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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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Stunde später, nachdem das Essen serviert worden war, trafen sie sich wieder. “Na, hast du dich amüsiert?”, fragte er sich in einem Ton, als würde er sich nach dem Wetter erkundigen.
    “Sehr”, sagte sie steif. “Und du?”
    “Nun, es ist eine nette Abwechslung, mit deinem Vater im selben Raum zu sein, ohne dass es kracht. Er war heute Abend richtiggehend zivil. Wollte unbedingt wissen, wohin ich nach der Vertretungszeit hier gehe. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gedacht, er könnte es nicht erwarten, meinen Rücken von hinten zu sehen.”
    Ein humorvolles Glitzern stand in seinen Augen, aber der Gedanke, dass er schon bald wieder fort sein würde, drückte auf ihre Stimmung. Rasch, bevor sich der allzu vertraute Klumpen in ihrer Kehle bilden konnte, wandte sie sich dem Mann zu, der an ihrer anderen Seite saß. Er war ungefähr Ende vierzig, verheiratet, hatte fünf Kinder und stellte keine Bedrohung für ihre Fassung dar.
    Nach dem Essen erfüllte Grant seine Pflicht und bat Olivia um einen Tanz. Sie tanzten wie zwei Fremde, hielten gebührenden Abstand voneinander, und seine Hände blieben dort, wo sie hingehörten. Sie starrte über seine rechte Schulter, ein festgefrorenes Lächeln auf den Lippen. Auf seine halbherzigen Gesprächsversuche reagierte sie mit einsilbigen Antworten. Für beide war es eine Erleichterung, als die Musik endete und er sie an andere, willigere Partner weitergeben konnte.
    Indessen drehte er seine Runden, setzte sich hier und dort an einen der Tische, unterhielt sich angeregt, bat manchmal eine Frau auf die Tanzfläche. Einmal tanzte er mit Joanne Bowles, die sich für den Abend in elegante türkisfarbene Spitze geworfen hatte. Olivia, an der anderen Seite des Raums, tat so, als würde sie nichts davon bemerken und bekam doch alles mit.
    Sie musste zugeben, die beiden gaben ein hübsches Paar ab. Mit ihren hochhackigen Pumps erreichte Joanne fast Grants Größe. Bei ihr selbst würde auch das niemals reichen. Joannes lange, wohlgeformte Beine bewegten sich im perfekten Rhythmus mit seinen und sie blickte ihn hingebungsvoll an.
    Olivia konnte es ihr kaum verübeln. Kein Mann im Raum konnte Grant Madison auch nur das Wasser reichen. Er sah schon in Jeans und Poloshirt atemberaubend aus. In diesem eleganten, maßgeschneiderten Smoking war er schlicht umwerfend.
    Plötzlich blickte er auf. Er sah, dass Olivia zu ihm hinüberstarrte. Er lächelte schwach und verdrehte die Augen, als wollte er sagen: Rette mich! Sie lächelte kühl zurück und schaute fort.
    Um elf Uhr hatte Grant die Nase voll. Entschlossen zog er Olivia einfach mit sich auf die Tanzfläche.
    “Wie lange willst du eigentlich mit diesem Unsinn weitermachen, Liv?”
    “Ich verstehe nicht, was du meinst”, erwiderte sie spitz.
    “Lass die Ausflüchte. Du weißt verdammt genau, was ich meine. Aber ich kann es dir auch gern direkt sagen, wenn du willst. Seit ich vorhin auf deiner Türschwelle stand, bist du schlecht gelaunt. Ich weiß nicht, warum du mir die kalte Schulter zeigst, aber ich bin es ziemlich leid. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, spuck es aus oder benimm dich wieder normal.”
    “In Ordnung”, sagte sie mit vor Ärger gepresster Stimme. “Ich sage dir, warum. Ich bin es leid, nur dein Kumpel zu sein. Wenn du nur jemanden haben willst, mit dem du lange Spaziergänge am Fluss entlang machen kannst, dann schaff dir einen Hund an. Aber wenn du mich willst, dann zeig es mir auch. Ich habe dieses Kleid deinetwegen gekauft. Ich dachte … hoffte, es würde dich dazu bringen, die Frau darin zu bemerken. Aber ich war wohl dumm genug zu denken, es könnte … es könnte …”
    Sie brach ab, bevor sie sich absolut blamierte und zwinkerte die aufsteigenden Tränen fort.
    “Darum also geht es?”, fragte er ungläubig. “Du glaubst tatsächlich, ich wäre der einzige Mann hier, den dein Aussehen nicht umgehauen hat? Gütiger Himmel, wie naiv du sein kannst! Der einzige Grund, warum ich Abstand halte, ist der, dass ich Angst habe, mich nicht mehr beherrschen zu können! Wir haben darüber schon ein Dutzend Mal gesprochen.”
    “Genau das ist das Problem”, sagte sie mit schwankender Stimme, verlor den Kampf mit den Tränen. “Wir reden nur noch, normalerweise in einem Raum voller Leute. Aber ich brauche deine Nähe. Ich spüre, dass du dich innerlich vor mir zurückziehst. Und ich habe Angst, irgendeines Morgens aufzuwachen und du bist fort. Falls du das vorhast, sag es mir jetzt, denn so kann

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