Bhagavad Gita wie sie ist
Persönlichkeit Gottes Selbst.“ ( Śrīmad-Bhāgavatam 1.3.28)
Somit ist Kṛṣṇa die ursprüngliche Höchste Persönlichkeit Gottes, die Absolute Wahrheit, der Ursprung sowohl der Überseele als auch des unpersönlichen Brahman.
In der Gegenwart der Höchsten Persönlichkeit Gottes war Arjunas Klage um seine Verwandten gewiß unangebracht, und daher gebrauchte Kṛṣṇa das Wort kutaḥ („woher“), um Seine Überraschung zum Ausdruck zu bringen. Solche Unreinheiten erwartet man niemals von jemandem, der zur zivilisierten Klasse der Menschen, den Āryas, gehört. Das Wort ārya trifft auf Menschen zu, die den Wert des Lebens kennen und eine auf spirituelle Erkenntnis gründende Zivilisation haben. Menschen, die sich von der materiellen Lebensauffassung leiten lassen, wissen nicht, daß das Ziel des Lebens die Erkenntnis der Absoluten Wahrheit ist, das heißt die Erkenntnis Viṣṇus oder Bhagavāns. Sie lassen sich von den äußeren Erscheinungen der materiellen Welt fesseln und wissen deshalb nicht, was Befreiung ist. Menschen, die nicht wissen, was Befreiung aus materieller Knechtschaft bedeutet, werden als Nicht-Āryas bezeichnet. Als Arjuna, der ein kṣatriya war, sich weigerte zu kämpfen, bedeutete dies, daß er von seinen vorgeschriebenen Pflichten abwich. Ein solch feiges Verhalten geziemt sich niemals für einen Ārya. Auf diese Weise von der Pflicht abzuweichen hilft einem nicht, im spirituellen Leben fortzuschreiten; ebensowenig verschafft es einem die Möglichkeit, in dieser Welt zu Ruhm zu kommen. Śrī Kṛṣṇa billigte Arjunas sogenanntes Mitleid mit seinen Verwandten nicht.
Vers 3
3
flaEbyaM maA sma gAma: paATaR naEtaÔvayyaupapaâtae /
ºau"‰M" ô$d"yad"AEbaRlyaM tyaftvaAeiÔaï" par"ntapa //3//
klaibyaṁ mā sma gamaḥ pārtha
naitat tvayy upapadyate
kṣudraṁ hṛdaya-daurbalyaṁ
tyaktvottiṣṭha parantapa
klaibyam – Kraftlosigkeit; mā sma – nicht; gamaḥ – nimm an; pārtha – o Sohn Pṛthās; na – niemals; etat – diese; tvayi – dir; upapadyate – ist angemessen; kṣudram – kleinlich; hṛdaya – des Herzens; daurbalyam – Schwäche; tyaktvā – aufgebend; uttiṣṭha – erhebe dich; param-tapa – o Bezwinger der Feinde.
O Sohn Pṛthās, gib dieser entwürdigenden Schwachheit nicht nach. Sie ist dir nicht angemessen. Gib diese kleinliche Schwäche des Herzens auf und erhebe dich, o Bezwinger des Feindes.
ERLÄUTERUNG: Indem Kṛṣṇa Arjuna hier als „Sohn Pṛthās“ anspricht, weist Er darauf hin, daß sie Blutsverwandte sind, denn Pṛthā ist die Schwester Seines Vaters Vasudeva. Wenn sich der Sohn eines kṣatriya weigert zu kämpfen, ist er nur dem Namen nach ein kṣatriya, ebenso wie der Sohn eines brāhmaṇa, der gottlos handelt, nur dem Namen nach ein brāhmaṇa ist. Solche kṣatriyas und brāhmaṇas sind unwürdige Söhne ihrer Väter. Kṛṣṇa wollte nicht, daß Arjuna der unwürdige Sohn eines kṣatriya wurde, denn Arjuna war Sein engster Freund, weshalb Er ihm auf dem Streitwagen direkte Führung gab. Aber wenn sich Arjuna nun trotz all dieser Vorteile, die er genoß, von der Schlacht zurückzöge, wäre dies eine Handlung, die zu Schande führt. Deshalb sagte Kṛṣṇa, eine solche Haltung zieme sich nicht für eine Persönlichkeit wie Arjuna. Arjuna könnte einwenden, daß seine Haltung die der Großmut gegenüber dem höchst ehrwürdigen Bhīṣma und seinen Verwandten sei und daß er deshalb nicht an der Schlacht teilnehmen wolle, doch Kṛṣṇa bezeichnete diese Art von Großmut als bloße Schwachheit des Herzens. Solche falsche Großmut wird von keiner Autorität gebilligt. Deshalb sollten Menschen wie Arjuna unter der direkten Führung Kṛṣṇas solche Großmut oder sogenannte Gewaltlosigkeit aufgeben.
Vers 4
4
@jauRna ovaAca
k(TaM BaISmamahM" s$aÊÿYae ‰"AeNAM ca maDaus$aUd"na /
wSauiBa: ‘aitayaAetsyaAima paUjaAh"ARvair"s$aUd"na //4//
arjuna uvāca
kathaṁ bhīṣmam ahaṁ saṅkhye
droṇaṁ ca madhusūdana
iṣubhiḥ pratiyotsyāmi
pūjārhāv ari-sūdana
arjunaḥ uvāca – Arjuna sagte; katham – wie; bhīṣmam – Bhīṣma; aham – ich; saṅkhye – im Kampf; droṇam – Droṇa; ca – ebenfalls; madhu-sūdana – o Töter Madhus; iṣubhiḥ – mit Pfeilen; pratiyotsyāmi – soll bekämpfen; pūjā-arhau – diejenigen, die verehrungswürdig sind; ari-sūdana – o Töter der Feinde.
Arjuna sagte: O Töter der Feinde, o Töter
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