Bhagavad Gita wie sie ist
mit Sicherheit Fortschritte auf dem Pfad zum höchsten Ziel des Lebens. Arjuna wird aufgefordert, er solle in der Schlacht von Kurukṣetra für Kṛṣṇas Interesse kämpfen, weil Kṛṣṇa wollte, daß er kämpfte. Ein guter Mensch oder ein gewaltloser Mensch zu sein ist eine persönliche Anhaftung, doch im Auftrag des Höchsten Herrn zu handeln bedeutet, ohne Anhaftung an das Ergebnis zu handeln. Das ist vollkommenes Handeln auf der höchsten Stufe, wie es von der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Śrī Kṛṣṇa, empfohlen wird.
Vedische Rituale, wie zum Beispiel vorgeschriebene Opfer, werden vollzogen, um sich von gottlosen Tätigkeiten zu reinigen, die im Bereich der Sinnenbefriedigung ausgeführt wurden. Aber Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein ist transzendental zu den Reaktionen auf gute und schlechte Werke. Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch haftet nicht am Ergebnis, sondern handelt einfach nur in Kṛṣṇas Interesse. Er verrichtet die unterschiedlichsten Tätigkeiten, ist dabei aber völlig unangehaftet.
Vers 20
20
k(maRNAEva ih" s$aMis$aiÜ"maAisTataA janak(Ad"ya: /
laAek(s$aÍÿh"maevaAipa s$ampazyana, k(tauRmahR"is$a //20//
karmaṇaiva hi saṁsiddhim
āsthitā janakādayaḥ
loka-saṅgraham evāpi
sampaśyan kartum arhasi
karmaṇā – durch Arbeit; eva – sogar; hi – gewiß; saṁsiddhim – in Vollkommenheit; āsthitāḥ – befindlich; janaka-ādayaḥ – Janaka und andere Könige; loka-saṅgraham – die Allgemeinheit; eva api – auch; sampaśyan – in Betracht ziehend; kartum – zu handeln; arhasi – du verdienst.
Könige wie Janaka und andere erreichten allein durch die Erfüllung vorgeschriebener Pflichten die Vollkommenheit. Deshalb solltest du deine Arbeit ausführen, und sei es auch nur, um die Allgemeinheit zu lehren.
ERLÄUTERUNG: Könige wie Janaka waren selbstverwirklichte Seelen, und folglich war es für sie nicht nötig, die in den Veden vorgeschriebenen Pflichten zu erfüllen. Nichtsdestoweniger führten sie alle vorgeschriebenen Tätigkeiten aus, nur um der Allgemeinheit ein Beispiel zu geben. Janaka war der Vater Sītās und der Schwiegervater Śrī Rāmas. Als großer Geweihter des Herrn war er in der Transzendenz verankert, doch weil er der König von Mithilā war (einem Bezirk in der Provinz Bihar in Indien), mußte er seine Untertanen lehren, wie man seine vorgeschriebenen Pflichten erfüllt. Für Śrī Kṛṣṇa und Seinen ewigen Freund Arjuna bestand keine Notwendigkeit, in der Schlacht von Kurukṣetra mitzukämpfen, aber sie kämpften, um die Menschen zu lehren, daß in einer Situation, in der gute Argumente nichts nützen, Gewalt ebenfalls notwendig ist. Vor der Schlacht von Kurukṣetra war jede Anstrengung unternommen worden, sogar von der Höchsten Persönlichkeit Gottes Selbst, um diesen Krieg zu vermeiden, doch die Gegenseite war entschlossen zu kämpfen. Für eine gerechte Sache wie diese war es also notwendig zu kämpfen. Obwohl jemand, der sich im Kṛṣṇa-Bewußtsein befindet, kein Interesse an der materiellen Welt hat, arbeitet er dennoch, um die Öffentlichkeit zu lehren, wie man leben und handeln soll. Diejenigen, die im Kṛṣṇa-Bewußtsein erfahren sind, sind in der Lage, auf solche Weise zu handeln, daß andere ihnen folgen werden, und dies wird im folgenden Vers erklärt.
Vers 21
21
yaâd"Acar"ita ™aeï"staÔade"vaetar"Ae jana: /
s$a yat‘amaANAM ku(ç&tae laAek(stad"nauvataRtae //21//
yad yad ācarati śreṣṭhas
tat tad evetaro janaḥ
sa yat pramāṇaṁ kurute
lokas tad anuvartate
yat yat – was auch immer; ācarati – er tut; śreṣṭhaḥ – ein angesehener Führer; tat – das; tat – und das allein; eva – mit Sicherheit; itaraḥ – gewöhnlicher; janaḥ – Mensch; saḥ – er; yat – welches auch immer; pramāṇam – Beispiel; kurute – er gibt; lokaḥ – die ganze Welt; tat – diesem; anuvartate – folgt dem Beispiel.
Was auch immer ein bedeutender Mensch tut, dem folgen die gewöhnlichen Menschen. Und nach den Maßstäben, die er durch sein Beispiel setzt, richtet sich die ganze Welt.
ERLÄUTERUNG: Die Menschen brauchen immer einen Führer, der sie durch sein praktisches Beispiel lehren kann. Ein Führer kann die Menschen nicht lehren, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn er selbst raucht. Śrī Caitanya sagte, ein Lehrer solle sich selbst richtig verhalten, bevor er andere zu lehren beginne. Wer auf diese Weise lehrt, wird als ācārya, als
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