Bianca exklusiv 0177
ich meine Hosen anbehalten kann?“
„Nicht in diesem Haus“, entgegnete Arthur spröde. Steif ging er zur Küchentreppe. „Wenn Sie mir bitte folgen wollen, G.I. Joe …“
Ben zog die Brauen hoch und folgte dem Butler. „Ich mag Sie, Art, Sie dürfen mich G.I. nennen. Nur zu Ihrer Information: Der Verkäufer im Militärbekleidungsgeschäft hat mir versichert, dass diese Hosen von General Schwartzkopf persönlich getragen worden sind. Ich würde sonst nicht wagen, so zu einer Party wie dieser zu erscheinen.“
Arthur ging schweigend weiter. Ben folgte ihm.
„DeeNee.“ Sara legte die Hand um den Hörer des Küchentelefons, damit Annette und Clark – das aufmerksam lauschende Kellnerehepaar – ihr Gespräch nicht mitbekamen. „Hör zu, ich brauche ein Kleid. Kannst du mir eins mitbringen?“
„Was ist mit dem schwarzseidenen passiert, von dem du mir erzählt hast?“
„Das hat ein Hund gefressen.“
DeeNees Stimme klang nach unterdrückter Heiterkeit. „Ein Hund mit Designergeschmack. Ich bin gespannt auf die Geschichte.“
„Kannst du was mitbringen?“, wiederholte Sara drängend. „Und je früher, desto besser.“
„Ich hatte gerade überlegt, gar nicht wiederzukommen. Du weißt doch, wie langweilig ich diese Veranstaltungen finde, die West Partys zu nennen pflegt. Wenn du allerdings nackt ums Haus meines Bruders herumrennst, wäre es wohl den Weg zurück wert.“
„Das tue ich natürlich nicht!“, zischte Sara. „Ich brauche nur etwas anzuziehen.“
„Was stimmt nicht mit dem, das du trägst? Wenn du nicht nackt bist, musst du ja etwas anhaben.“ DeeNee konnte, genau wie West, unglaublich hartnäckig sein.
Sara schaute sich um, ob jemand lauschte, und flüsterte: „Ich trage ein Hochzeitskleid.“
„Was? Sprich lauter, ich verstehe dich nicht.“
Nun war es Sara egal. Laut wiederholte sie: „Ich trage ein Hochzeitskleid.“
Was Annette vermutlich ohnehin schon selbst aufgefallen war.
Am anderen Ende entstand eine Pause. „Findet denn eine Hochzeit statt?“
„Nein, ich habe es aus Versehen angezogen und …“
DeeNees Gelächter kam deutlich aus dem Hörer. „Das tust du doch nicht aus Versehen, Sara. Das ist irgendein Streich, nicht? Ein wundervoller Plan, um meinen verklemmten großen Bruder auf die Knie zu zwingen, nicht?“
„Bring mir nur irgendwas mit, das mir passen könnte, und zwar so schnell wie möglich.“ Sara knallte den Hörer auf die Gabel, drehte sich um und sah in die neugierigen Gesichter von Clark und Annette.
„Die passen mir einfach nicht.“ Ben fand es offensichtlich, dass er sich mit seiner kräftigen Figur nicht in die Hose des Butlers zwängen konnte. „Und mit Schuhgröße 45 kann ich keine kleineren tragen. Auch wenn Sie das nicht glauben.“
Der Butler war unbeeindruckt. „Ich habe getan, was man von mir verlangt hat, und Ihnen etwas Passendes zum Anziehen besorgt. Es ist ganz in Ihrem Belieben, ob Sie es nun tragen oder nicht.“
„Gut. Ich werde mir dieses Hemd ausleihen, diese Fliege und diese Hosenträger. Aber ich behalte meine Hosen an.“
Es war klar, dass Arthur nicht für Kompromisse zu haben war. „Das ist natürlich Ihre Entscheidung. Ich fürchte nur, dass Mr. West sie nicht befürworten wird.“
„Ich stehe hinter der Bar, sodass er gar nicht sehen kann, ob ich eine Hose anhabe oder nicht.“
Über das ernste Gesicht des Butlers huschte ein Hauch von Lächeln. „Ganz, wie Sie wünschen.“ Arthur nahm die gewählten Stücke und reichte sie Ben. „Wenn ich das sagen darf, Sir, Sie haben einen teuren Geschmack, was Accessoires betrifft. Die Fliege ist original Yves Saint Laurent.“
Ben legte sich die Enden um den Hals. „Ich weiß, und wie Sie sicher bemerkt haben, passt nur die zu meinen Hosen.“ Er schob einen Arm in den gestärkten weißen Hemdsärmel aus der riesigen Kollektion weißer gestärkter Hemden des Butlers und hörte es auch schon reißen. Mit einem entschuldigenden Achselzucken wandte er sich an Arthur: „Vielleicht merkt Mr. West auch nicht, ob ich ein Hemd anhabe.“
Wie ein Schulmeister, der es leid ist, einen ungezogenen Schüler zur Vernunft zu bringen, streckte der Butler die Hand nach dem beschädigten Stück aus. „Ich werde ein größeres für Sie aus dem Schrank von Mr. West holen. Warten Sie hier.“
„Ich parke ihn selbst, danke.“ DeeNee Ridgeman winkte den Diener zur Seite und fuhr an den Autos hinterm Haus vorbei. Sie hielt neben dem At-Your-Service-Wagen. „Wir sind genau
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