Bezwungen von einem Highlander
immer sie ihm auch an den Kopf warf?
»Da ich noch nicht in Frankreich war, würde ich selbst mich nicht als Experten bezeichnen.«
Sie krallte die Finger in ihr Nachtgewand, um zu verhindern, dass sie ihm mit bloßen Händen den Hals zudrückte. »Seid nicht so bescheiden, Captain! Wir beide wissen doch, dass Ihr ein Experte darin seid, Mädchen in Euer Bett zu bekommen und sie dann zu verlassen.« Es war die passende Bemerkung gewesen, ihm das aalglatte Grinsen aus dem Gesicht zu treiben. Mairi hätte sich siegreich fühlen sollen, doch dem war nicht so. »Und jetzt, wenn es Euch nichts ausmacht …«, sie ging zur Tür und öffnete sie, »klaubt den Rest von jenem Anstand zusammen, den Ihr einst besessen habt, und geht, damit ich mich ankleiden kann!«
Erleichterung erfüllte sie, als er sich zum Gehen anschickte. Mit ihm im selben Zimmer zu sein, wieder mit ihm allein zu sein … es war eine Gefahr für ihre Vernunft. Doch als Connor die Tür erreicht hatte, stieß er sie mit einer Hand zu und legte die andere um Mairis Taille. »Dickköpfiges Mädchen!«, knurrte er und zog sie an sich. Er presste seinen Mund auf ihren und vertrieb die Reste ihres Protestes mit einem harten Kuss, der sie erzittern ließ.
Zur Hölle, er mochte sich benehmen wie ein Engländer, aber er küsste wie ein Highlander! Eine schwächer werdende Stimme in ihr verlangte, sich gegen ihn zu wehren, doch Mairi konnte sich kaum bewegen, konnte kaum noch atmen. Wie eine Flamme glitt seine Zunge in ihren Mund und ergriff Besitz von dem, was kein Mann außer ihm je besessen hatte. Der rasche Schlag ihres Herzens machte sie schwindelig. Vielleicht war es aber auch Connors Duft, den sie wahrnahm, als er sich über sie beugte, oder weil er sie in den Armen hielt, als hätte er dieses Recht niemals verwirkt.
Doch er hatte es verwirkt. Gestern Abend war sie so dumm gewesen zuzulassen, dass alte Gefühle für ihn an die Oberfläche stiegen. Sie vermisste weder ihn noch das Leben, das sie immer gewollt hatte und das ihr verwehrt worden war. Sie wollte ihn nicht zurückhaben … oder die Träume, die er einst in ihr geweckt hatte. Mairi zog sich zurück und legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen zu sehen, dann schlug sie ihn so hart ins Gesicht, dass er zurückzuckte.
Für einen Moment tat er nichts, als sein Kinn zu bewegen und den Schmerz zu mildern, den sie ihm zugefügt hatte. Dann ließ er seinen brennenden, hungrigen Blick über sie gleiten und hob sie mühelos hoch in seine Arme. Sie stemmte sich gegen ihn, voller Furcht, wie leicht er die Glut jener alten Träume wieder zum Aufflackern brachte. Sie hatte nie etwas mehr gewollt, als ihm zu gehören, jeden Morgen neben ihm aufzuwachen und ihn anzusehen, ihn zu beobachten, wenn er am Abend mit den gemeinsamen Kindern spielte. Sie hatte nie gewollt, dass ein anderer Mann sie küsste, nicht nach Connor.
Mairi hatte keine Verteidigung gegen seinen meisterlichen Angriff, und sogar während die Stimme in ihrem Kopf ihr zurief, ihn aufzuhalten, schlang sie die Arme um seinen Nacken. Er drückte sie so heftig mit dem Rücken gegen die Tür, dass es ihnen beiden den Atem aus den Lungen trieb. Ihre Finger fuhren durch sein Haar, als er ihr Bein um seine Taille führte und dort festhielt. Und die ganze Zeit war sie zwischen dem kühlen Holz der Tür und Connors noch härterem Körper gefangen. Wie konnte sie gegen ihn kämpfen, wenn er sie mit einer Berührung so leicht zähmen konnte? Seine Lippen verschlangen sie, bis sie stöhnte. Sie wollte ihn. Brauchte ihn. Sie vermisste ihn mehr als jemals zuvor.
Nein! Sie war stärker als diese Gefühle. Er hatte sie stärker gemacht. Sie hatte die Erinnerung an ihn besiegt und sich geschworen, dass sie ihm niemals wieder vertrauen würde. Sie würde nicht umkehren! Ganz egal, wie richtig es sich anfühlte, in seinen Armen zu liegen und ihm nah zu sein.
Mairi stieß ihn von sich. Er zog sich zurück, sein Atem ging schwer, und seine Augen glitzerten, als sein Blick über sie glitt; sie schimmerten wie Juwelen, gefangen zwischen Licht und Schatten. Sie raubten ihr den Atem und jeden vernünftigen Gedanken.
»Mairi, ich …« Was immer er noch hatte sagen wollen, erstarb auf seinen Lippen, als laut an die Tür geklopft wurde. Connor fluchte leise.
»Miss MacGregor?«
Mairi schloss die Augen, als sie die Stimme Lord Oxfords erkannte. Als sie sie wieder öffnete, war Connors schönes Gesicht vor ihr, so nah. Wie könnte sie ihm weiterhin
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