Bianca Arztroman Band 0011
hat gerade angerufen”, berichtete Helen. “Stell dir vor, er muss seinen Besuch um eine Woche verschieben! Geschäftliche Probleme!”
Emily stieß einen erleichterten Seufzer aus. “Eine wunderbare Nachricht, Gran. In einer Woche hat sich Kevins Auge erholt, und Onkel Bert wird nichts von seiner Strafe erfahren!”
Auch Helen lächelte. “Gehst du noch weg?”, fragte sie mit Blick auf die Mäntel.
“Ja, Will hat mich auf einen Drink eingeladen. In einer Stunde bin ich zurück.”
“Viel Spaß, und lass dir Zeit!”
Will fuhr direkt in seine Wohnung. “Dort können wir ungestört reden”, meinte er.
Emilys Herz klopfte schnell. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ein neutraler Ort wäre ihr lieber gewesen.
Erinnerungen kamen auf, als sie die Wohnung betrat. Hier hatte alles begonnen, damals, bei ihren ersten Besuch! Jetzt kam sie, um mit Will über die Konsequenzen der ersten und einzigen Liebesnacht zu reden …
Will brachte sie ins Wohnzimmer. Scheu sah sie sich um. Wie wenig wusste sie von diesem Mann, dessen Kind sie trug …
“Was möchtest du trinken?”, unterbrach er ihre Gedanken.
“Mineralwasser.”
Während Will in der Küche verschwand, sah Emily sich um. Das Zimmer war sauber und ordentlich, die Einrichtung eher spartanisch. Auf den verblichenen Polstermöbeln häuften sich Zeitschriften und Magazine. In einer Ecke stand ein Schreibtisch mit Computer, Telefon und Faxgerät. Bilder gab es nicht, nur ein altes Dartspiel, bestückt mit mehreren Pfeilen. Die typische, provisorische Unterkunft eines Junggesellen, der noch nicht lange in der Stadt lebt.
Will kam mit den Drinks zurück. “Magst du Erdnüsse?”, fragte er und deutete auf ein großes, halb volles Glas. “Ich habe eine Schwäche für dieses Zeug!”
“Nein, danke!” Emily schluckte. Schon wieder meldete sich ihr Magen auf unangenehme Weise, und sie griff rasch zu dem eisgekühlten Wasser. “Eigentlich gibt es nichts mehr zu besprechen”, sagte sie. “Die Sache mit meinem Onkel hat sich erledigt. Vorerst …”
“Hoffentlich hast du Recht!”
Sie runzelte die Stirn. “Warum nicht?”
Will zuckte die Schultern. “Ich kenne ihn nicht, aber ich frage mich, ob er dir glaubt, wenn du ihm nächste Woche sagst, wie gut sich Kevin in der Schule gemacht hat!”
Emily schwieg. Wie sie Bert kannte, würde er sich seine Informationen direkt von der Quelle holen. Er würde sich an die Schule wenden und so lange bohren, bis er alles erfuhr! “Möglich, aber das Risiko muss ich eingehen.”
Will setzte sein Glas ab. Dann schüttelte er den Kopf. “Nein, das musst du nicht. Du kennst meinen Vorschlag.”
“Wenn du mich hierher gebracht hast, um mich für deinen Plan zu gewinnen, dann ist es besser, du bringst mich auf der Stelle wieder nach Hause. Eine Heirat ist für mich nicht die Lösung dieser Probleme!”
“Wie du willst! Niemand zwingt dich. Du versuchst, deinen Onkel in Schach zu halten. Ich habe dir nur einen Weg vorgeschlagen, bei dem für alle Beteiligten etwas herausspringt!”
Emily seufzte. “Ich weiß, ich weiß! Du hast die Problematik von allen Seiten beleuchtet, und du hast die besten Absichten! Aber ich bin nicht deiner Meinung. Ich glaube nicht, dass dein Vorschlag letzten Endes die beste Lösung für alle ist!” Er wollte etwas sagen, aber sie hob die Hand. “Nicht jetzt, Will. Ich habe gesagt, dass ich mir alles in Ruhe überlegen werde. Dazu stehe ich. Aber ich möchte nicht gedrängt werden, okay?”
“Okay. Ach, übrigens … hast du dich schon für einen Arzt entschieden? Sowohl Dr. Moore als auch Dr. Abernathy haben nächste Woche noch Termine frei.”
Emily warf ihm einen entrüsteten Blick zu. “Ich hoffe nicht, dass du mich bei einem der Herren angemeldet hast!”
“Nicht offiziell.”
“Das ist gut, denn ich werde zu Susan Hathaway gehen.”
“Susan?”, fragte er skeptisch. “Aber sie ist keine Gynäkologin! Sie ist Ärztin für Allgemeinmedizin. Eine Hausärztin!”
“Richtig. Was ist daran falsch?”
“Versteht sie etwas von der Betreuung schwangerer Frauen?”
“Ja, sonst hätte ich mich nicht für sie entschieden. Ich habe sie beobachtet und fand immer, dass sie genauso kompetent arbeitet wie ein Frauenarzt. Außerdem braucht das Baby auch einen Doktor. Da ist Susan die erste Wahl.”
Will blieb skeptisch. “Was ist, wenn Komplikationen auftreten? Susans Können in Ehren, aber es gibt Herausforderungen, die einen erfahrenen Gynäkologen erfordern.” Er warf Emily
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