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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Anhänger nicht seiner Sekretärin zu übergeben, sondern bei ihm selbst abzuliefern. Und dann auch noch, als er eine Konferenz abbrach, um diesen Anhänger persönlich zu Ms. Taylor zu bringen.
    Er blickte sich in dem halb dunklen Treppenhaus mit den braun gestrichenen Türen um, an deren Rahmen die nachgedunkelten Messingschilder mit den Namen prangten. Es war kein schäbiges Haus, überhaupt nicht, sauber, wenn auch bescheiden, obwohl es ganz und gar nicht ein Ort war, den er für Becky gewählt hätte. „Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Aber etwas ganz anderes. Ich frage mich, wie eine Frau wie Sie dazu kommt, in einem Haus wie diesem zu leben?“ Clark hatte das einfach so dahingesagt, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen und ihr gegenüber wieder im Vorteil zu sein. „Ich meine, es ist absolut akzeptabel, hier zu wohnen, aber …“
    „Aber …?“ Becky kreuzte die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an.
    Das Funkeln in ihren Augen löste in Clark ein kleines Feuer aus. Niemand forderte ihn heraus – nicht ihn, den wichtigen Mann, den Boss, der die Gehaltsschecks unterzeichnete. Ein längst vergessenes Gefühl stieg in ihm auf. „Ich habe irgendwie erwartet, dass Sie in einer Ihrer … nun ja, Ihrer Persönlichkeit mehr zusagenden Umgebung wohnen.“
    „Wie wo?“ Mit stolz erhobenem Kopf stand Becky vor ihm.
    Clark lachte. Es war so gut, wieder mal zu lachen und es auch ehrlich zu tun. „Eigentlich habe ich mir mehr ein hübsches Haus mit einem weißen Gartenzaun vorgestellt. In einem kleinen Ort, nicht in einer Großstadt mit Wolkenkratzern aus Stahl und Marmor und Aufzügen, die dafür berüchtigt sind, dass man in ihnen stecken bleibt.“
    „Ich kann mir in diesem Haus ein Apartment leisten, zumindest noch für eine Weile. Das Haus ist sauber und bietet Sicherheit.“ Sie warf ihm einen Blick zu, der ihn daran erinnerte, dass er ihr noch immer eine Erklärung über seine Anwesenheit in diesem Gebäude schuldig war.
    Clark seufzte. Ich habe hier nichts verloren, hielt er sich im Stillen vor, während er mit dem Daumen über das samtene Schmuckkästchen in seiner Manteltasche fuhr. Im Augenblick warteten ganz andere Verantwortungen auf ihn, um die er sich dringend kümmern müsste.
    Er dachte an die Gutachten, die sein Rechtsberaterteam ihm bei der Konferenz, die er wegen dieses Botengangs verließ, ausgehändigt hatte. Immerhin ging es um ein Unternehmen, das er unbedingt aufkaufen wollte. Es war eine Firma in privater Hand, die um ihre Existenz kämpfte und innerhalb eines Jahres Bankrott gehen würde, wenn der Eigentümer sie nicht rechtzeitig verkaufte. Als Teil von Clarks Imperium könnte sie wieder einen Aufschwung erleben. Diese nicht abgeschlossene Transaktion beschäftigte ihn – wie auch die nicht abgeschlossene Sache mit einer gewissen jungen Lady und einem silbernen Babyschühchen.
    Das war der Grund, warum er heute hierherkam, gestand er sich ein. Sobald er die Dinge mit Ms. Becky Taylor in Ordnung gebracht hatte, könnte er sich wieder auf seine Arbeit konzentrieren und sich den dringenden Problemen, die auf seine Entscheidung warteten, zuwenden. Alles was er zu tun hatte, war, den reparierten Glücksbringer der jungen Frau auszuhändigen, ihr für die Zukunft alles Gute zu wünschen und dann wieder zu seiner Arbeit zurückzukehren.
    Clark richtete den Blick auf Becky Taylor und betrachtete sie kritisch, um sich vor den unberechenbaren Reaktionen seines Körpers auf sie zu schützen. Sogar in der schwachen Beleuchtung des Treppenhauses sah sie sehr jung, gesund und strahlend aus. Ihr glänzendes Haar hatte sie zu einer lässig-modischen Frisur gebürstet, das zu ihrem blau-weißen Kostüm passte. Und heute trug sie auch nicht diese ärmliche Brille, mit der sie ausgesehen hatte, als ob sie jemanden brauchte, der sie bei der Hand nahm und sie durch die Gefahren des Lebens führte.
    Er räusperte sich und sagte dann in seinem freundlichsten und doch förmlichen Ton: „Eigentlich, Ms. Taylor, bin ich Ihretwegen hier.“
    „Dachte ich mir’s doch. Warum sonst sollte ein Mann wie Sie in einem Haus wie diesem hier sein? Damit Sie mich nicht falsch verstehen, ich bin gern hier. Aber für Sie ist es natürlich nicht die richtige Umgebung, nicht wahr … Clark … Winstead?“ Sie zwinkerte ihm zu und wurde im selben Moment rot vor Verlegenheit.
    Alle Gedanken, die Clark an geplatzte Konferenzen und verhinderte Käufe gehabt hatte,

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