Bhagavad Gita wie sie ist
Indem man sich nicht wünscht, den Körper zu genießen, und sich auch nicht wünscht, aus ihm herauszugelangen. In dieser transzendentalen Stellung wird der Gottgeweihte automatisch frei. Er braucht sich nicht extra darum zu bemühen, vom Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur frei zu werden.
Die nächste Frage betrifft das Verhalten eines Menschen auf der transzendentalen Ebene. Ein Mensch im materiellen Bewußtsein wird von sogenannter Ehre und Schmach, die sich auf den Körper beziehen, berührt, doch ein Mensch im transzendentalen Bewußtsein wird von solcher falschen Ehre und Schmach nicht beeinflußt. Er erfüllt seine Pflicht im Kṛṣṇa-Bewußtsein und kümmert sich nicht darum, ob er geehrt oder geschmäht wird. Er nimmt das an, was für die Ausübung seiner Pflicht im Kṛṣṇa-Bewußtsein nützlich ist; darüber hinaus braucht er keine materiellen Dinge, ob Steine oder Gold. Er sieht in jedem, der ihm bei der Ausübung des Kṛṣṇa-Bewußtseins hilft, einen guten Freund, und er haßt seinen sogenannten Feind nicht. Er ist jedem gleichgesinnt und sieht alles auf gleicher Ebene, da er genau weiß, daß er nichts mit dem materiellen Dasein zu tun hat. Soziale und politische Streitfragen interessieren ihn nicht, denn er kennt das Wesen zeitweiliger Umwälzungen und Störungen. Er versucht nicht, irgend etwas für seinen eigenen Nutzen zu erlangen. Für Kṛṣṇa kann er alles erstreben, doch für sich selbst erstrebt er nichts. Durch solches Verhalten gelangt man tatsächlich auf die transzendentale Ebene.
Vers 26
26
maAM ca yaAe'vyaiBacaAre"NA Bai·(yaAegAena s$aevatae /
s$a gAuNAAna, s$amataItyaEtaAna, “aöBaUyaAya k(lpatae //26//
māṁ ca yo ’vyabhicāreṇa
bhakti-yogena sevate
sa guṇān samatītyaitān
brahma-bhūyāya kalpate
mām – Mir; ca – auch; yaḥ – jemand, der; avyabhicāreṇa – ohne abzuweichen; bhakti-yogena – durch hingebungsvollen Dienst; sevate – bringt Dienst dar; saḥ – er; guṇān – die Erscheinungsweisen der materiellen Natur; samatītya – transzendierend; etān – all diese; brahma-bhūyāya – auf die Brahman-Ebene erhoben; kalpate – wird.
Wer sich völlig im hingebungsvollen Dienst beschäftigt und unter keinen Umständen abweicht, transzendiert sogleich die Erscheinungsweisen der materiellen Natur und erreicht so die Ebene des Brahman.
ERLÄUTERUNG: Dieser Vers ist die Antwort auf Arjunas dritte Frage: Auf welche Weise kann man die transzendentale Stellung erreichen? Wie bereits erklärt wurde, bewegt sich die materielle Welt im Bann der Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Man sollte sich durch die Tätigkeiten der Erscheinungsweisen der Natur nicht verwirren lassen; anstatt sein Bewußtsein in solche Tätigkeiten zu vertiefen, kann man sein Bewußtsein auf Kṛṣṇa-Tätigkeiten richten. Kṛṣṇa-Tätigkeiten werden bhakti-yoga genannt – ständiges Handeln für Kṛṣṇa. Dies bezieht sich nicht nur auf Kṛṣṇa, sondern auch auf Seine verschiedenen vollständigen Erweiterungen, wie Rāma und Nārāyaṇa. Kṛṣṇa hat unzählige Erweiterungen. Wer sich im Dienste irgendeiner der Formen Kṛṣṇas, oder einer Seiner vollständigen Erweiterungen, beschäftigt, gilt als jemand, der sich auf der transzendentalen Ebene befindet. Man sollte auch beachten, daß alle Formen Kṛṣṇas völlig transzendental, voller Glückseligkeit, voller Wissen und ewig sind. Diese Persönlichkeiten Gottes sind allmächtig und allwissend, und Sie besitzen alle transzendentalen Eigenschaften. Wenn man sich also mit unerschütterlicher Entschlossenheit im Dienst Kṛṣṇas oder Seiner vollständigen Erweiterungen beschäftigt, kann man die Erscheinungsweisen der materiellen Natur, die sehr schwer zu überwinden sind, mit Leichtigkeit hinter sich lassen. Dies wurde bereits im Siebten Kapitel erklärt. Wer sich Kṛṣṇa ergibt, überwindet sogleich den Einfluß der Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Im Kṛṣṇa-Bewußtsein, im hingebungsvollen Dienst, beschäftigt zu sein bedeutet, Gleichheit mit Kṛṣṇa zu erlangen. Der Herr sagt, daß Seine Natur ewig, glückselig und voller Wissen ist, und die Lebewesen sind winzige Teile des Höchsten, so wie Goldkörner Teile einer Goldmine sind. Somit hat das Lebewesen in seiner spirituellen Stellung die gleichen Eigenschaften wie das Gold in der Goldmine, das heißt die gleichen Eigenschaften wie Kṛṣṇa. Der Unterschied der
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