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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und die Fliege.“
    „Ich glaube, ich werde einen festlichen Anzug mit Tarnkombination entwerfen. ‚Für den gut angezogenen Mann, der seine Beine bedeckt halten will‘. Oder: ‚Für Momente, in denen man nicht gesehen werden möchte‘. Oder wie wär’ s mit: ‚Nur ihre Beine sollten zu sehen sein‘. Was hältst du davon?“
    „Ich meine, du und deine Beine, ihr solltet durch das Gitter schlüpfen und versuchen, das Tor von der anderen Seite zu öffnen, bevor die Wachleute kommen.“
    „Ich trage Tarnhosen, Sara, keinen Gummianzug. Nur gut geölt könnte ich da durch. Du bist schmaler als ich, könntest du es nicht versuchen?“
    „Bestimmte Teile meines Körpers weigern sich, sich knautschen zu lassen, egal, welche Belohnung ausgeschrieben ist.“ Aber bei der Vorstellung, dass der Wachmann auf dem Weg war oder – noch schlimmer – West persönlich, stieg sie aus.
    Ben nahm die Mauer in Augenschein, die das Haus umgab. Wie bei einer Festung, dachte er.
    „Ich klettere nicht übers Gitter, das ist mal sicher“, erklärte Sara.
    „Freut mich zu hören … runter!“ Beide duckten sich hinter den Wagen, als ein Wasserstrahl von dem einzigen noch funktionierenden Sprinkler herüberschoss. „Es muss etwas anderes geben.“
    In ihrem Blick sprühte Kampfgeist. „Das wäre der ideale Zeitpunkt, deine Theorie zu beweisen, dass richtige Kerle mit den richtigen Werkzeugen geboren werden.“
    „Ich sagte, sie werden mit allen Werkzeugen geboren, die sie brauchen. Nicht mit den richtigen.“
    „Sei nicht pingelig. Ich dachte, du hättest vielleicht eine Kneifzange in der Tasche. Aber womöglich schaffst du es mit den bloßen Händen, die Gitterstäbe auseinanderzubiegen?“
    „Nicht mal mit zwei Brauereipferden.“ Er beobachtete Sara und war von ihren wechselnden Gesichtsausdrücken fasziniert.
    „Runter“, befahl sie, als der Sprinkler erneut das Vorderteil des Autos unter Wasser setzte. Sara schüttelte sich die Wassertropfen aus den Haaren. „Ich bin schon so nass, als hätte ich direkt daruntergestanden.“
    „Wir hätten einen Regenschirm mitbringen sollen.“
    Sara wischte einen Schlammspritzer von ihrem Fußgelenk. „Dann käme jetzt garantiert ein Gewitter mit Blitzen.“
    „Es ist doch keine Wolke am Himmel.“
    „Das liegt nur daran, dass ich nichts trage, das einem Blitzableiter ähnelt.“
    Ben musste wieder lachen. Er hatte sich lange nicht mehr so lebendig gefühlt. „Dann dürftest du auch das Gitter nicht berühren.“
    „Stimmt.“ Sie stellte sich zwischen zwei Rinnsale. „Vielleicht könnte Cleo sich durchzwängen und Hilfe herbeiholen.“
    „Du verwechselst sie offenbar mit Lassie.“
    „Schau mal, sie will genauso dringend hier ’raus wie ich.“
    Cleo saß auf dem Fahrersitz und betrachtete alles mit kritischem Blick. „Ja“, bestätigte Ben, „man sieht, wie verzweifelt sie ist.“
    „Und wie sehe ich aus?“
    „Nicht so verzweifelt, sonst würdest du zum Haus gehen und um Hilfe bitten.“
    „Lieber würde ich die Zeder dort hinaufklettern, als West heute Abend noch einmal zu begegnen.“
    „Das verstehe ich nicht. Vor kurzem wolltest du ihn doch noch verführen.“
    „Ich habe ihn nicht verführt. Ich habe nur die Werkzeuge benutzt, mit denen ich geboren wurde, um einer heiklen Situation zu entkommen. Unter keinen Umständen werde ich etwas tun, was diese Katastrophennacht noch mehr in sein Gehirn brennt.“
    „Wenn er morgen früh die Auffahrt hinunterschwimmen muss, wird er sich sofort an alles erinnern.“
    „Morgen früh bin ich nicht mehr da.“
    „Ich drücke dir die Daumen. In Deckung!“ Diesmal legte Ben den Arm um ihre Taille – scheinbar, um ihr Halt zu geben, in Wirklichkeit, um sie zu berühren. Ihr Frösteln erregte ihn, und er wünschte sich, dass sie ebenfalls von ihm angezogen wäre. Sara wurde immer nasser, und ihr Erschauern hieß nichts anderes, als dass ihr kalt wurde. Er legte den Arm um ihre Schultern und zog sie tröstend an sich. „Wir sind bestimmt bald hier weg.“
    Sie schaute ihn an – und ihm klopfte das Herz. Er hatte genug Frauen im Arm gehalten, um nicht zu wissen, dass sozusagen gerade seine Nummer aufgerufen worden war. Saras braune Augen bewirkten bei ihm eine Zukunftsvision: ein Haus mit einer Veranda, Kinder im Garten, Cleo zu seinen Füßen und sie an seiner Seite …
    „Ben, was ist?“
    Er atmete tief durch. „Ich habe gerade meine Perspektive zurechtgerückt“, sagte er, beugte sich hinunter und küsste sie.

9.

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