Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
Vom Netzwerk:
ich nicht den Eindruck, dass du dich gern unter Menschen begibst.”
    “Das stimmt, aber ich dachte, ich könnte mir ein paar Pluspunkte verdienen.”
    “Pluspunkte? Was sollte denn das schon wieder heißen?
    “Du sagtest doch, dass ich mir deine Freundschaft verdienen müsste, Abbie, erinnerst du dich?”
    Sie wurde rot, als sie merkte, dass er sie hochnahm und über sie lachte.
    “Wie hattest du mich beschrieben? Ach ja: selbstsüchtig, verdrießlich, ein dreiunddreißig Jahre altes Kind. Du hast immer gesagt, was du denkst, und das war eine Eigenschaft, die ich besonders an dir liebte.”
    Abbie fühlte, wie ihr Herz zu rasen begann, als sie hörte, was er sagte. “Hast du mich denn geliebt, Nick?” Gegen alle Vernunft wollte sie jetzt unbedingt die Wahrheit wissen.
    Er sah ihr einen Moment in die Augen und dann in sein Glas. “Ja, Abbie, ich habe dich geliebt, aber das ist lange her.”
    Er blickte auf, als die anderen beiden an den Tisch zurückkamen, und Abbie nahm diese Unterbrechung ihres Gesprächs zum Anlass, nach ihrer Tasche zu greifen und aufzustehen. “Es ist spät geworden”, sagte sie. “Höchste Zeit, dass ich nach Hause gehe.”
    Sie ging den kurzen Weg zu Fuß. Immer noch hingen graue Wolken am Himmel, die Luft war kühl und feucht.
    Als sie im Bett lag, rannen ein paar Tränen über ihre Wangen. Nick hatte Recht, es war lange her, aber sie hatte nie aufgehört, sich zu wünschen, dass alles noch einmal anders kommen würde.

3. KAPITEL
    Abbie hatte Nick schon über eine Woche nicht gesehen, aber sie musste immerfort an ihn denken. Die Menschen in Yewdale waren verständlicherweise höchst interessiert an seinem Schicksal und meinten, Abbie wäre auf dem neuesten Stand der Dinge. Davon war auch Marion Rimmer, die Klatschtante des Ortes, überzeugt. Ein Furunkel, das täglich frisch verbunden werden musste, kam ihr gerade recht, um ihre Neugier zu befriedigen.
    “Wird Nick denn für immer hierbleiben?”, fragte sie ungeniert, als Abbie ihr den alten Verband abnahm.
    “Das weiß ich nicht, Mrs. Rimmer”, antwortete sie ehrlich.
    “Ich habe neulich mit Peg Ryan gesprochen. Sie wissen doch, dass sie bei den Delaneys sauber macht. Sie erzählte mir, dass Major Delaney den Swimmingpool in Ordnung bringen ließ, damit Nick ihn benutzen kann. Aber wie kann er denn das in seinem jetzigen Zustand? Ich denke, er wird gar nichts anderes mehr tun können als im Rollstuhl zu sitzen. Das viele Geld, das der Major jetzt in den Swimmingpool steckt, hätte er sich sicher sparen können.”
    “Sagen Sie das nicht, Mrs. Rimmer. Eine Wassertherapie kann sehr nützlich sein, auch für Nick. Schwimmen stärkt die Muskulatur, und das ist wichtig für den Fall, dass er seine Beine eines Tages wieder bewegen kann”, erklärte Abbie in aller Ruhe.
    “Das scheint mir aber sehr unwahrscheinlich”, erwiderte Mrs. Rimmer. “Peg sagte, die Ärzte machen ihm kaum Hoffnung, dass er wieder laufen kann. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür gewesen, warum ihm seine Braut davongelaufen ist.”
    “Nick war verlobt?”, fragte Abbie überrascht.
    “Wussten Sie das nicht? Das wundert mich, wo Sie doch immer so gute Freunde waren.” Mrs. Rimmer war sichtlich erfreut, dass sie als Erste diese Nachricht verbreiten konnte.
    “Nick und ich haben uns lange Zeit nicht gesehen. Und deswegen bin ich auch nicht so gut informiert, wie Sie denken.” Schnell packte Abbie ihre Sachen zusammen und schenkte Mrs. Rimmer ein freundliches Lächeln. “Ich komme morgen um dieselbe Zeit wieder, ist Ihnen das recht?”, fragte sie.
    “Ja, natürlich.” Mrs. Rimmer trat ans Fenster und schob den Spitzenvorhang ein wenig zur Seite. “Oh, da ist ja Adrian Shaw wieder”, rief sie. Schnell ließ sie den Vorhang fallen und trat einen Schritt zurück. “Besser, er merkt es nicht, dass er beobachtet wird”, meinte sie ein wenig ängstlich. “Er hat mir neulich schon einmal einen so merkwürdigen Blick zugeworfen. Früher ist er ein so netter Junge gewesen, aber er hat sich verändert. Vielleicht, weil er in London gelebt hat. All dieses hektische Tun und Treiben dort muss ja dazu führen, dass die Leute sich merkwürdig verhalten.”
    “Das kann schon sein.” Auf keinen Fall wollte Abbie eine lange Diskussion über dieses Thema führen. Adrians Eltern hatten verbreitet, dass ihr Sohn in London studierte. Sie wollten nicht, dass der wirkliche Grund seiner Abwesenheit bekannt wurde. Abbie machte ihnen dies nicht zum Vorwurf,

Weitere Kostenlose Bücher