Bianca exklusiv 0177
Er hatte es nur irgendwann mal in einen Safe gesperrt und jetzt für sein Kind wieder entdeckt.
„Ich habe ihn diese Woche kennengelernt, und ich mag ihn. Ende der Diskussion.“
„Pass auf, was du tust“, warnte ihr Vater sie.
Da sie wusste, dass Charles immer das letzte Wort haben musste, hielt sie sich mit einem Kommentar zurück. Unter keinen Umständen konnte sie jetzt auch noch einen Streit gebrauchen.
„Ich muss jetzt ein paar Krankenbesuche machen“, verabschiedete er sich nach einer Weile eisigen Schweigens. „Gegen eins bin ich zurück.“
„Es sind noch Reste im Kühlschrank. Ich mache euch einen Salat dazu. Meinst du, das reicht?“
„Das reicht, danke. Am Wochenende will ich mit Gary in sein geliebtes Fast-Food-Restaurant gehen. Du brauchst also nichts vorzubereiten.“
Jenna war erleichtert. So hatte sie am Wochenende in Ruhe Zeit, Blakes Angebot zu überdenken.
„Bist du bereit?“, fragte Jenna Blake, als sie im Krankenhaus vor dem Raum angekommen waren, in dem der Schwangerschaftskurs stattfand.
„So bereit, wie es mir nur möglich ist“, antwortete er mit einem schiefen Lächeln. In Wahrheit war ihm doch etwas mulmig zumute. Was erwartete ihn wohl hinter dieser Tür?
Im Raum saßen bereits zwei Paare an den Tischen, auf denen Windeln, Babynahrung, Autositze und alle möglichen anderen Babyartikel ausgebreitet waren. Die Kursleiterin begrüßte Jenna und Blake und gab ihnen Anstecknadeln, auf die sie ihre Vornamen schreiben konnten.
Einer der Männer sagte zu seiner Frau: „Hast du gesehen, was diese Windeln kosten? Und wir machen uns Sorgen, dass wir das College nicht bezahlen können.“
Blake sah in Jennas Gesicht, dass diese finanziellen Sorgen ihr nicht fremd waren. Seine Sorge war anderer Natur. Als er die Babypuppe auf dem Wickeltisch sah, zweifelte er plötzlich, dass er sein Baby jemals richtig würde anfassen können. Und wie sollte er wissen, wann er was und wie zu füttern hatte? Ihm wurde plötzlich klar, dass ein Baby weitaus mehr brauchte als nur finanzielle Absicherung. Hatte er wirklich gedacht, sein Geld allein befähige ihn dazu, ein guter Vater zu sein?
Jenna gesellte sich zu ihm, in der Hand hielt sie eine Nuckelflasche mit speziellem Sauger gegen Dreimonatskoliken. „Ich hatte keine Ahnung, was es alles zu bedenken gilt.“
„Und wie findest du heraus, was das Richtige ist?“
„Ich glaube, die Frage werden wir uns noch tausendmal stellen. Wir müssen uns einfach bemühen, das Bestmögliche zu tun.“
Ihm gefiel es, wie selbstverständlich sie wir sagte.
„Das sind ja Aussichten.“
Sie sahen sich an, und was sie da in Aufregung versetzte, war mehr als die spannenden Aussichten auf ihr Kind. Blake kannte Adrenalinschübe aus seinem Arbeitsleben und von Fahrten mit seinem Mustang, doch das, was da jetzt zwischen ihnen knisterte, war stärker als alles, was er bisher erlebt hatte. Und als er in Jennas Augen sah, war er sich sicher, dass es ihr ähnlich erging.
Der Kurs begann. Sie erfuhren viel über die Methode der sogenannten sanften Geburt, über Atemtechniken und darüber, wie der Partner bei der Entbindung helfen kann. Bevor Blake sich versah, saß er hinter Jenna auf einer Matte und stützte sie, während sie verschiedene Atemtechniken ausprobierte. Mehr als einmal wich sie seinen Berührungen aus. Es war mehr als offensichtlich, dass sie sich noch nicht sicher war, ob sie seinen Heiratsantrag annehmen sollte oder nicht.
In der Pause gab es Kekse und Limonade. Doch bald schon merkte Blake, dass es Jenna nicht gut ging. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. „Was ist mit dir?“, fragte er besorgt.
„Ich glaube, diese Kekse mögen mich nicht. Ich …“
Jenna stürzte nach draußen, Blake hinterher. Doch bevor er sie einholen konnte, war sie auf der Toilette verschwunden.
„Jenna, lass mich rein. Oder soll ich einen Arzt holen?“
Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, in der er verzweifelt an der Tür rüttelte, bis sie schließlich aufschloss und kreidebleich herauskam, um sich Wasser ins Gesicht zu spritzen.
„Passiert dir das oft?“, fragte er voller Angst. War das Baby in Gefahr?
„Nur wenn mir zu heiß ist, ich müde bin oder etwas Falsches esse. Ich hätte diese verdammten Kekse nicht essen dürfen.“
„Sollen wir wieder zu den anderen zurück? Oder möchtest du dich lieber hinlegen?“
Jenna schüttelte den Kopf. „Sie machen jetzt nur noch eine Führung durch das Krankenhaus, und die interessiert mich nicht. Würdest
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