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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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auch ein zweites Mal so wehtun konnte.
    Da Henry auf Geschäftsreise war, verbrachte Olivia den Samstag damit, mit ihrer neuen Freundin Bethany Neuigkeiten auszutauschen. Bethany war Kunstlehrerin und gerade von einer Exkursion ihrer Klasse durch die Galerien Norditaliens zurückgekommen. Sie hatten sich im Hanging Garden Café zum Lunch verabredet. Über den Tratsch hatte Olivia erfahren, dass Grant beim Tanz im Country Club , der zweimal im Monat stattfand, Joanne Bowles mehr oder minder den Hof gemacht hatte. Mrs. Bowles sollte den Gerüchten nach auf einer rosaroten Wolke schweben.
    “Warum macht es dir etwas aus?”, fragte Bethany, nachdem die Kellnerin ihnen das Essen gebracht und den Sonnenschirm zurechtgerückt hatte.
    “Es macht mir nichts aus”, wehrte Olivia ab.
    “Ich verstehe. Dann muss es an dem Krabbencocktail liegen, dass du so giftig aussiehst.”
    Olivia schaute auf ihren Salat. “Ich habe mir wohl Grant nicht mit anderen Frauen vorstellen können, nehme ich an.”
    “Aber warum denn nicht, um alles in der Welt, Olivia? Allein stehende Männer unter fünfzig und über einen Meter achtzig sind hier in der Gegend rar, oder ist dir das noch nicht aufgefallen? Wenn du nun seine prächtigen Zähne und sein volles Haar hinzufügst, bekommst du genau die Mischung, die jede Frau unter achtzig tagträumen lässt.”
    “Da hast du natürlich Recht. Wenn Grant es darauf anlegt, kann er wirklich sehr charmant sein.”
    “Das kann ich natürlich nicht beurteilen, weil ich ihn erst einmal auf einer Fotografie gesehen habe. Aber du hast ihn ja damals offensichtlich unwiderstehlich gefunden. Die Bewunderung auf deinem Gesicht auf dem Hochzeitsfoto an deiner Schlafzimmertür ist kaum zu übersehen.”
    “Damals war ich gerade zwanzig geworden und leicht zu beeindrucken.”
    “Und heute braucht es mehr als nur straffe Muskeln und ein gut aussehendes Gesicht, nicht wahr?”
    Olivia dachte an Henry, den lieben, treuen Henry, der in der Sonne sofort krebsrot wurde und dessen Haare sich am Hinterkopf schon lichteten. Aber er würde sich eher einen Arm abhacken, ehe er ihr Schmerz zufügen oder sie zum Weinen bringen würde. “Ganz eindeutig!”
    “Hm.” Bethany rührte nachdenklich in ihrem Eistee. “Aber warum hast du dann das Hochzeitsalbum noch nicht in den Müll geworfen? Warum hängst du an etwas, das für dich keine Bedeutung mehr hat?”
    “Ich weiß es nicht”, sagte Olivia. “Bestimmt ein Dutzend Mal war ich drauf und dran, das verdammte Ding wegzuwerfen. Aber ich brachte es einfach nicht über mich. Einmal lag es sogar bereits in der Mülltonne in der Garage. Aber am nächsten Morgen klaubte ich es wieder heraus, säuberte es und legte es zurück in seine leinenbezogene Schachtel.”
    “Weder Dreck noch Schmiere können die fleckenlosen Erinnerungen beschmutzen, die es enthält.” Nachdenklich sah Bethany sie an. “Hast du deswegen so lange mit der Scheidung gewartet, Olivia? Weil du ihn noch immer liebtest und hofftest, er würde schließlich doch noch zu dir zurückkommen?”
    “Bestimmt nicht! Was für eine absurde Idee!”
    “Also, nun reiß mir doch nicht gleich den Kopf ab! Die Frage ist doch berechtigt. Immerhin hast du fast zwei Jahre gebraucht, ehe du den letzten Schritt machtest.”
    Olivia verzog entschuldigend das Gesicht. “Du hast natürlich Recht. Es liegt wohl daran, dass er meine erste Liebe war. Und dass es mir so schwerfiel einzugestehen, dass etwas so Wundervolles und Überwältigendes überhaupt zerstört werden konnte. Und ich glaube wohl in gewisser Weise immer noch an Märchen.”
    “Ich habe gar nicht gewusst, dass er deine erste Liebe war. Ich dachte immer, es wären andere vor ihm gewesen. Du warst schließlich schon neunzehn, als du ihn kennenlerntest.”
    “Oh, ich ging zwar mit anderen Männern aus. Aber ich war wirklich nur ein junges Ding, das mit Männern spielte, die von der gesellschaftlichen Stellung und dem Reichtum meines Vaters beeindruckt waren.”
    Aber Grant war es egal gewesen, wie sie sich erinnerte, und das hatte ihrem Vater gar nicht gefallen. Zwischen den beiden hatte es von Anfang an eine spontane gegenseitige Abneigung gegeben, die stetig gewachsen war. All ihre Bemühungen, wenigstens eine Art Waffenstillstand zwischen den zwei Männern zustande zu bringen, fruchteten nichts.
    “Was helfen Geld und Macht, wenn es einem Mann an Integrität fehlt?”, hatte Grant damals verächtlich erklärt, als sie anfingen, sich zu treffen.
    Sie war

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