Bianca exklusiv 0177
betrachteten sie den Mond.
„Am liebsten würde ich für immer hier mit dir liegen bleiben“, sagte er nach einer kleinen Ewigkeit schließlich, „aber ich fürchte, wir sollten langsam zurückfahren. Nicht, dass Gary sich Sorgen macht.“
„Ich weiß.“ Jenna wagte kaum zu sprechen, als habe sie Angst, Worte könnten das eben Erlebte zerstören. Doch nichts auf der Welt würde ihr dieses Erlebnis gerade verderben können. Dafür war es viel zu vollkommen gewesen. Sanft strich sie Blake über seine Stichwunde, die mittlerweile ganz gut verheilt war. Die kleine Berührung genügte, um die Lust wieder in ihm zu entfachen.
„Möchtest du dir noch kurz das Haus ansehen, bevor wir fahren?“, versuchte er, sich abzulenken.
„Ja, gerne.“
Jenna wusste, dass Blake zu der Sorte Mann gehörte, die nicht gern über Gefühle sprach. Daher nahm es sie nicht Wunder, dass er schwieg, als sie Hand in Hand zum Haus gingen. Sie ahnte auch ohne Worte, was er dachte. Diese unerträgliche Spannung zwischen ihnen war verschwunden und hatte einem neuen Gefühl der Zweisamkeit Platz gemacht.
Das Haus war beeindruckend, Jenna kam aus dem Staunen gar nicht heraus. Die gesamte Einrichtung war aus poliertem Eichenholz, was eine warme Atmosphäre erzeugte. Eine große Fensterfront zum Meer hinaus sorgte für ausreichend Licht, selbst jetzt in der Nacht. Die Küche blitzte in Weiß und Stahl. Ein Traum.
„Das ist ja wunderschön, Blake“, rief sie atemlos.
„Mach es dir bequem“, entgegnete er.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich mich schnell ein bisschen frisch mache?“
„Du bist hier zu Hause“, antwortete Blake. Er war glücklich, dass es ihr gefiel.
Als Jenna aus dem Badezimmer zurückkam, saß Blake nachdenklich in einem der Sessel und sah sie besorgt an. „Habe ich dich heute Abend gedrängt? Ich habe dich in eine Situation gebracht, in der du ja kaum noch Nein sagen konntest.“
„Ach was! Glaub mir, das Wort Nein hätte ich durchaus noch aussprechen können. Aber ich wollte es. Genauso wie du.“
„Ich möchte nicht, dass du bereust, was wir heute Abend getan haben.“
„Wie könnte ich?“, widersprach Jenna heftig. „Es war wunderbar. Du warst wunderbar.“
Er zog sie in die Arme. „Ich würde am liebsten noch mal von vorne anfangen.“
„Dann sollten wir schnell ins Hotel fahren“, sagte sie lächelnd.
Auf dem Rückweg nach L.A. sah Blake immer wieder zu ihr hinüber. Jenna hätte viel darum gegeben, zu wissen, was er gerade dachte. Doch sie beschloss, nicht zu fragen. Bis er bereit war, auch den letzten Rest von sich preiszugeben, würde es wohl noch etwas dauern. Sie konnte geduldig sein. Sehr geduldig.
Als sie in ihrer Suite ankamen, blinkte bereits der Anrufbeantworter des Telefons. „Ich wette, das ist Gary“, sagte Blake. „Ich hatte mein Handy ausgeschaltet.“
Lächelnd hörte er die Nachricht ab, wurde dann aber ernst.
„Gary sagt, dass das erste Treffen mit Peter gut verlaufen sei, und dass er heute Abend mit seinem Zimmernachbarn noch ein Skript für morgen schreiben will. Ich rufe ihn an, und sage ihm, dass wir wieder im Hotel sind. Nicht, dass er sich Sorgen macht, wo wir abgeblieben sind.“
„Und sonst hat niemand angerufen?“
Blake zögerte einen Augenblick, bevor er gestand: „Doch. Es ist geschäftlich. Ich wusste, dass Senator Evanston dieses Wochenende in L.A. ist und hatte ihm die Telefonnummer unseres Hotels gegeben. Er hat angerufen, um mir mitzuteilen, dass er am Dienstag kurzfristig einen Wahlkampfauftritt hat. Er hat mich mit der Durchführung der Veranstaltung beauftragt.“
„Kommt der Auftrag nicht etwas kurzfristig?“
„Nein, das ist Routine. Das Team habe ich schnell zusammen. Es ist nur … Evanston möchte mich wieder als seinen persönlichen Leibwächter haben.“
Jenna war entsetzt. „Aber du machst das nicht, oder?“
„Doch. Das kann ich nicht ablehnen.“
Tränen schossen Jenna in die Augen, und sie wandte sich schnell ab, damit Blake es nicht bemerkte. Doch er kannte sie mittlerweile einfach zu gut. Sofort stand er hinter ihr und drehte sie zu sich herum. „Das ist wirklich ein Ausnahmefall. Meine Arbeit besteht zum größten Teil wirklich nur aus Internetrecherche, dem Einbau von Alarmsystemen und der Zusammenstellung guter Teams. Ich bin normalerweise nicht als Bodyguard unterwegs, Jenna, es stimmt wirklich, was ich dir neulich sagte. Aber in diesem Fall bin ich für den Senator wie ein Maskottchen, mit dem er sich sicher fühlt. Es
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