Bezwungen von einem Highlander
und zog sich tiefer in die Schatten zurück, als Mairi stehen blieb und über das Geländer hinunterblickte. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass niemand sie bemerkt hatte, setzte sie ihren Weg zu den Gemächern des Dukes fort. Einen Augenblick lang spürte Connor siedend heiß das Blut in seinen Adern. Wollte sie sich mit Queensberry für ein nächtliches Schäferstündchen treffen? Hatte sie aufgehört, Protestanten und Covenanters zu hassen? Er sah ihr aus schmalen Augen zu, als sie ihre Röcke hob, etwas darunter hervorzog, von dem er vermutete, dass es ein Dolch war, und begann, sich am Türschloss zu schaffen zu machen.
Er lächelte, dann runzelte er die Stirn. Sie wollte sich nicht mit dem Duke treffen. Sie brach in sein Zimmer ein! Connor rührte sich nicht und hielt den Atem an, als sie die Tür öffnete und sich noch einmal umsah, ehe sie im Dunkel des Zimmers verschwand.
Hatte sie den Verstand verloren? War seine feurige Stute in den Jahren, seit er sie zuletzt gesehen hatte, verrückt geworden? Er erinnerte sich an die Bemerkung, die seine Mutter gemacht hatte: dass es, seit er fortgegangen war, vieles gäbe, von dem er nichts wusste.
Verdammt, warum hatte er sie nicht früher aufgefordert, ihm zu sagen, was sie damit gemeint hatte?
Er ging weiter den Gang entlang und blieb vor Queensberrys Tür stehen. Vorsichtig drückte er das Ohr dagegen und lauschte. Nichts. Sachte schloss er die Hand um den eisernen Türgriff und öffnete die Tür. Er schlüpfte ins Zimmer und wünschte, etwas helleres Licht als der matte graue Schein des Mondes vor den Fenstern würde seinen Weg beleuchten. Connor wollte ihren Namen flüstern und verlangen, dass sie von hier verschwand, bevor sie entdeckt wurde, als er sie zu seiner Linken hinter einer Tür rumoren hörte, die einen Spaltbreit offen stand.
Connor bewegte sich lautlos darauf zu und stieß dann gegen das kühle Holz des Türblattes. Weiches silbriges Licht fiel auf einen Tisch in der Mitte des großen Arbeitszimmers. Bücherregale säumten die Wand dahinter. Ein großer, kalter Kamin zur Rechten. Aber keine Mairi.
Er betrat das Zimmer, seine Sinne waren aufs Höchste geschärft. Er roch sie, ehe er sie sah, Heide und Lavendel und tausend andere Arten von Wildblumen, deren Duft an ihrem Plaid hing. Gerade noch rechtzeitig hob er den Arm und wehrte den schweren Gegenstand ab, der auf seinen Schädel niedersauste.
Blitzschnell packte er ihr Handgelenk und riss sie an sich. Ein Kniestoß nahe seiner niedrigeren Regionen zwang ihn fast zu Boden, doch er hielt ihren Arm fest. Connor wusste, dass sie so viel Schaden anrichten würde, wie möglich war. Er versuchte, ihren Namen zu sagen, doch ihr Fausthieb gegen sein Kinn verblüffte ihn für einen Moment. Verdammt, aber sie war eine Furie! Sie kämpfte heftig gegen ihn, versuchte sogar, ihre Zähne in seine Hand zu graben, die sie noch immer festhielt.
Ihm blieb keine andere Wahl, als sie so schnell wie möglich zu bezwingen. Er zog sie herum und drückte ihren Rücken hart gegen seine Brust. Ihre Hand steckte nutzlos gefangen zwischen ihnen fest. Damit umklammerte sie noch immer einen Gegenstand, den Connor für einen eisernen Kerzenleuchter hielt, jedenfalls nach Form und Größe zu urteilen, die sich in seinen Bauch drückten. Connor schlang seinen freien Arm um ihre Taille und hielt ihren anderen Arm an ihre Flanke gepresst.
»Ich bin froh zu sehen, dass du auf dich aufpassen kannst, Mairi«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Als sie begriff, wer hinter ihr stand, erstarb ihre Gegenwehr – für einen Moment. »Was zur Hölle tust du hier?«
»Eine Frage, die ich gerade dir stellen wollte.« Teufel noch mal, sie roch gut! Ihr Haar an seiner Nase war so weich und so voll, wie er es in Erinnerung hatte. Ihr Körper, der in seiner unnachgiebigen Umarmung gefangen war, brachte sein Blut zum Sieden. Er wollte sie herumreißen, damit sie ihn ansah; er wollte ihre Brüste an seiner Brust spüren, ihren warmen Atem auf seinem Gesicht fühlen, aber sie war zu gefährlich. Und … sie gehörte ihm nicht mehr. »Was treibst du hier? Warum schnüffelst du in den Zimmern des Dukes herum?«
»Lass mich los, Connor, ehe ich …«
Jenseits der Tür zum Arbeitszimmer wurde eine andere geöffnet. Jemand hatte die Räumlichkeiten betreten.
»Schscht!« Connor legte die Hand auf Mairis Mund, auch wenn er damit riskierte, gebissen zu werden.
Sie hörte den Ton und gehorchte, ihr Körper spannte sich an und trieb ihn vor Verlangen
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