte er es genossen, der einzige Mann zu sein, dem das gelang. »Es ist nicht annähernd so schwer wie der Versuch, mich selbst davon zu überzeugen, dass du nicht das kälteste Frauenzimmer aller drei Königreiche bist.«
»Ach ja?«, fragte sie milde und weigerte sich, ihm die Genugtuung zu geben, sich von seinem Grinsen provozieren zu lassen. »Du gibst also zu, dass du ein Experte bist, was Frauen angeht?«
Seine Art, den Kopf zu senken und sie unter gesenkten Lidern hervor anzusehen, verursachte ihr weiche Knie. Oder war daran vielleicht der geschmeidige Klang seiner Stimme schuld, der überzeugend klarmachte, dass Connor alles an sich abprallen lassen konnte, was
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