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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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Frühstück vorbeigekommen?”
    “Nein.” Grant entschloss sich zur Offenheit. Ihm blieb ja auch keine andere Wahl angesichts der Tatsachen. “Ich bin seit gestern Abend hier.”
    Ein oder zwei Sekunden lang sah es so aus, als würde Sam in Angriffsstellung gehen wollen. Dann aber sah er Olivias glühendes Gesicht.
    “Du hast wohl vergessen, deine Badehose mitzubringen”, knurrte er, an Grant gewandt, mit einem Blick auf Grants marineblaue Boxershorts.
    “Unter anderem.” Zum Beispiel Kondome. Grant betete zum Himmel, dass er es nicht bereuen musste.
    “Möchtest du einen Kaffee, Dad?” Überraschend ruhig hob Olivia die Thermoskanne und schüttelte sie kurz. “Ich glaube, es ist noch welcher da.”
    “Nein, danke. Ich habe nur angehalten, um nachzusehen, ob mit dir alles in Ordnung ist. Du bist gestern Abend so schnell verschwunden.”
    “Es lief alles so gut, dass ich dachte, man würde mich nicht vermissen. Und Grant und ich wollten ein wenig allein sein.” Sie lächelte ihn an. “In den letzten Wochen waren wir so selten allein, dass ich mit ihm nach Vancouver fahre, wenn seine Vertretung hier zu Ende ist.”
    Der alte Mann wurde leicht grau im Gesicht. Aber freundlicherweise hielt er seine wahren Gefühle unter dem Deckel. “Nach Vancouver? Und wie lange willst du dort bleiben?”
    Sie zuckte mit den Schultern. “Eine oder zwei Wochen. Seit drei Jahren habe ich keinen Urlaub mehr gemacht. Ich kann ihn gut gebrauchen.”
    Beunruhigt, weil plötzlich Schweiß auf Sams Stirn stand, zog Grant einen Stuhl heran. “Willst du dich nicht ein wenig zu uns in den Schatten setzen, Sam?”
    “Nein, danke. Ich muss um halb elf im Club sein.”
    “Dann bringe ich dich hinaus zu deinem Wagen”, bot Grant an. “Ich ziehe mir nur schnell meine Hose an.”
    Als er wiederkam, war Sam schon auf halbem Weg zum Auto. Grant holte ihn ein. “Ich weiß, du bist nicht begeistert, dass Olivia mit mir in den Westen fährt, und ich bin dir dankbar, dass du deine Meinung für dich behalten hast.”
    “Hätte es mir denn etwas gebracht, wenn ich es getan hätte?”
    “Nein.” Grant öffnete die Wagentür und wartete, bis Sam hinter dem Steuer saß. “Aber das hat dich früher nicht abgehalten.”
    Sam sah ihn böse an. “Freu dich nicht zu früh. Nur weil sie mit dir nach Vancouver fährt, heißt das noch lange nicht, dass die Sache von Dauer ist. Ihr Leben spielt sich hier ab, und das weiß sie auch — im Gegensatz zu dir.”
    “Es hängt nicht von dir oder mir ab, Sam. Sie ist alt genug, ihre eigene Entscheidung zu treffen.”
    “Mag sein. Aber ich sag dir eins: Wenn du mein Mädchen noch einmal unglücklich machst, Grant Madison, werfe ich dich den Löwen zum Fraß vor.”
    “Das habe ich nicht vor, Sam.”
    “Das solltest du auch besser nicht.” Sam trat das Gaspedal durch. Kies spritzte auf, als er in einer Staubwolke davonraste.

8. KAPITEL
    Achtzehn Tage später, am letzten Donnerstag im August, verließen Olivia und Grant Springdale. Ihr Vater war gekommen, um ihr Auf Wiedersehen zu sagen. Die Sonne schien, aber es hing ein leichter Dunst in der Luft, der Vorbote des nahen Herbsts. Vielleicht hatte Olivia deswegen ein melancholisches, fast schmerzliches Gefühl des Abschieds.
    Ihr Vater hatte Tränen in den Augen und drückte sie, als würde er sie niemals wiedersehen. “Pass gut auf dich auf, Mädel.”
    “Du weißt, das werde ich. Und vergiss nicht, deine Medikamente zu nehmen. Ich rufe alle paar Tage an und lass dich wissen, wo wir sind.”
    “Gut.” Noch einmal drückte er sie, wandte sich an Grant und schüttelte ihm die Hand. “Alles Gute und fahr vorsichtig. Vergiss nicht, du hast eine kostbare Ladung an Bord.”
    Bald lag die Stadt hinter ihnen. Der Nebel hatte sich gelichtet, und über ihnen strahlte die Sonne vom blauen Himmel. Grant öffnete das Sonnendach, legte eine CD in den CD-Spieler, und dann sangen sie gemeinsam On The Road Again von Willie Nelson, während die Landschaft an ihnen vorbeiflog. Und mit ihr verflog auch Olivias anfängliche Melancholie in der zunehmenden Spätsommerhitze.
    Gegen Mittag bogen sie auf eine schmale ungepflasterte Seitenstraße ab und suchten sich an einem Bach ein ungestörtes Fleckchen. Dort aßen sie aus dem Picknickpaket, das Ingrid vorbereitet hatte: geräucherter Lachs mit Kapern, dazu rote Zwiebelringe auf Frischkäse, Brötchen, Cocktailtomaten, Apfeltorte, frische Pfirsiche und Traubensaft.
    Nach dem Essen streckte sich Grant im duftenden Gras

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