Bianca exklusiv 0177
„Willst du unser Baby darin einwickeln?“
„Ja, ich finde die Decke sehr hübsch.“
„Ich habe übrigens auch Möbel bestellt.“ Jenna holte ein paar Prospekte aus ihrer Handtasche. „Hier, das sind sie. Wenn sie dir nicht gefallen, kann ich sie jederzeit wieder abbestellen.“
Blake sah sich Fotos eines Kinderbettchens aus Walnussholz mit passender Wickelkommode an. „Gefällt mir. Wann werden sie geliefert?“
„Nächste Woche. Ich hätte gern das Kinderzimmer fertig, bevor wir nach L.A. fahren – nur für den Fall, dass die Wehen früher einsetzen als berechnet.“
„Hauptsache, du übernimmst dich nicht.“
„Tue ich nicht. Versprochen.“
Sie sahen sich verschwörerisch an, und Jenna holte tief Luft.
Vielleicht, dachte sie, ist wirklich alles nur eine Sache der Einstellung.
12. KAPITEL
„So eine Art Hotel habe ich noch nie von innen gesehen“, staunte Gary, als er mit Jenna und Blake in dem Fünf-Sterne-Hotel eincheckte. Er bekam seine Zimmernummer und den Namen des jungen Mannes genannt, mit dem er das Zimmer teilte. „Ich rufe dich in einer halben Stunde an. Wenn du bis dahin noch keine netten Leute gefunden hast, kannst du ja mit uns auf Sightseeing gehen“, beruhigte Blake den etwas aufgeregten Gary, bevor sich dieser Richtung Fahrstuhl verabschiedete.
Auch Jenna war von dem Luxus hier mehr als beeindruckt und war froh, dass Blake seine Stichverletzungen auskuriert hatte und mitgekommen war. Nach dieser einen Nacht in seinem Bett hatte sie wieder allein geschlafen. Doch möglicherweise würde sich das an diesem Wochenende ändern. Die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen war stärker als zuvor. In den letzten Tagen schien Blake sich etwas geöffnet zu haben. Erst gestern hatte er Jenna von seiner Kindheit in Fawn Grove erzählt, dem Leben nach dem Tod seiner Mutter. Noch immer fühlte er sich mitschuldig am Selbstmord seines Vaters. Rührte daher seine fast schon panische Angst vor der Liebe? Offensichtlich wollte Blake sich nie wieder für das Glück eines anderen Menschen verantwortlich fühlen. Jenna war zwar keine Psychologin, doch diese Vermutung schien ihr nahezuliegen. Es wunderte sie darum auch nicht, dass er nach Danielles Verrat eine Mauer um sich gebaut hatte, die nur schwer einzureißen war.
Dennoch hatte sie den Eindruck, dass Blakes Mauer ein paar Risse bekommen hatte. Und das war gut so. Ein Anfang.
Ihre Suite in der fünften Etage war in den Farben Pfirsich und Türkis gehalten. Durch den Eingangsbereich gelangten sie in ein großes Wohnzimmer und von dort in einen kleinen Flur, an dem je zwei Schlaf- und Badezimmer lagen. Kaum hatte der Hotelpage ihre Koffer abgestellt, klingelte das Telefon, und Jenna nahm ab.
„Hi, Schwesterherz“, meldete Gary sich. „Mein Zimmernachbar und ich treffen uns unten mit den anderen. Wir werden wohl auch was essen gehen. Wenn ich zurück bin, melde ich mich wieder.“ Bevor Jenna etwas erwidern konnte, hatte er auch schon wieder aufgelegt. Nun, ihr Bruder schien ja schnell Anschluss gefunden zu haben.
„Er kann uns auch eine Nachricht hinterlassen, wenn wir nicht hier sind“, meinte Blake, als Jenna ihm berichtete, dass Gary nicht bei ihnen sein würde.
„Das klingt, als hättest du Pläne für heute Abend.“
„Ich dachte, ich zeige dir L.A., und wir gehen nett essen.“
„Ich habe das Outfit eingepackt, das ich bei der Bootsparty getragen habe. Ist das das Richtige für nett in L.A. essen?“
Seine grauen Augen bekamen wieder dieses Funkeln, wie immer, wenn ihm danach war, sie zu küssen. Und es nicht nur bei einem Abendessen zu belassen. „Das ist perfekt für nett.“
Perfekt? Nett? Ein paar Stunden später dachte Jenna, dieser Abend ist einfach wie aus dem Film! Sie aßen in einem französischen Nobelrestaurant, in dem der Oberkellner sie an einen Tisch geleitete, von dem aus sie einen fantastischen Blick über die Lichter der Stadt hatten. Hummer und Filet Mignon schmeckten ausgezeichnet. Und dann dieses Knistern zwischen ihnen. Ständig blickten sie einander tief in die Augen, und Jenna war erleichtert, dass das Kribbeln, das sie jedes Mal am ganzen Körper spürte, ihr nicht mehr unangenehm war. Endlich. Hatte sie ihre Einstellung geändert? Konnte sie nach B.J. wieder einen Mann in ihr Leben lassen?
Zum Nachtisch bestellte Blake Käsekuchen mit Erdbeeren, eine von Jennas Lieblingsspeisen. Sie musste an den großen Teddybären denken, der im Kinderzimmer im Schaukelstuhl saß, und an all die anderen
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