Bianca Arztroman Band 0026
stieß Cate kurz darauf hervor. “Die spontane Atmung hat wieder eingesetzt.”
Andrews angespanntes Gesicht hellte sich auf. “Das wurde aber auch Zeit.”
“Und da kommt auch schon der Krankenwagen”, rief Jessica erleichtert und rannte zum Praxiseingang, um den Sanitätern den Weg zu zeigen.
“Wo sollen wir ihn hinschicken?” Andrew stand jetzt am Tresen und füllte ein Einweisungsformular aus.
“Ins PA-Hospital”, sagte Cate, die neben ihn getreten war, während die Sanitäter sich um den Patienten kümmerten.
“Wie bitte?” Er hob fragend die Brauen.
“Oh, das Prinzessin-Alexandra-Krankenhaus”, erklärte Cate. Sie hatte vergessen, dass Andrew das größte Krankenhaus der Stadt ja gar nicht kennen konnte. “Es liegt in der Nähe und ist für Herzproblematiken auch am besten ausgerüstet. Dort wird er in guten Händen sein.”
“Sagen Sie bitte Pete, dass ich Mr. Cameron begleitet habe.” Andrew legte eine Hand auf die Schulter des Patienten, als die Krankentrage an ihm vorbeigetragen wurde. “Ich werde mich hier melden, wenn ich Neuigkeiten habe.”
“Andrew?”, rief Cate ihm hastig hinterher.
“Cate?” Er schaute zurück und betrachtete sie einen Herzschlag lang sehr eindringlich aus hellen, klaren Augen.
Sie warf ihm ein warmes Lächeln zu. “Danke.”
“Ihnen auch.” Nur zögernd wandte er die Augen ab und folgte den Sanitätern.
Cate holte zitternd Luft und flüchtete sich in ihr Behandlungszimmer, während sein intensiver Blick immer noch auf ihrer Haut zu brennen schien. Im Zimmer angekommen überließ sie sich ihren Emotionen und betrachtete beunruhigt ihre zitternden Hände. Stopp, keinen Schritt weiter, warnte sie ihr hämmerndes Herz. Andrew Whittaker ist nur für ein paar Wochen als Vertretung hier, und diese Praxis ist für ihn nur eine Zwischenstation zwischen Armee und irgendeinem anderen Job.
Sie schniefte wenig damenhaft. Was ist nur los mit dir, Cate? Entwickelst du etwa einen unseligen Hang zu unpassenden Männern? Sie warf sich auf ihren Stuhl und versuchte die unmissverständliche Botschaft in Andrews blauen Augen in ihren Hinterkopf zu verbannen.
2. KAPITEL
Der restliche Praxisvormittag verlief in gewohnt ruhigen Bahnen, und Cate seufzte erleichtert, als der letzte Patient ihr Zimmer verlassen hatte. Wenn nur dieser leidige Papierkram nicht wäre, dachte sie und setzte sich an den Computer, um die neuen Krankendaten einzugeben. Als es an ihrer Tür klopfte, hob sie etwas unwillig den Kopf.
Chrissie schaute um die Ecke. “Ich gehe kurz raus, um was zum Mittag zu holen, Cate. Soll ich Ihnen etwas mitbringen?”
“Himmel, ist es wirklich schon so spät?” Cate schaute mit gerunzelter Stirn auf ihre Uhr. “Am besten bringen Sie für alle Sandwichs mit, Chrissie.” Sie schob ihren Stuhl zurück und streckte sich. “Peter hat für heute Mittag ein Meeting angekündigt.”
“Ach, Sie Ärmste!” Die Sprechstundenhilfe verzog ihr Gesicht. “Na gut, dann werde ich mal die Portokasse plündern.”
“Gute Idee”, grinste Cate und wandte sich wieder ihrem Computer zu. “Andrew schon zurück?”, fragte sie angelegentlich und mit klopfendem Herzen.
Chrissie zuckte mit den Schultern. “Ich habe ihn noch nicht wieder gesehen.”
Cate biss sich auf die Unterlippe und wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
Andrew nahm sich Zeit für den Rückweg vom Krankenhaus zur Praxis. Ihm gingen eine Menge Dinge durch den Kopf.
Okay, es war schon lange her — genauer gesagt über ein Jahr —, seit es in seinem Leben eine Frau gegeben hatte. Nun gut, sein Leben in der Armee war nicht gerade die beste Basis für eine Beziehung gewesen. Aber das war Vergangenheit. Gut gelaunt marschierte er auf dem Fußgängerweg die Straße entlang und lächelte unwillkürlich, als er die Ereignisse des Morgens vor seinem inneren Auge Revue passieren ließ.
Was war das wohl für ein Parfum, das Dr. Cate Clifford benutzte? Er hatte lange nicht mehr über solche Sachen nachgedacht. Aber er hatte den Duft noch in der Nase, und ein Hauch davon haftete an seinem Pullover — wahrscheinlich von der flüchtigen Berührung, als sie sich an ihm vorbeigeschlängelt hatte.
Man kann auch sagen, dass sie wirklich nicht schlecht gebaut ist, überlegte er und lächelte etwas schief. Der lange schmale Pullover und die enge Hose hatten ihre Kurven sehr vorteilhaft betont.
Plötzlich und unerwartet überfiel ihn ein heftiges körperliches Verlangen, wie er es seit ewigen
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