Bhagavad Gita wie sie ist
aufgebend; manīṣiṇaḥ – große Weise und Gottgeweihte; janma-bandha – von der Fessel an Geburt und Tod; vinirmuktāḥ – befreit; padam – Stellung; gacchanti – sie erreichen; anāmayam – ohne Leiden.
Indem sich die großen Weisen und Gottgeweihten so im hingebungsvollen Dienst des Herrn betätigen, befreien sie sich von den Ergebnissen ihrer Tätigkeiten in der materiellen Welt. Auf diese Weise werden sie vom Kreislauf von Geburt und Tod frei und erreichen den Ort jenseits aller Leiden [indem sie zurück zu Gott gehen].
ERLÄUTERUNG: Die befreiten Lebewesen gehören zu jenem Ort, wo es keine materiellen Leiden gibt. Im Bhāgavatam (10.14.58) heißt es:
samāsritā ye pada-pallava-plavaṁ mahat-padaṁ puṇya-yaśo murāreḥ
bhavāmbudhir vatsa-padaṁ paraṁ padaṁ padaṁ padaṁ yad vipadāṁ na teṣām
„Für jemanden, der das Boot der Lotosfüße des Herrn bestiegen hat – welcher der kosmischen Manifestation Zuflucht gewährt und als Mukunda (derjenige, der mukti gewährt) berühmt ist –, ist der Ozean der materiellen Welt wie das Wasser im Hufabdruck eines Kalbes. Paraṁ padam, das heißt Vaikuṇṭha, der Ort, wo es keine materiellen Leiden gibt, ist sein Ziel, und nicht der Ort, an dem auf Schritt und Tritt Gefahr lauert.“
Aufgrund von Unwissenheit weiß man nicht, daß die materielle Welt ein leidvoller Ort ist, wo auf Schritt und Tritt Gefahren drohen. Nur aus Unwissenheit versuchen unintelligente Menschen, ihre Situation in der materiellen Welt durch fruchtbringende Tätigkeiten zu verbessern, in dem Glauben, daß die Früchte solcher Tätigkeiten sie glücklich machen würden. Sie wissen nicht, daß ihnen keine Art von materiellem Körper irgendwo im Universum ein Leben ohne Leiden geben kann. Die Leiden des Lebens, nämlich Geburt, Tod, Alter und Krankheiten, treten überall in der materiellen Welt auf. Wer aber seine wirkliche, wesensgemäße Stellung als ewiger Diener des Herrn versteht und somit auch die Position der Persönlichkeit Gottes kennt, betätigt sich im transzendentalen liebenden Dienst des Herrn. In der Folge wird er befähigt, auf die Vaikuṇṭha-Planeten zu gelangen, wo es weder ein materielles, leidvolles Leben noch den Einfluß von Zeit und Tod gibt. Seine wesensgemäße Stellung zu kennen bedeutet, auch die erhabene Stellung des Herrn zu kennen. Wer fälschlich glaubt, die Stellung des Lebewesens und die des Herrn befänden sich auf der gleichen Ebene, hat sich in der Dunkelheit verirrt und ist daher nicht imstande, sich im hingebungsvollen Dienst des Herrn zu betätigen. Er wird selbst zu einem „Herrn“ und ebnet sich so den Weg zur Wiederholung von Geburt und Tod. Wer aber versteht, daß es seine Position ist zu dienen, und sich in den Dienst des Herrn stellt, wird sofort geeignet, nach Vaikuṇṭha-loka zu gehen. Für den Herrn verrichteter Dienst wird karma-yoga oder buddhi-yoga genannt, oder, mit einfachen Worten, hingebungsvoller Dienst für den Herrn.
Vers 52
52
yad"A tae maAeh"k(ilalaM bauiÜ"vyaRitatair"Syaita /
tad"A gAntaAis$a inavaeRdM" ™aAetavyasya ™autasya ca //52//
yadā te moha-kalilaṁ
buddhir vyatitariṣyati
tadā gantāsi nirvedaṁ
śrotavyasya śrutasya ca
yadā – wenn; te – deine; moha – der Illusion; kalilam – dichter Wald; buddhiḥ – transzendentaler Dienst mit Intelligenz; vyatitariṣyati – überwindet; tadā – zu dieser Zeit; gantā asi – du wirst gehen; nirvedam – Gleichgültigkeit; śrotavyasya – gegenüber allem, was noch zu hören ist; śrutasya – alles, was bereits gehört worden ist; ca – auch.
Wenn deine Intelligenz aus dem dichten Wald der Täuschung herausgetreten ist, wirst du gegenüber allem, was gehört worden ist, und allem, was noch zu hören ist, gleichgültig werden.
ERLÄUTERUNG: Es gibt viele gute Beispiele aus dem Leben großer Geweihter des Herrn, die gegenüber den Ritualen der Veden gleichgültig wurden, einfach weil sie sich im hingebungsvollen Dienst des Herrn beschäftigten. Wenn jemand Kṛṣṇa und seine Beziehung zu Kṛṣṇa wirklich versteht, werden ihm, selbst wenn er ein erfahrener brāhmaṇa ist, die Rituale fruchtbringender Tätigkeiten automatisch völlig gleichgültig. Śrī Mādhavendra Purī, ein großer Gottgeweihter und ācārya in der Nachfolge der Gottgeweihten, sagt:
sandhyā-vandana bhadram astu bhavato bhoḥ snāna tubhyaṁ namo bho devāḥ pitaraś ca tarpaṇa-vidhau nāhaṁ
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