Bhagavad Gita wie sie ist
Speisen, die Kṛṣṇa geopfert wurden, zu schmecken und Hare Kṛṣṇa zu chanten. Was die Augen betrifft, so sollte ihnen nicht erlaubt werden, etwas anderes zu betrachten als die schöne Gestalt Kṛṣṇas. Auf diese Weise können die Augen beherrscht werden. Ebenso sollten die Ohren damit beschäftigt werden, über Kṛṣṇa zu hören, und die Nase sollte Blumen riechen, die Kṛṣṇa geopfert wurden. Das ist der Vorgang des hingebungsvollen Dienstes, und hieraus kann man ersehen, daß die Bhagavad-gītā in Wirklichkeit nichts anderes lehrt als die Wissenschaft des hingebungsvollen Dienstes. Hingebungsvoller Dienst ist das einzige und höchste Ziel. Unintelligente Kommentatoren der Bhagavad-gītā versuchen, den Geist des Lesers auf andere Dinge zu lenken, doch es gibt in der Bhagavad-gītā kein anderes Thema als hingebungsvollen Dienst.
Falsches Ego bedeutet, den Körper für das Selbst zu halten. Wenn man versteht, daß man nicht der Körper, sondern spirituelle Seele ist, erreicht man sein wahres Ego. Das Ego existiert immer. Das wahre Ego wird nicht verurteilt, nur das falsche. In den vedischen Schriften ( Bṛhad-āraṇyaka Upaniṣad 1.4.10) heißt es: ahaṁ brahmāsmi. „Ich bin Brahman, ich bin spirituell.“ Dieses „ich bin“, dieses Gefühl des Selbst, existiert auch auf der befreiten Stufe der Selbstverwirklichung. Dieses Gefühl des „ich bin“ ist das Ego, doch wenn dieses Gefühl auf den falschen Körper gerichtet wird, ist es falsches Ego. Wenn das Gefühl des Selbst auf die Realität gerichtet wird, ist dies wahres Ego. Einige Philosophen sagen, wir sollten unser Ego aufgeben, aber dies ist nicht möglich, denn Ego bedeutet Identität. Was wir jedoch tatsächlich aufgeben sollten, ist die falsche Identifizierung mit dem Körper.
Man sollte sich des Leids bewußt sein, dem wir in Form von Geburt, Tod, Alter und Krankheit ausgesetzt sind. Es gibt in verschiedenen vedischen Schriften Beschreibungen der Geburt. Im Bhāgavatam finden wir eine anschauliche Beschreibung der Welt des Ungeborenen, der Lebensumstände des Kindes im Mutterschoß, seiner Leiden usw. Man sollte unbedingt verstehen, daß Geburt qualvoll ist. Weil wir jedoch vergessen haben, wie sehr wir im Mutterleib gelitten haben, bemühen wir uns nicht um eine Lösung für das Problem der Wiederholung von Geburt und Tod. Auch zur Zeit des Todes gibt es vielerlei Leiden, die ebenfalls in den maßgebenden Schriften beschrieben werden. Über diese Themen sollte gesprochen werden. Und was Krankheit und Alter betrifft, so macht jeder seine eigene Erfahrung. Niemand möchte krank sein, und niemand möchte alt werden, doch Krankheit und Alter sind unvermeidlich. Solange wir das materielle Leben in Anbetracht der Leiden von Geburt, Alter, Krankheit und Tod nicht mit Pessimismus sehen, haben wir keinen Antrieb, im spirituellen Leben Fortschritt zu machen.
Mit der Loslösung von Heim, Frau und Kindern ist nicht gemeint, daß man keine Gefühle für sie haben soll. Zuneigung zu ihnen ist natürlich, doch wenn sie für den spirituellen Fortschritt nicht förderlich sind, sollte man nicht an ihnen hängen. Der beste Vorgang, sein Heim angenehm zu gestalten, ist Kṛṣṇa-Bewußtsein. Wenn man völlig Kṛṣṇa-bewußt ist, kann man in seinem Heim eine sehr glückliche Atmosphäre schaffen, denn der Vorgang des Kṛṣṇa-Bewußtseins ist sehr einfach. Man braucht nur Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare zu chanten, die Überreste von Speisen zu essen, die Kṛṣṇa geopfert wurden, über Bücher wie die Bhagavad-gītā und das Śrīmad-Bhāgavatam zu sprechen und sich in der Bildgestaltenverehrung zu beschäftigen. Diese vier Tätigkeiten werden einen glücklich machen, und man sollte die Mitglieder seiner Familie darin ausbilden. Die Familie kann sich morgens und abends zusammensetzen und gemeinsam Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare chanten. Wenn man durch das Befolgen dieser vier Prinzipien sein Familienleben so gestalten kann, daß es für die Entwicklung des Kṛṣṇa-Bewußtseins förderlich ist, ist es nicht notwendig, vom Familienleben in den Lebensstand der Entsagung zu wechseln. Wenn das Familienleben jedoch für den spirituellen Fortschritt nicht förderlich, sondern hinderlich ist, sollte es aufgegeben werden. Man muß alles opfern, um Kṛṣṇa
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