Bhagavad Gita wie sie ist
ihre Sinnenbefriedigung zu verbessern, widmen sich die Lebewesen der Arbeit dieser Welt, und sie streben himmlisches Glück nach dem Tod an. Weil der Herr in Sich Selbst vollkommen ist, verspürt er keinerlei Anziehung zu sogenanntem himmlischem Glück. Die Halbgötter der himmlischen Planeten sind lediglich Diener, die Er angestellt hat. Und der Besitzer begehrt niemals das niedrige Glück, nach dem die Arbeiter streben. Auch wird der Herr niemals von den materiellen Aktionen und Reaktionen berührt. Zum Beispiel ist der Regen für die verschiedenen Arten der Vegetation, die auf der Erde erscheinen, nicht verantwortlich, obwohl es ohne Regen keine Vegetation geben kann. Die vedische smṛti bestätigt diese Tatsache wie folgt:
nimitta-mātram evāsau
sṛjyānāṁ sarga-karmaṇi
pradhāna-kāraṇi-bhūtā
yato vai sṛjya-śaktayaḥ
„In den materiellen Schöpfungen ist der Herr nur die höchste Ursache. Die unmittelbare Ursache ist die materielle Natur, durch die die kosmische Manifestation sichtbar wird.“ Es gibt eine große Vielfalt von geschaffenen Wesen, wie zum Beispiel die Halbgötter, Menschen und niederen Tiere, und sie alle sind den Reaktionen ihrer vergangenen guten und schlechten Tätigkeiten unterworfen. Der Herr gibt ihnen nur die geeigneten Möglichkeiten für diese Tätigkeiten und dazu die entsprechenden Richtlinien gemäß den Erscheinungsweisen der Natur, doch Er ist niemals für ihre vergangenen und gegenwärtigen Tätigkeiten verantwortlich. Dies wird im Vedānta-sūtra (2.1.34) bestätigt: vaiṣamya-nairghṛṇye na sāpekṣatvāt. Der Herr ist niemals irgendeinem Lebewesen gegenüber voreingenommen. Das Lebewesen ist für seine Handlungen selbst verantwortlich. Der Herr gibt ihm nur mit Hilfe der materiellen Natur, der äußeren Energie, die Möglichkeiten zum Handeln. Jemand, der mit all diesen komplizierten Zusammenhängen des Gesetzes des karma, der fruchtbringenden Tätigkeiten, vertraut ist, wird von den Ergebnissen seiner Tätigkeiten nicht beeinflußt. Mit anderen Worten, wer das transzendentale Wesen des Herrn versteht, ist im Kṛṣṇa-Bewußtsein sehr erfahren und wird daher niemals den Gesetzen des karma unterworfen. Wenn jemand das transzendentale Wesen des Herrn nicht kennt und glaubt, die Werke des Herrn hätten fruchttragende Ergebnisse zum Ziel, wie dies bei den Tätigkeiten der gewöhnlichen Lebewesen der Fall ist, verstrickt er sich mit Sicherheit in fruchttragende Reaktionen. Jemand aber, der die Höchste Wahrheit kennt, ist eine befreite, im Kṛṣṇa-Bewußtsein fest verankerte Seele.
Vers 15
15
WvaM ÁaAtvaA k{(taM k(maR paUvaE=r"ipa maumauºauiBa: /
ku(ç& k(maE=va tasmaAÔvaM paUvaE=: paUvaRtarM" k{(tama, //15//
evaṁ jñātvā kṛtaṁ karma
pūrvair api mumukṣubhiḥ
kuru karmaiva tasmāt tvaṁ
pūrvaiḥ pūrva-taraṁ kṛtam
evam – auf diese Weise; jñātvā – wohl wissend; kṛtam – wurde ausgeführt; karma – Handlung; pūrvaiḥ – von vergangenen Autoritäten; api – in der Tat; mumukṣubhiḥ – die Befreiung erlangten; kuru – führe aus; karma – vorgeschriebene Pflicht; eva – gewiß; tasmāt – deshalb; tvam – du; pūrvaiḥ – von den Vorfahren; pūrva-taram – in vergangenen Zeiten; kṛtam – wie ausgeführt.
Alle befreiten Seelen der vergangenen Zeiten handelten in diesem Wissen über Mein transzendentales Wesen. Deshalb solltest du deine vorgeschriebene Pflicht erfüllen, indem du ihrem Beispiel folgst.
ERLÄUTERUNG: Es gibt zwei Klassen von Menschen: diejenigen, deren Herz voller materieller Unreinheiten ist, und diejenigen, die von materieller Verunreinigung frei sind. Kṛṣṇa-Bewußtsein ist für beide gleichermaßen segensreich. Diejenigen, die voller Unreinheiten sind, können sich dem Kṛṣṇa-Bewußtsein zuwenden, um sich allmählich zu reinigen, indem sie den regulierenden Prinzipien des hingebungsvollen Dienstes folgen. Diejenigen, die bereits von allen Unreinheiten frei sind, sollten mit ihrer Betätigung im Kṛṣṇa-Bewußtsein fortfahren, so daß andere Menschen ihrem beispielhaften Verhalten folgen und daraus ihren Nutzen ziehen können. Törichte Menschen und Neulinge im Kṛṣṇa-Bewußtsein, die kein Wissen über Kṛṣṇa-Bewußtsein besitzen, wollen sich oft von allen Tätigkeiten zurückziehen. Als Arjuna den Wunsch äußerte, sich vom Schlachtfeld zurückzuziehen, wurde dies vom Herrn nicht gutgeheißen. Man braucht nur zu wissen, wie
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