Bianca exklusiv 0177
wurde. „Ach was, ich bin schwanger“, wehrte sie in einem Ton ab, als ob Schönheit und Schwangerschaft sich widersprechen würden.
Fast verschmitzt lächelte er sie an, was nicht unbedingt dazu beitrug, dass sich ihr Herzschlag beruhigte. „Ich glaube, die Schwangerschaft hat Sie nur noch schöner gemacht.“ Und wieder dieser Blick aus seinen Augen!
Sie war sechsundzwanzig Jahre, hatte einen Beruf, wurde bald Mutter – und kam sich neben diesem Mann wie ein schüchterner Teenager vor.
„Ich bin froh, dass Sie mit hier rausgefahren sind.“ Seine Stimme klang plötzlich sehr rau, seine grauen Augen hielten ihren Blick gefangen. Das Boot schwankte ein wenig, und schon lag Jenna in seinen Armen. Blake beugte den Kopf zu ihr hinunter, ganz langsam, wie um den Moment auszukosten. Und um Jenna die Chance zu geben, sich abzuwenden. Doch sie konnte nicht. Blakes Lippen kamen näher und näher … als der kreischende Schrei einer Möwe sie wieder in die Realität brachte.
„Ich glaube, wir sollten zurückfahren“, stotterte sie und riss sich abrupt aus seinen Armen. Ihr Puls raste. Dennoch entging ihr nicht, dass Blake überhaupt nicht erregt wirkte. War das alles Teil seines Plans? Hatte Rafe sie davor bewahren wollen, Winstons Zauber zu erliegen?
Da kann er ganz beruhigt sein, sagte sie sich. Das wird nicht passieren.
Entschlossen ging sie zu ihrem Decksessel zurück, den sie erst wieder verlassen wollte, bis sie von Bord gehen konnte.
Dieser Mann wollte ihr das Baby wegnehmen. Und das würde sie nicht zulassen.
3. KAPITEL
Blake parkte vor dem Haus, in dem Jenna wohnte. Die Rückfahrt über hatten sie beide geschwiegen. Das ärgerte ihn, doch was hätte er ihr auch sagen sollen? Diesen einen kurzen Augenblick lang auf dem Boot hatte er vergessen, wer er war, wer sie war und in welcher Situation sie sich getroffen hatten. Es war töricht von ihm gewesen, überhaupt in Erwägung zu ziehen, sie zu küssen. Ganz zu schweigen von den anderen Sehnsüchten, die Jenna Winton in ihm geweckt hatte.
Er stieg aus, um ihr die Beifahrertür zu öffnen. Nach der Lektion, die Danielle Howard ihm damals erteilt hatte, hätte er wissen müssen, dass Frauen immer nur berechnend sind. Doch Danielles Verrat hatte ihn schließlich zu seinem beruflichen Erfolg angespornt. Er konnte ihr also dankbar sein. Wenn nur sein eigener Vater auf seine Rückkehr gewartet hätte …
Jenna stieg aus, ohne die Hand zu ergreifen, die er ihr hilfreich entgegenstreckte. Dennoch sagte er: „Ich bringe Sie noch zur Wohnungstür“, nachdem er die Tür geschlossen und die Zentralverriegelung betätigt hatte.
„Das ist nicht nötig.“
„Ich möchte einfach sichergehen, dass Sie unbeschadet zu Hause ankommen“, entgegnete er unbeirrt. Außerdem wollte er sich noch einmal in ihrer Wohnung umsehen. Sollte Jenna das Sorgerecht bekommen und das Kind hier aufziehen wollen … Nein, das konnte er nicht zulassen. Sein Kind sollte alle Privilegien haben, für die er so hart gearbeitet hatte.
„Was denken Sie?“, fragte sie. Hoppla, das war doch eigentlich seine Frage!
„Warum?“, fragte er misstrauisch zurück.
„Sie sahen gerade so grimmig aus.“
„Haben Sie eigentlich schon eine Ultraschalluntersuchung machen lassen?“, wechselte er das Thema.
„Ja. Und um ihre zweite Frage zu beantworten: Ich weiß nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Ich will mich überraschen lassen.“
Auch darin waren sie sehr verschieden. Blake überließ am liebsten gar nichts dem Zufall. „Dann kaufen Sie also die Ausstattung in Grün oder Gelb?“
„Damit wollte ich eigentlich noch warten. Shannon sagte, im Juli gibt es immer viele Sonderangebote für Babyausstattungen.“
„Wie viele Schlafzimmer haben Sie denn in Ihrer Wohnung?“
„Eins. Aber da ich stillen möchte, werde ich das Baby sowieso bei mir im Zimmer haben.“
Sein Blick fiel automatisch auf ihre Brust, und er ertappte sich dabei, wie er versuchte sich vorzustellen …
Als sie im zweiten Stock ankamen, sah er zwei Wohnungstüren offen stehen. Wahrscheinlich versuchten die Bewohner wegen der ausgefallenen Klimaanlage, noch die kleinste Brise einzufangen.
Aus einer der Wohnungen kam eine exotisch aussehende Frau. „Hi, Ramona“, begrüßte Jenna sie. „Ist schon klar, wann die Klimaanlage repariert wird?“
„Leider nicht. Angeblich wartet der Hausmeister noch auf ein Ersatzteil“, antwortete die Nachbarin und offensichtlich Freundin von Jenna und musterte Blake von
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