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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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hatte.

Kapitel 9
    A ls Mairi am folgenden Morgen aufwachte, standen die Königin und sieben Wachleute um ihr Bett versammelt. Einer von ihnen war Connor. Sie brauchte einen Moment, um aus ihren Träumen in die Wirklichkeit zu finden. Nachdem ihr das gelungen war, setzte sie sich auf und zog die Bettdecke bis zu ihrem Kinn hoch. »Was …?« Ihr Blick richtete sich auf Connor, der zumindest den Anstand besaß wegzuschauen.
    »Der König ist fort, Miss MacGregor.«
    Mairi schüttelte den Kopf. Sie war nicht sicher, dass sie die Königin richtig verstanden hatte. Fort? Fort wohin? Sie strich sich die Locken aus dem Gesicht, rieb sich die Augen und versuchte zu begreifen, was eigentlich vor sich ging. Warum stand Connor in ihrem Schlafzimmer?
    »Er ist verschwunden und Euer Bruder mit ihm.«
    Mairi blinzelte sie an, und plötzlich begriff sie die Zusammenhänge. Colin. O du lieber Gott, er hatte es getan! Colin hatte dem König gesagt, dass seine Tochter noch lebte, und vermutlich hatte König James darauf bestanden, sie zu sehen.
    »Habt Ihr eine Ahnung, wohin die beiden gegangen sein könnten … oder wohin man sie gebracht hat?« Mary of Modenas sanfte Stimme wankte bei diesen Worten. Sie liebte ihren Mann. Mairi hatte den Beweis dafür gestern Abend gesehen, in ihren zärtlichen Berührungen. Was sollte sie ihr sagen?
    »Hat irgendjemand beobachtet, wie sie fortgegangen sind?« Sie wusste, dass sie mit dieser Frage Connors Interesse geweckt hatte, denn sie spürte seinen Blick auf sich. Und wich ihm aus. Connor würde nicht lange brauchen, um sich zusammenzureimen, was sie bereits wusste. Würde er es jemandem erzählen? Sedley vielleicht? Sie traute Connor nicht. Wie könnte sie das auch, hatte er doch so viele gebrochene Versprechen zurückgelassen, hatte sie ihr gewissermaßen vor die Füße geworfen? Doch gerade jetzt spielte das keine Rolle. Sie musste ihre Fragen stellen und sich vergewissern, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte: dass ihr Bruder und der König nicht verschleppt worden waren.
    »Niemand weiß etwas«, erwiderte die Königin knapp. Sie wurde ärgerlich, weil sie bereits vermutete, dass Mairi etwas wusste, einer Antwort jedoch auswich.
    »Verzeiht mein Nichtbegreifen, Majestät, aber um das gesamte Areal Whitehalls sind Wachposten aufgestellt, und doch hat niemand die beiden gesehen?«
    »So ist es, Miss MacGregor. Habt Ihr Kenntnis darüber, wie das sein kann?«
    Mairi schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, ich weiß es nicht.«
    Einen Moment lang dachte sie, die Königin würde sie anschreien. Mary of Modena krampfte die Hände um die Falten ihres Rockes und presste hart die Lippen aufeinander, ehe sie sich an Connor wandte. »Beobachtet jeden ihrer Schritte und erstattet mir dann Bericht!« Sie bedachte Mairi mit einem knappen Blick, als sie das Zimmer verließ. »Guten Tag, Miss MacGregor.«
    Ein Dutzend Flüche kämpfte darum, Mairi über die Lippen zu kommen, aber sie schwieg, bis auch der letzte der Soldaten den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Wo sind sie?«
    Einer war geblieben. Oh, es war ihr egal, dass die Königin selbst den Befehl gegeben hatte, sie würde es nicht hinnehmen, Connor den ganzen verdammten Tag lang um sich zu haben. Die letzte Nacht hatte ihr gereicht. Nachdem Mairi nach dem kurzen, aber heftigen Zusammentreffen mit Connor aus Queensberrys Gemächern entwischt und in ihr Zimmer zurückgekehrt war, hatte sie sehr kämpfen müssen, um sich nicht in den Schlaf zu weinen. Zum Teufel mit Connor Grant!
    Sie warf die Decke von sich und schwang die Beine über die Bettkante. »Hinaus!«, befahl sie ihm und marschierte in ihrem Nachthemd zur Tür, um sie ihm zu öffnen.
    »Mairi!« Sein Befehl hielt sie auf. »Denk darüber nach, was du gerade getan hast! Wenn du etwas weißt, musst du es der Königin sagen. Wenn sie voller Angst ist, weil der König auf mysteriöse Weise verschwunden ist, wie, denkst du, werden die Leute diese Nachricht aufnehmen? Was meinst du, wie lange es dauern wird, bis Prinz Wilhelm sie dazu bekommen wird, sich gegen ihren katholischen König zu wenden?«
    »Warum kümmert Euch das, Captain?«
    Für einen Moment sah er aus, als wollte er sie erwürgen. Sie war versucht, einen Schritt zurückzuweichen, blieb aber trotzig stehen. »Du glaubst also, ich bin Protestant?«
    »Warum solltest du das nicht sein? Du lebst seit sehr langer Zeit mit ihnen.«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. »Denk von mir, was du willst!

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