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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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hatte ihr nichts gebracht, außer einer peinlichen Situation.
    Plötzlich hörte sie seine Stimme hinter sich. Er musste ihnen über die Tanzfläche gefolgt sein.
    Er tippte Michael auf die Schulter. “Entschuldige”, sagte Lafe kühl, schob den anderen Mann beiseite und nahm sie in den Arm.
    “Was sollte das?”, fragte er sie ruhig, während Suzannah nach Luft schnappte. “Dieser Mann hat mit jeder Frau in der Umgebung geschlafen”, fuhr er fort.
    “Wirklich?”, antwortete sie kühl. “Und du glaubst, nur weil ich mit Michael Ericson getanzt habe, könnte ich die Nächste sein?”
    “Habe ich das gesagt?”, entgegnete er in demselben ruhigen Tonfall wie zuvor. “Ich dachte nur, dass du nach deinen Erfahrungen mit Nigel Summers etwas wählerischer sein solltest.”
    “Ach, dachtest du?”
    Sie war wütend. War Lafe denn blind? Sah er nicht, was für Schmerzen sie litt? Bemerkte, dass sie sich längst entschieden hatte? Für
ihn
… und für immer.
    Zugegeben, die Idee mit dem Direktor der Holzfarm war vielleicht dumm gewesen. Aber in der Klinik hatte er sich absolut anständig verhalten.
    Musste Lafe sie so zurechtweisen? Er benahm sich nicht wie ein eifersüchtiger Liebhaber, sondern eher wie ein Vater, der sein eigensinniges Kind in die Schranken wies.
    Suzannah wurde das Gefühl nicht los, dass er sie abgeschrieben hatte. Sein Eingreifen auf der Tanzfläche galt nur dem Zweck, sie vor einem neuen Fehler zu bewahren.
    In dem Moment stoppte die Musik. “Ich frage mich, ob es noch andere Geheimnisse gibt”, sagte er und macht sie nur noch wütender.
    “Wie welche?”, zischte sie zornig. “Dass ich verheiratet bin? Sechs Kinder habe? Tabak kaue? Dass ich an ausgesuchter Stelle ein Muttermal habe? Aber davon wüsstest du ja, nicht wahr, Lafe? Ich denke, es wird Zeit, dass du etwas begreifst”, fuhr sie fort. “Ich gebe zu, dass ich dir gegenüber nicht ehrlich gewesen bin. Ich habe dir verheimlicht, dass mir Nigel bekannt ist, als er hier auftauchte. Und, ja, ich habe dir nicht von dem Ärger in England erzählt, aber der Grund dafür war, dass ich mich, seitdem es passiert ist, furchtbar verletzlich fühle. Und nicht, weil ich eines Verbrechens schuldig bin. Und genau wegen dieser Verletzbarkeit bin ich zu John und Debbie gekommen. Ich musste meine Heimat zurücklassen, wo ich so viel Schmerz und Scham erlitten habe. Der Gedanke daran, auch noch von dir kritisiert zu werden, war für mich unerträglich. So, ich hoffe, du hast das jetzt verstanden.”
    Sie machte eine Pause, um Luft zu holen. Lafe nutzte die Gelegenheit und unterbrach sie. “Das mag ja alles richtig sein. Wir Ärzte sind auch Menschen und machen Fehler. Ich verurteile dich auch nicht für einen Fehler. Es ist dein mangelndes Vertrauen, was mich so verletzt.”
    Suzannah sah sich um. Seit Nigels Abreise wollte sie mit Lafe sprechen. Und da standen sie nun, am Rande einer Tanzfläche in einer Hütte aus Holz.
    Eine Entscheidung, die sie schon vor Tagen hätte treffen sollen, formte sich in ihren Gedanken. Ob es richtig war, ihm davon zu erzählen oder nicht, wusste sie nicht. Aber sie entschied sich, es zu tun.
    “Ich reise ab, Lafe”, sagte sie in stiller Verzweiflung. “Es ist das Einzige, was bleibt. Ich hätte nie hierherkommen sollen.”
    Sie sah, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten und der Ausdruck in seinen blauen Augen noch eisiger wurde. “Du wirst nicht einfach gehen, wann es dir passt, Suzannah”, fuhr er sie an. “Laut Vertrag hast du einen Monat Kündigungsfrist.”
    “In Ordnung!”, fauchte sie. “Und dann bin ich weg.”
    “Dann soll es so geschehen”, bemerkte er grimmig. Abwertend senkte er seinen Kopf und ging zurück zu seinem Tisch.
    “Was war denn los?”, fragte Shirley, als Suzannah sich auf ihren Stuhl sinken ließ. “Ihr habt beide so ernst ausgesehen.”
    “Wir haben nur ein paar Dinge geklärt”, wich sie aus.
    Es hatte keinen Sinn, den anderen schon jetzt zu erzählen, dass sie abreisen wollte. Wenn Lafe es den Kollegen und Kolleginnen mitteilen wollte, war das seine Angelegenheit. Aber was sie betraf, wollte sie, dass es eine Sache zwischen ihr und Lafe blieb.
    So ist es also, dachte Lafe, als er zurück in die Klinik fuhr. Er trieb sie fort. Sie konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen.
    Warum konnte er ihr nicht vergeben? Eigentlich war es gar nicht seine Art, aber noch nie in seinem Leben war er so enttäuscht worden.
    Wäre es jemand anderes gewesen, hätte es ihm nicht so viel

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