Bezwungen von einem Highlander
ihm gelegen hatte. Sie beide waren jung gewesen, unerfahren. Er hatte sie noch einmal genommen, bevor er Schottland verlassen hatte, und hatte damit erreicht, dass sie ihn nicht vergessen würde, während er fort war. Sie hatte sich wochenlang nach ihm gesehnt … und ihn nicht vergessen.
Connor stand noch immer gegen die Tür gelehnt, und sein kühner Blick tauchte zu ihrer Wade, als sie das Nachtgewand hochhob. Er würde ihr tatsächlich dabei zusehen, wie sie sich entkleidete! Mairi zog den zarten Stoff höher und starrte ihn an. Sein Lächeln verschwand, und sein Gesicht spannte sich hart an. Wie würde er sie nehmen, wenn sie ihn jetzt ließe? Sie würde keine Antwort auf diese Frage bekommen, auch wenn sie, verflucht sollte sie sein, bei ihm liegen wollte. Seine rauen Hände auf sich zu spüren, zu hören, wie diese tiefe, lässige Stimme ihr sagte, dass sie ihm gehörte, während er sich in ihr vergrub und es ihr dadurch bewies … Ihre Hand zitterte, als sie nach dem Dolch griff, den sie stets um den Oberschenkel gebunden trug.
Dankenswerterweise waren Connors Reflexe so gut, wie sie es in Erinnerung hatte, als ihre Klinge nur Zentimeter entfernt an seinem Kopf vorbeiflog und in der Tür stecken blieb.
Über die Schulter warf er einen abschätzenden Blick auf die Waffe und dann auf Mairi. »Deine Treffsicherheit ist besser geworden.«
»Dreh dich um, oder das nächste Messer wird dich treffen!«
Zur Hölle, er sah aus, als wollte er sich auf sie stürzen! Ihre anderen Messer lagen noch in der Truhe. Sie würde sie niemals rechtzeitig herausholen können und wollte es auch gar nicht. Zum Glück wandte Connor sich ohne ein weiteres Wort zur Tür um.
Mairi entkleidete sich rasch, wobei sie die ganze Zeit auf seinen Rücken starrte. Ihre Finger bebten, als sie die Arme in die Ärmel steckte und die kleinen Knöpfe über ihrer Brust schloss. Ihr langes Gürtelplaid war ein wenig schwieriger anzulegen, aber schließlich befestigte sie die Brosche auf Höhe ihrer Schulter, ohne dass sie sich dabei die Haut blutig stach, und legte sich hastig den Gürtel um die Taille.
»Ich bin fertig«, sagte sie ein wenig atemlos und setzte sich auf die Bettkante, um ihre Stiefel anzuziehen, während Connor ihr Messer aus dem Türblatt zog.
»Dass du so sittsam bist, gefällt mir, Mairi«, bemerkte er und reichte ihr die Waffe. »Ich hoffe, du bist bei Oxford ebenso entschlossen, falls er versucht, dir nahezukommen.«
Sie griff nach dem nächstbesten Gegenstand, der ihr in die Finger kam, und schleuderte ihn auf Connor. Er fing das Nachthemd auf und schnupperte daran.
»Das hier«, sagte er, als er den Duft des Stoffes tief einatmete und dabei seinen glühenden Blick auf Mairi richtete, »ist nun wirklich eine tödliche Waffe.«
Kapitel 10
I ch hatte gehofft, dass es Euer Bekenntnis beschleunigt, wenn Euch Captain Grants ungeteilte Aufmerksamkeit gilt. Aber dass es weniger als eine Stunde braucht?« Die Königin sah Mairi an, die vor ihr knickste, und schaute dann über den gebeugten Kopf ihres Gastes zu Connor, der hinter ihr stand. »Sie mag Euch wohl nicht allzu sehr.«
Sie befanden sich in Mary of Modenas Privatgemach, allein und ohne Wachen, die auf Mairis Bitte hin aus dem Zimmer geschickt worden waren. Sie hatte gewollt, dass auch Connor vor der Tür wartete, doch das hatte er abgelehnt. Er sorgte sich um die Reaktion der Königin, wenn sie erfuhr, wohin Mairis Bruder den König gebracht hatte. Er war hier, um zu verhindern, dass bei den MacGregors die Köpfe rollten, vor allem der Mairis.
»Nein, nicht sehr, Eure Majestät«, bestätigte er.
»Ich frage mich, warum«, sagte die Königin, wenn auch mehr zu sich selbst. Sie erwartete offensichtlich keine Antwort, während sie Platz nahm und dann ihre Besucher aufforderte, sich ebenfalls zu setzen. »Mein Gemahl«, fuhr sie einen Augenblick später fort und wandte ihre ganze Aufmerksamkeit Mairi zu. »Was habt Ihr mir über ihn zu berichten?«
Mairi zuckte unter dem prüfenden Blick der Königin von England nicht zusammen. Connor wollte ihr zulächeln. »Mehr, als Ihr vielleicht hören wollt, fürchte ich.«
Mary of Modena blinzelte, aber welche Befürchtungen Mairis Warnung auch immer in ihr geweckt haben mochten, sie hielt sie unter Kontrolle. »Und woher weiß ich, dass das, was Ihr mir sagt, die Wahrheit ist?«
»Captain Grant wird Euch jedes meiner Worte bestätigen.«
Connor erwiderte den fragenden Blick der Königin, doch noch bevor er nicken konnte,
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