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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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wenn wir uns begegnen, wird die Stadt in den nächsten zwei Monaten viel zu erzählen haben.”
    “Mich interessiert es nicht die Bohne, was die Leute in der Stadt denken.”
    Natürlich war das eine dreiste Lüge, aber erstaunlicherweise schluckte er sie. Er gab es auf, die Blumenkübel zu betrachten, und kam zu ihr herüber. Sie saß nun auf einem der Liegestühle, die Beine angezogen, sodass er ihr nicht in den Ausschnitt starren konnte.
    Grant sah sie mit einer Mischung aus Respekt und Bedauern an.
    “Wenn du damals nur die Hälfte des Rückgrats gehabt hättest, das du heute zeigst, wären wir vielleicht immer noch verheiratet.”
    “Das glaube ich nicht. Sag was du willst über meinen Vater, aber er hatte Recht, als er mich vor dir warnte. Wir hatten und wir haben nichts gemeinsam. Es ist das reinste Wunder, dass wir es überhaupt so lange miteinander ausgehalten haben.”
    Es wäre klüger gewesen, ihren Vater nicht zur Sprache zu bringen. Der alte Kampfesgeist blitzte in seinen Augen auf. “Nichts?”, fragte er mit kühlem Spott. “Also, das stimmt nicht ganz, Olivia. Wir hatten etwas ganz Besonderes gemeinsam — zumindest für eine kleine Weile.”
    “Ich nehme an, du meinst den Sex damit”, sagte sie und zuckte innerlich unter seinem Blick ein wenig zusammen. “Aber das reicht nicht aus, um eine Beziehung stabil zu halten, wie du siehst.”
    “Bist du dir dessen sicher?”
    “Ja”, erwiderte sie, hörte aber das verräterische Beben in ihrer Stimme. Und natürlich nutzte er sofort ihre Schwäche aus.
    “Warum testen wir deine Theorie nicht einmal, Olivia?”, murmelte er mit samtiger Stimme. Und bevor sie protestieren konnte, war er neben ihr und küsste sie.
    Es war schon lächerlich, dass mit demselben Wort ein Kuss auf die Wange beschrieben wurde. Das, was in diesem Moment zwischen ihnen geschah, verdiente einen anderen Ausdruck. Wie absurd, dass nichts auch nur annähernd dem gleichkam, was Henry in romantischer Hinsicht je geboten hatte. Grants Kuss war die reinste Verführung.
    Er berührte sie nirgendwo anders. Keine Hände glitten über ihre nackten Arme hinauf an ihre Kehle oder hinunter zum Ansatz ihrer Brüste unter dem winzigen Bikini. Er zwang auch ihre Lippen nicht auseinander. Nichts von all dem tat er, obwohl sie es sich von Sekunde zu Sekunde sehnsüchtiger wünschte.
    Sie fühlte, wie ein Stöhnen in ihrer Kehle aufstieg, und sie tat ihr Bestes, es zu unterdrücken. Doch es entwich trotzdem, ein bettelndes, schamloses Wimmern des Verlangens.
    “Grant”, bat sie schwach, flehte ihn mit diesem einen Wort an.
    Aber er verstand sie nicht … oder wollte sie nicht verstehen. Langsam hob er den Kopf und murmelte: “Ich hätte das nicht tun sollen. Es war ein Fehler. Ein sehr großer Fehler.”
    “Warum hast du es dann getan?”, fragte sie mit tränenerstickter Stimme.
    “Um zu beweisen, dass eine bestimmte Sache keine Bedeutung mehr in meinem und deinem Leben hat”, sagte er ernst und stand auf. “Ich dachte, es wäre wichtig, die Atmosphäre zwischen uns zu klären. Aber es wäre besser gewesen, ich hätte dazu einen anderen Ort ausgesucht, denn ich hätte niemals herkommen dürfen. Ich werde es nie wieder tun.”
    Die Sonne warf ihre schrägen Strahlen in den Hof und ließ das Wasser im Becken golden schimmern. Doch trotz der Hitze fror Olivia. Grant würde nie erfahren, welch übermenschliche Kraft es erforderte zu sagen: “Dann geh. Lauf und spiel mit deinem Stethoskop. Es tut mir leid, dass ich keinen Butler habe, der dich hinausbegleitet. Aber sicher findest du den Weg auch allein.”
    Er zögerte nur einen winzigen Augenblick, als hätte er noch etwas zu bemerken. Es war ein kleiner Hinweis, dass ihn ihre Worte nicht gänzlich unberührt gelassen hatten. Aber dann straffte er die Schultern und ging fort.
    Niedergeschlagen starrte sie ihm hinterher, sah ihn quer über den Patio gehen und versuchte nicht an die Zeiten zu denken, wo sie das Recht hatte, seinen männlichen Körper zu erkunden. Als sie ihn noch in den Armen hielt und ihn in ihrem Körper willkommen hieß. Als sie ihn ohne Grund küsste, einfach nur, weil er ihr Mann war und sie ihn so natürlich und instinktiv liebte, wie sie atmete.
    Dann verklangen seine Schritte, und das Schweigen ließ endgültig die Tränen fließen. Nicht, weil er sie heute Abend verlassen hatte, sondern weil er sie lebhaft an den Schmerz erinnert hatte, den sie empfand, als er sie damals verließ. Nie hätte sie geglaubt, dass es

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