Bianca Arztroman Band 0031
in ihrer Nähe war.
Sie fand alles, was sie benötigte, schloss die Kaffeemaschine an die Steckdose an und schaltete sie ein. Es gab einen lauten Knall und plötzlich gingen alle Lichter aus und um sie herum herrschte tiefste Dunkelheit.
Sarah überlegte, was wohl passiert sei, als sie Niall nach ihr rufen hörte. Sie ging in die Richtung, in der sie die Tür vermutete, doch dabei stieß sie sich die Hüfte an einer Möbelkante und schrie vor Schmerz kurz auf.
“Sarah! Bist du in Ordnung?” Er klang überaus besorgt und rannte die Treppen hinunter, und man hörte ihn leise fluchen, als er über eine Kiste stolperte und ein paar leere Kartons umwarf.
Sarah tastete sich vorsichtig bis zur Tür vor, damit sie nicht noch einmal irgendwo aneckte. Ihre Hüfte machte sich noch sehr schmerzhaft bemerkbar. “Mir geht es gut, Niall. Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe nur die Kaffeemaschine angemacht, und dadurch muss wohl die Sicherung rausgesprungen sein. Es tut mir leid.”
“Mach dir darüber keine Sorgen. Bist du sicher, dass es dir gut geht?” Er war kaum mehr als ein Schatten, der sich ihr über den Flur näherte. Da der Strom im ganzen Haus ausgefallen war, schimmerte nur ein wenig von dem Mondschein durch die Fenster durch. Erst als er vor ihr stand, bemerkte Sarah, dass er außer seiner Jeans nichts anhatte.
Ihre Augen weiteten sich bei diesem Anblick, und ihre Pupillen vergrößerten sich so sehr, dass von ihrer Iris nichts mehr zu sehen war. Sie wusste, dass sie ihn anstarrte, aber sie konnte nicht anders, als sie die Umrisse seiner Bauchmuskulatur entdeckte.
Halb benommen stellte sie fest, dass an ihm kein Gramm zu viel war. Wie eine Skulptur aus festen Muskeln und Knochen gebaut, stand er vor ihr, seine Haut leuchtete im Mondschein, und die feinen Haare, die seine Brust bedeckten, fügten sich zu einer Reihe zusammen, die unter dem Bund seiner Hose verschwand. Erst als sie nach oben sah, bemerkte sie seinen Gesichtsausdruck. Sein Blick verriet leidenschaftliches Verlangen nach ihr und als ihr das bewusst wurde, fühlte sie ihr Nervenkostüm in Flammen aufgehen.
“Sarah …” Er betonte ihren Namen wie an jenem Tag am Fluss, und die Erinnerung an jenen Tag verschmolz mit der Gegenwart. Sie war sich nicht sicher, wer von beiden sich auf den anderen zubewegte, aber plötzlich lagen seine Arme um ihren Körper, und er drückte sie so fest an sich, dass sie jede einzelne Muskelfaser seines Bauches an ihrem zu spüren glaubte.
Seine Hand zitterte ein wenig, als er ihr Kinn berührte und sie küsste. Es lag ein ganz besonderer Zauber in der Luft, und Angst vermischte sich mit Freude, denn Sarah wusste, dass sie gerade dabei waren, die Grenzen zu überschreiten, die sie an jenem Tag am Fluss gezogen hatten.
Damals hatte Niall sie auch leidenschaftlich geküsst, aber er hatte den Eindruck hinterlassen, dass er die Kontrolle etwas verloren hatte und sich hinreißen ließ. Aber diesmal fühlte Sarah, dass er genau wusste, was er tat. Er könnte diesem Kuss ein Ende setzen … aber er wollte es nicht, und genau darin lag der Unterschied.
Als seine Lippen ihren Mund berührten, erst vorsichtig, dann voller Begehren, war sie sich sicher, dass er diesen Kuss genauso wollte wie sie selbst. Das ließ sie die schmerzhaften Erinnerungen verdrängen, und ihre Ängste verflüchtigten sich. Niall wollte diesen Kuss, er wollte
sie
. Wovor sollte sie sich also fürchten?
“Sarah … Sarah …” Er wiederholte ihren Namen immer wieder, bis er wie ein Zauberwort klang, das ihr Innerstes berührte.
Sie legte die Hände um sein Gesicht und küsste ihn. Sie wollte sich ihm hingeben … er sollte wissen, wie sehr sie sich nach seiner Berührung, nach seinen Küssen sehnte. Er stöhnte leise, als er sie so fest an sich drückte, dass ihr kein Zweifel mehr an seinem Verlangen blieb. Ihr Blut schien in ihren Adern zu kochen, als sie für einen Moment das Zweifeln aufgab und sich ganz ihren Gefühlen überließ.
“Niall …” Ihr Flüstern durchbrach die Stille, und sie wusste, dass ihr Ton eine Einladung beinhaltete. Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen, als sie doch wieder befürchtete, dass er ablehnen könnte, was sie ihm gerade angeboten hatte …
Doch er hob sie auf seine Arme und bedeckte ihren Mund mit kleinen, hungrigen Küssen, während er sie die Treppe hinauftrug.
Im Schlafzimmer befand sich nichts anderes als das Bett, das am Fenster stand. Niall legte sie vorsichtig auf die weiche Decke, bevor
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