Bianca Arztroman Band 0026
ich nicht weitermachen.”
Er wich zurück und starrte sie fassungslos an. Dann zog er sie an sich, richtig an sich, zum ersten Mal seit drei Wochen, und presste sein Gesicht in ihr Haar.
“Oh, Sweetheart”, murmelte er. “Honey, Baby, wein nicht, bitte! Ich wollte nie, dass du dir solche Gedanken machst.”
Der Damm brach, und Olivia verlor auch noch den letzten Rest ihrer Selbstbeherrschung. Grant begriff, dass sie sich nicht mehr in der Gewalt hatte und tanzte möglichst unauffällig aus dem Ballsaal hinaus in den Garten. Dann führte er Olivia um das Clubhaus herum zum Parkplatz.
Er verfrachtete sie in seinen Wagen, und während alle anderen Gäste die Nacht hindurch tanzten, hielt er während des Fahrens Olivias Hand.
Als sie dann in ihrem Haus standen, ließ er seine Hände langsam über ihre Arme gleiten und sah ihr ins Gesicht. “Ich habe mir geschworen, ich würde es nicht zulassen”, sagte er rau. “Ich habe mir geschworen, ich würde es nicht zulassen, dass Sex der bestimmende Faktor wird.”
Aus Furcht, er würde wieder einmal das Unausweichliche hinausschieben wollen, unterbrach sie ihn. “Nicht”, sagte sie und legte ihm den Finger auf den Mund. “Bitte, egal, was der Morgen bringt, bleib jetzt bei mir. Analysiere nicht das Wenn und Aber. Ich bitte dich um eine einzige Nacht, Grant, keine Garantie für immerwährendes Glück.”
“Das ist gut”, sagte er, “denn das gibt es niemals, nicht im Leben und auch nicht in der Liebe.”
Liebe … Er hatte das Wort ausgesprochen, wenn auch nicht im erwünschten Zusammenhang. Aber es war ein Schritt vorwärts. “Ich weiß. Aber ich weiß auch, immer nur auf Nummer sicher zu gehen, ist falsch. Ich bin bereit, ein gebrochenes Herz zu riskieren, um herauszufinden, ob wir zusammen eine Zukunft haben.”
“Selbst wenn es dein Leben auf den Kopf stellt?”
“Du hast es schon einmal auf den Kopf gestellt, und ich habe überlebt. Doch im Augenblick brauche ich dich, Grant.” Sie zuckte mit den Schultern, und ihre Stimme war tränenunterlegt, als sie weitersprach. “Ich hätte nie gedacht, dass ich dich um so etwas bitten müsste. Ich dachte, ich hätte zu viel Stolz. Aber Liebe kennt keinen Stolz. Und ob du dich am Ende für oder gegen mich entscheidest — ich liebe dich von ganzem Herzen. Und die allergrößte Dummheit war, mich von dir scheiden zu lassen. Aber ich war damals noch so jung und dumm. Vielleicht bin ich es auch heute noch.”
Da unterbrach er ihren Redefluss mit einem Kuss, wie er ihn sich seit Wochen nicht mehr gestattet hatte. Sie hörte ihn stöhnen, tief, dunkel und primitiv, und all die Verteidigungsmauern brachen zusammen. Sie schmeckte das Verlangen, das er nicht länger vor ihr verbergen konnte.
Im nächsten Augenblick schwang er sie auf die Arme und trug sie hinauf in ihr Schlafzimmer. Er ließ sie aufs Bett sinken und nahm ihr Gesicht in beide Hände.
“Okay, du hast gewonnen”, murmelte er heiser, hob den Kopf und riss sich die Krawatte vom Hals. “Aber es macht mir höllische Angst, das kannst du mir glauben!”
Sie lächelte und schloss die Augen, beugte sich vor und presste ihre Lippen auf seine Kehle. Er erzitterte unter ihrer Berührung und beeilte sich, ihr das Kleid von den Schultern zu streifen, bis ihre Brüste nackt waren.
Olivia wollte seine Finger überall auf ihrer Haut spüren, wollte ihn kosten, ihn spüren, eins mit ihm werden.
Fieberhaft riss sie an seinen Hemdknöpfen aus grauem Perlmutt. Sie flogen in alle Richtungen davon. Sein Hemd war feucht von ihren Tränen, aber die Haut darunter warm und lebendig.
“Ich habe dich immer begehrt, Liv”, flüsterte er schwer. “Aber niemals mehr als in diesem vergangenen Monat. Es war die Hölle, dich zu sehen und dich nicht anfassen zu dürfen.”
“Du kannst mich jetzt anfassen”, sagte sie und hauchte heiße Küsse auf seine Brust, liebkoste den Nabel mit der Zungenspitze.
Und er fasste sie an. Er zog ihr das Kleid aus und warf es achtlos fort. Es folgten ihr Slip und der schmale spitzenbesetzte Strumpfhalter, der die seidenen Strümpfe hielt. Und dann lag sie auf dem Bett und sah ihn an, nahm jeden Moment in sich auf, damit sie sich immer daran erinnerte.
Und ihr Körper reagierte wie früher auf Grants geschickte, zärtliche Liebkosungen. Mit all ihren Sinnen ergab Olivia sich dem wilden Rausch, in den er sie entführte.
Danach lagen sie Seite an Seite, vom silbernen Mondlicht beschienen, und berührten einander, verzaubert durch das
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