Bhagavad Gita wie sie ist
muß man auch den Gesetzen des Herrn, des höchsten Staates, folgen. Die Anweisungen der Veden sind unmittelbar aus dem Atem der Höchsten Persönlichkeit Gottes hervorgegangen. Asya mahato bhūtasya niśvasitam etad yad ṛg-vedo yajur-vedaḥ sāma-vedo ’tharvāṅgissaḥ : „Die vier Veden – der Ṛg Veda, Yajur Veda, Sāma Veda und Atharva Veda – sind Emanationen des Atems der erhabenen Persönlichkeit Gottes.“ ( Bṛhad-āraṇyaka Upaniṣad 4.5.11) Weil der Herr allmächtig ist, kann Er durch Seinen Atem sprechen, denn wie die Brahma-saṁhitā bestätigt, besitzt der Herr die Allmacht, durch jeden Seiner Sinne die Tätigkeiten aller anderen Sinne auszuführen. Mit anderen Worten, Er kann durch Seinen Atem sprechen, und Er kann mit Seinen Augen befruchten. Tatsächlich heißt es in den Schriften, daß Er über die materielle Natur blickte und so alle Lebewesen zeugte. Nach diesem Schöpfungsakt, dem Eingeben der bedingten Seelen in den Schoß der materiellen Natur, offenbarte Er Seine Anweisungen in Form der vedischen Weisheit, um zu zeigen, wie diese bedingten Seelen nach Hause, zu Gott, zurückkehren können. Wir sollten uns immer daran erinnern, daß die bedingten Seelen in der materiellen Welt alle nach materiellem Genuß streben; aber die vedischen Anweisungen sind so beschaffen, daß man seine pervertierten Wünsche befriedigen kann, um dann, nachdem man seinen sogenannten Genuß beendet hat, zu Gott zurückzukehren. Das vedische Wissen bietet den bedingten Seelen eine Möglichkeit zur Befreiung, und deshalb müssen sie versuchen, dem Vorgang des yajña zu folgen, indem sie Kṛṣṇa-bewußt werden. Selbst diejenigen, die nicht die vedischen Anweisungen befolgt haben, können die Prinzipien des Kṛṣṇa-Bewußtseins annehmen, und das wird die Durchführung vedischer yajñas oder karmas ersetzen.
Vers 16
16
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evaṁ pravartitaṁ cakraṁ
nānuvartayatīha yaḥ
aghāyur indriyārāmo
moghaṁ pārtha sa jīvati
evam – so; pravartitam – von den Veden festgelegt; cakram – Kreis, Zyklus; na – nicht; anuvartayati – nimmt an; iha –in diesem Leben; yaḥ – jemand, der; agha-āyuḥ – dessen Leben voller Sünden ist; indriya-ārāmaḥ – zufrieden mit Sinnenbefriedigung; mogham – vergeblich; pārtha – o Sohn Pṛthās (Arjuna); saḥ – er; jīvati – lebt.
Mein lieber Arjuna, jemand, der im menschlichen Leben dem Zyklus der Opfer, wie er von den Veden festgelegt ist, nicht folgt, führt mit Sicherheit ein Leben der Sünde. Weil ein solcher Mensch nur für die Befriedigung seiner Sinne lebt, lebt er vergeblich.
ERLÄUTERUNG: Die Philosophie des Mammonismus – „Arbeite hart und genieße das Leben“ – wird hier vom Herrn verurteilt. Daher ist es für diejenigen, die die materielle Welt genießen wollen, absolut notwendig, den obenerwähnten Zyklus von yajñas durchzuführen. Wer sich nicht an diese Vorschriften hält, führt ein sehr gefährliches Leben, da er sich immer mehr ins Verderben stürzt. Durch das Gesetz der Natur ist die menschliche Lebensform besonders zur Selbstverwirklichung bestimmt, indem man einem der drei Wege – karma-yoga, jñāna-yoga oder bhakti-yoga – folgt. Für die Transzendentalisten, die über Laster und Tugend stehen, ist es nicht notwendig, streng die vorgeschriebenen yajñas auszuführen, doch diejenigen, die der Befriedigung ihrer Sinne nachgehen, müssen sich durch den obenerwähnten Zyklus von yajña- Darbringungen läutern. Es gibt verschiedene Arten von Tätigkeiten. Menschen, die nicht Kṛṣṇa-bewußt sind, haben mit Sicherheit ein sinnliches Bewußtsein, und daher ist die Ausführung frommer Werke für sie notwendig. Das System der yajñas erlaubt es Menschen mit einem sinnlichen Bewußtsein, ihre Wünsche zu befriedigen, ohne dabei in die Reaktionen auf sinnenbefriedigende Handlungen verstrickt zu werden. Der Wohlstand der Welt hängt nicht von unseren eigenen Anstrengungen ab, sondern von den im Hintergrund stattfindenden Vorkehrungen des Höchsten Herrn, die unmittelbar von den Halbgöttern ausgeführt werden. Deshalb sind die yajñas unmittelbar für die jeweiligen Halbgötter bestimmt, wie sie in den Veden erwähnt werden. Indirekt ist auch dies Kṛṣṇa-Bewußtsein, denn wenn man die Durchführung der yajñas beherrscht, ist es sicher, daß man Kṛṣṇa-bewußt wird. Wenn man
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