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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagten, dass Mary unter einer krampfartigen Erweiterung der Aorta litt, die bei normalen Routineuntersuchungen eigentlich nicht zu entdecken ist, eine Zeitbombe, die jederzeit hochgehen kann. Aber ich glaubte, es besser zu wissen, und gab mir die Schuld. Heute weiß ich, dass wir uns für viel zu mächtig halten. Manchmal geschieht alles nach einem Plan, den wir nicht kennen. Der Tod meiner Frau brachte mich auf den rechten Weg zurück, und ich habe meinen Frieden geschlossen. Jenna hätte diese Eklampsie wahrscheinlich in jedem Fall bekommen. Andererseits, wenn ich daran denke, was sie in den letzten Jahren durchmachen musste …“ Er rieb sich das Kinn. „Ich hätte netter zu ihr sein sollen. Ich hätte respektieren müssen, dass sie sich für Sie entschieden hat.“
    „Hat sie sich wirklich für mich oder nur für ein bequemes Leben für sich und das Kind entschieden?“, entfuhr es Blake.
    Charles richtete sich auf. Die Frage schien ihm unangenehm zu sein, doch er hatte gelernt, über unangenehme Themen zu sprechen. „Gestern sagte sie mir, dass sie Sie liebt, und wenn Sie beide an diesem Wochenende Ihre Ehe vollzogen haben, dann besteht daran auch kein Zweifel. Wenn meine Jenna mit Ihnen geschlafen hat, dann ist es Liebe. Aber weiß meine Tochter auch, dass Sie sie lieben?“
    Jenna lieben?
    War das der heiße Brei, um den er sich in den letzten zwei Monaten herumgedrückt hatte? Waren diese Gefühle Liebe gewesen, und er hatte es sich nur nicht eingestehen wollen? Natürlich, so war es! Er liebte Jenna. Und wenn er das früher begriffen hätte, wäre ihr vielleicht auch nichts passiert.
    Nur zu gut erinnerte sich Blake plötzlich daran, was er ihr gestern geantwortet hatte, als sie ihn gefragt hatte, warum er sie geheiratet habe. „Nein, sie weiß nicht, dass ich sie liebe. Sie glaubt, ich habe sie ausschließlich wegen des Babys geheiratet. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anbringen, dass dies auch genau das ist, was ich bisher habe glauben wollen.“
    „Tja, erst wenn wir unsere Verteidigungsmechanismen aufgeben, merken wir, was wirklich in uns vorgeht. Frauen scheinen das besser zu können als Männer.“
    Blake schluckte ob der Worte des Pfarrers. Denn sie trafen mehr als alles andere zu. Seit er denken konnte, hatte er sich immer verteidigen müssen. Sich niemandem gegenüber zu öffnen – auch sich selbst nicht – war ihm stets als der sicherste Weg erschienen, nicht verletzt zu werden. Niemand sollte Macht über ihn bekommen. Dabei hatte er Jenna diese Macht längst über sich eingeräumt. Er brauchte sie – ja, er liebte sie.
    „Beten Sie für Jenna. Bitte!“, flehte er den Pfarrer an.
    „Ach, Blake.“ Charles klang jetzt sehr freundlich. „Auch wenn Sie aus der Übung sind, können Sie genauso gut beten wie ich. Aber wenn wir beide gemeinsam den Himmel stürmen, kommen wir vielleicht besser durch.“
    Blake vertraute seinem Schwiegervater und betete wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Die Monitore piepsten, und durch den grauen Nebel glaubte Jenna zehn Stimmen gleichzeitig zu hören. Wo war sie? Was war passiert?
    „Wir verlieren sie“, rief eine Stimme. Jenna hatte das Gefühl, sie schwebe über dem ganzen Geschehen.
    „Jenna?“, rief eine Männerstimme jetzt.
    „Blake?“ Sie brauchte Blake. Sie sehnte sich nach Blake.
    Doch da stand jemand anders neben ihr und hielt ihre Hand. Nein, nicht Blake, sondern B.J.
    Erst hörte sie ihn nur, und dann sah sie ihn, wenn auch nur verschwommen. „Was machst du denn hier?“
    „Was ich hier mache, ist klar. Ich frage mich nur, was du hier machst. Du gehörst nicht hierher, Jenna. Deine Zeit ist noch nicht gekommen.“
    „Deine Zeit war auch noch nicht gekommen. Ich hätte dich überzeugen müssen, stärker zu kämpfen.“
    „Du irrst. Es war meine Zeit, und ich wusste es. Keine Behandlung der Welt, und auch deine Liebe nicht, kamen dagegen an. Lass mich los, Jenna, du bist jetzt für Blake da. Er braucht dich und seine Tochter mehr, als ich dich je brauchte.“
    Jenna starrte auf ihre Hand, die sich an B.J.s klammerte, und ließ langsam los. Er hatte recht. Sie liebte Blake mit der ganzen Kraft ihres Herzens. „Auf Wiedersehen“, flüsterte sie.
    „Bitte komm zurück, Jenna. Ich flehe dich an. Komm zurück.“ Das war Blakes Stimme, und es war Blakes Hand, die die ihre umklammerte.
    Ihre Augenlider zuckten, sie drückte seine Hand, um ihn wissen zu lassen, dass sie bei ihm war. „Blake?“, fragte sie endlich und öffnete die

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