Bianca exklusiv 0177
Und Daddy Howard schickte uns die Polizei hinterher.“
„Hat Danielle denn den Irrtum nicht aufgeklärt?“
„Nein. Er hat die Klage erst fallen lassen, nachdem ich ihm versprach, seine Tochter nie wieder zu sehen.“
„Und darauf hast du dich eingelassen?“
„Ja. Danielle hatte sich längst damit getröstet, dass ihr Vater ihr versprochen hatte, ihr ein Studium in Berkeley zu finanzieren, was er vorher abgelehnt hatte. Nicht zu vergessen den Sportwagen, den er ihr schenkte, damit sie sich standesgemäß mit ihren Freunden treffen konnte. Kein schlechter Tausch gegen einen Mann wie mich, oder?“
„Das muss dir doch schrecklich wehgetan haben.“
„Mein Vater brauchte meine Mutter so sehr, dass ihr Tod auch sein Leben zerstörte. Ich hätte es also besser wissen müssen. In jener Nacht auf der Polizeistation habe ich mir geschworen, dass ich mich nie in eine solche Abhängigkeit begeben werde. Insofern hat mich Howard Preston also vor einem schweren Fehler bewahrt.“
„Und darum hast du nie geheiratet?“
„Ich glaube nicht an die Liebe, Jenna. Ich glaube nicht an eine Vereinigung der Seelen. Menschen tun sich nur aus egoistischen Gründen zusammen. Schau uns doch an. Wir sind das beste Beispiel dafür.“
Jenna fühlte sich, als ziehe ihr jemand den Boden unter den Füßen weg. Ihr Entsetzen war ihr wohl anzusehen, doch Blake ließ nicht locker: „Oder dachtest du, du hättest mich aus lauter Selbstlosigkeit und Liebe zum Kind geheiratet? Wolltest du nicht auch nur das Kind jederzeit sehen und euch beide in Sicherheit wiegen können? Ehen werden nicht im Himmel geschlossen, sondern auf Erden, und zwar aus sehr irdischen Gründen.“
Wie gerne hätte sie ihm gesagt, dass er sich irrte. Aber er war offensichtlich zu aufgebracht, um noch zuhören zu können. War er wütend, dass Danielle ihn ausgerechnet jetzt wiederhaben wollte, wo er verheirat war? War er sauer auf sie, Jenna, weil sie ungewollt schwanger von ihm war? Doch bevor eine dieser Fragen über ihre Lippen kommen konnte, hatte er sich bereits umgedreht, um die Treppe wieder hinunterzugehen. „Ich werde noch im Büro arbeiten. Wenn du möchtest, bringe ich dir deine Milch.“
Jenna schüttelte den Kopf. „Vergiss die Milch. Ich lese lieber noch etwas.“
„Dann bis morgen.“
„Bis morgen.“
Keine Milch und auch kein Buch der Welt würden ihr helfen können, zu schlafen. Und kein Schlaf würde ihr die Angst vor Danielle Howard nehmen können.
10. KAPITEL
Eine Woche lang sind wir uns nun aus dem Weg gegangen, stellte Jenna traurig fest, als sie Sonntagnachmittag in der Küche stand. Blake hatte es sogar abgelehnt, heute Morgen mit ihr in den Gottesdienst ihres Vaters zu gehen. Als sie vorgeschlagen hatte, ihre Familie hierher zum Essen einzuladen, hatte er versprochen, spätestens um sechs Uhr vom Golfspielen zurück zu sein. Immerhin etwas. Und sie war froh, dass er mit Al, seiner rechten Hand, auf den Golfplatz gegangen war. So musste sie wenigstens nicht befürchten, dass er sich mit Danielle Howard traf. Wie war seine Begegnung neulich Abend mit ihr verlaufen? Bestimmt hatte er sie im Haus ihres Vaters gesehen. Auch wenn Jenna es zu gern gewusst hätte, würde sie Blake doch nie danach fragen. Er sollte sie nicht für eifersüchtig halten.
Es war schon kurz nach sechs Uhr, als die Hausglocke ertönte. Marilyn machte Anstalten, zur Tür zu gehen, doch Jenna hielt sie zurück. Sie wollte ihren Vater und Gary lieber persönlich willkommen heißen.
Charles Seabring fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut. Er hatte Jennas Einladung nur angenommen, weil seine Tochter sich auf seinen eigenen Grundsatz berufen hatte, dass der Sonntag der Familie gehöre.
Gary grinste sie zufrieden an. „Ich habe Dad gesagt, wie cool es hier ist.“
„Die Renovierung ist deinem Winston gut gelungen“, gab der Pfarrer widerstrebend zu.
„Kommt doch herein. Ich möchte euch gern das Haus zeigen, bevor wir essen.“
„Blake und ich können Dad ja auch den Mustang zeigen.“
„Eins nach dem anderen, Gary. Blake wird sicher bald kommen.“
„Muss er denn heute arbeiten?“, fragte ihr Vater.
„Nein. Er spielt mit einem Freund Golf.“
Als Blake um halb sieben immer noch nicht da war, bat Jenna ihre Gäste zu Tisch. Zehn Minuten später hörte sie die Haustür gehen. „Entschuldigt bitte“, sagte Blake, als er sich zu ihnen an den Tisch setzte. „Auf der Schnellstraße gab es einen schlimmen Unfall, und wir standen im
Weitere Kostenlose Bücher