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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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antwortete, indem er seinen Kopf zu ihr drehte, und seine Augen funkelten, während er gierig die Brust suchte.
    “Mmm, er weiß, was er möchte, nicht wahr”, lachte Joyce, als sie ihn aus seinem Bettchen nahm und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte. Man konnte an seinen Augen die Behinderung gut erkennen, aber Sarah wusste, dass sich Joyce gut auf diesen Augenblick vorbereitet hatte.
    Joyce hatte viel mehr Sorge um die allgemeine Gesundheit ihres Sohnes, denn das Down-Syndrom brachte nicht selten Herzfehler und organische Missbildungen mit sich. Sarah war neugierig, was die Tests ergeben hatten.
    “Und, wie geht es ihm, Joyce”, fragte sie vorsichtig, während die Mutter ihr Nachthemd etwas aufknöpfte.
    “Gut. Dr. Gillespie war vor ein paar Minuten hier und hat gemeint, dass es ihm körperlich gut geht. Es scheint alles normal zu sein.” Joyce lächelte, während sie das Kind zum Stillen anlegte. Sie hatte während der Schwangerschaft einige Bücher durchgewälzt und sich entschieden, Sam die Brust zu geben, da sie wusste, wie wichtig Muttermilch für ein Baby war. Die Hebammen versuchten die Mütter zu überzeugen, ihre Kinder zu stillen, aber die Entscheidung blieb natürlich bei den Frauen.
    Sarah stimmte dieser Vorgehensweise zu, denn sie hasste die Vorstellung, dass jemand zu etwas gedrängt wurde. Dennoch wusste sie, wie wichtig die Muttermilch für das Neugeborene war. Nur so bekam das Kind die Nährstoffe und die Abwehrkräfte, die es brauchte.
    “Das ist gut. Diese Nachricht muss für Sie eine große Erleichterung gewesen sein.”
    “Oh, ja. Ralph und ich, wir hatten uns solche Sorgen gemacht.” Joyce seufzte, als sie Sam beobachtete, der zufrieden an ihrer Brust nuckelte. “Natürlich kann er noch andere Behinderungen haben. Er könnte zum Beispiel taub sein, und wir wissen natürlich nicht, wie stark seine Lernfähigkeit ausgeprägt sein wird.”
    “Es sind große Fortschritte in Behindertenpädagogik gemacht worden”, versuchte Sarah die Mutter zu ermutigen. Als die Tür plötzlich hinter ihr aufging, drehte sich Sarah um, und das Blut stockte ihr in den Adern, als sie Niall sah.
    “Das ist genau das, was Dr. Gillespie gesagt hat!” Joyce lachte, als sie von einem zum anderen schaute. “Stecken Sie beide unter einer Decke?”
    “Ich weiß nicht, was Sie meinen, Joyce.” Niall lächelte, als er sich den Frauen näherte, und warf Sarah einen amüsierten Blick zu. “In was ziehen Sie mich da hinein, Sarah?”
    “Ich habe Joyce nur erklärt, dass die Behindertenpädagogik in den letzten Jahren immense Fortschritte gemacht hat”, erklärte sie locker. Sie mochte diese vertraute Art, in der er mit ihr sprach. “Scheinbar haben Sie ihr so ziemlich das Gleiche erzählt.”
    “Ja, das stimmt”, antwortete er nachdenklich. “Zwei Menschen mit nur einem Gedanken, könnte man das so sagen?”
    Sie wusste, dass das nur ein Small Talk war. Das hinderte sie allerdings nicht daran, das Gefühl zu haben, dass sie und Niall etwas ganz Besonderes vereinte …
    Er lachte und wandte sich an Joyce. “Oder könnte es daran liegen, dass wir einfach nur die Wahrheit sagen? Heutzutage kann man einiges dafür tun, dass Menschen mit dem Down-Syndrom ein ausgefülltes Leben führen können.”
    Sarah hörte die Antwort nicht mehr. Sie entschuldigte sich rasch und verließ den Raum. Sie kämpfte gegen einen Schwall von Enttäuschung, der sie überwältigte. Was geschah mit ihr? Warum fühlte sie sich so hängen gelassen, nur weil Niall dieses Geplauder nicht ernst genommen hatte. Er hätte mit jedem Kollegen so gesprochen …
    “Habe ich etwas gesagt, das Sie verärgert hat, Sarah?”
    Sie erschrak, als sie Nialls Stimme hinter sich hörte. Im Flur brannte nur gedämpftes Licht, sodass Sarah seinen Gesichtsausdruck nicht genau erkennen konnte. Und da fiel ihr auf, dass sie es schon wieder tat. Sie suchte nach etwas, was es einfach nicht gab.
    “Nein, natürlich nicht!” Sie lachte ein wenig zu schrill, und er zog die Augenbrauen zusammen.
    “Sehen Sie, Sarah, falls …” Er hielt plötzlich inne, weil sich die Aufzugstüren öffneten und ein Pfleger Trishas Bett herausschob. Irene war auch dabei, und da Sarah die Rechtfertigungen im Schwesternzimmer vermeiden wollte, verabschiedete sie sich unter dem Vorwand, Ariel noch einen Besuch abzustatten.
    Niall versuchte nicht, sie aufzuhalten. Warum sollte er das auch, überlegte sie verwirrt. Ihm ging es lediglich darum, dass sie ihre Arbeit sorgfältig

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