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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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nicht dein Patient, Abbie.” Seine Stimme klang hart, und seine Augen funkelten vor Zorn.
    “Ich weiß, ich weiß … Es tut mir leid, Nick. Aber was wäre daran falsch?”, fragte Abbie, erschrocken von seinem Stimmungsumschwung.
    “Ich brauche deine Hilfe nicht, weder auf dem persönlichen noch auf dem beruflichen Sektor. Verschwende also nicht deine Zeit mit mir, Abbie. Niemand soll mich bemitleiden.”
    “Mach dir deswegen keine Gedanken, Nick”, erwiderte Abbie verletzt. “Ich habe Besseres zu tun, als meine Sympathie an jemanden zu verschwenden, der sie nicht zu schätzen weiß. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich will sehen, ob deine Mutter inzwischen den Tee aufgebrüht hat. Obwohl ich zugeben muss, dass ein guter, starker Whisky mir jetzt besser täte. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als ein arrogantes, selbstsüchtiges, verdrießliches dreiunddreißigjähriges Kind zu behandeln, das auf meinen Nerven herumtrampelt.”
    Sie drehte sich um und merkte erst jetzt, dass Mrs. Delaney in der Tür stand. Sie musste jedes Wort gehört haben. Mit einem freundlichen Lächeln sagte sie: “Komm, Abbie, der Tee ist fertig.”
    Abbie wäre am liebsten im Boden versunken, so peinlich war ihr diese Szene. Und dann hörte sie auch noch, wie Nick laut lachte. “Nur du kannst es dir leisten, das laut auszusprechen, was jeder hier denkt.”
    “Wie bitte?” Abbie starrte ihn an und sah, wie ihm das Lachen verging.
    “Jeder hier schleicht um mich herum vor lauter Angst, dass man mich erzürnen könnte. Ich weiß, dass alle es gut mit mir meinen, aber das hilft mir nicht. Es entfremdet mich den Menschen hier mehr und mehr.” Er streckte seine Hand aus und sah Abbie ernst an. “Und das hat zur Folge, dass ich mich wie ein kompletter Flegel benehme.”
    “Das soll wohl eine echte Entschuldigung für dein schlechtes Benehmen sein, aber sie klingt ein bisschen dünn”, erwiderte Abbie. Sie trat an sein Bett und legte ihre Hand in seine. Sogleich begann ihr Puls wieder zu rasen, und sie wusste, dass es Nick ganz genauso ging. Sie meinte zu träumen, weil alles so unerwartet kam und so verrückt war. Sie konnte doch nach all den Jahren nichts mehr für ihn empfinden, und auch er konnte sie nicht mehr lieben, und trotzdem schlug es jedes Mal wie ein Blitz ein, wenn sie sich berührten.
    “Du hast wahrscheinlich Recht.” Seine Stimme klang jetzt weicher als vorher, was Abbies Nerven noch empfänglicher machte. Sie versuchte, ihm die Hand zu entziehen, doch er ließ sie nicht gehen. Mit einem flehenden Blick aus seinen umschatteten blauen Augen fragte er: “Glaubst du, dass ich es schaffe, Abbie? Glaubst du, dass ich damit fertig werde?”
    Es brach ihr fast das Herz, als sie die Angst in seinen Augen sah. Sie beugte sich zu ihm hinab und wollte, dass er ihr glaubte, was sie sagte. “Ja. Ich kenne dich, Nick. Wenn überhaupt jemand sein Leben wieder in die Hand nehmen kann, dann bist du es.”
    “Das klingt so, als wärest du ehrlich besorgt, was mit mir passiert.” Das sagte er so leise, dass sie es kaum verstand. Er gab ihre Hand frei und blickte abwesend in die Ferne.
    “Ja, Nick, ich bin um dich besorgt. Und nicht nur ich bin es, eine Menge Menschen sind es. Und jetzt gehe ich und trinke meinen Tee. Dabei werde ich deiner Mutter zu verstehen geben, dass ich im Allgemeinen meine Patienten nicht herumkommandiere.”
    “Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht die Absicht habe, einer deiner Patienten zu werden, Abbie.”
    “Was willst du denn sonst sein?” Die Frage war ihr, ohne dass sie es wollte, über die Lippen gekommen.
    “Vielleicht ein guter Freund? Meinst du, dass dies nach all der langen Zeit möglich wäre?”, fragte er und sah ihr dabei tief in die Augen.
    “Vielleicht.” Diese Antwort fiel ihr nicht leicht, wenn sie auch einsah, dass es unter diesen Umständen das Bestmögliche wäre, wieder gut Freund zu werden wie in früheren Zeiten. Warum aber war sie dann enttäuscht darüber, dass er nicht mehr von ihr erwartete? “Es kommt darauf an”, sagte sie schließlich mit einem leicht spöttischen Lachen.
    “Und worauf?”
    “Darauf, wie du dich benimmst, natürlich. Also keinen Koller mehr, keine Verdrießlichkeit und keine Rede mehr davon, sich einfach nur hinzulegen und sich aufzugeben. Wenn du meine Freundschaft haben willst, muss du sie dir verdienen.”
    “Du bist eine hartherzige Frau, Abbie, das habe ich früher gar nicht bemerkt.”
    Abbie ging zur Tür und sah sich nicht

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