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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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Faktor aus. Jungen wie Harry langweilen sich zu Tode.“
    Anfangs hatte Esme Harry immer nach der Schule gefragt. Nach meist einsilbigen Antworten von ihm hatte sie irgendwann aufgehört nachzufragen.
    „Das Kind lernt nur die einfachste Mathematik in der Schule“, sagte Jack, „und schreibt zu Hause seine eigenen PC-Programme.“
    „Okay. Quantenphysik steht also nicht auf dem Lehrplan“, meinte Esme sarkastisch. „Was kann ich also tun?“
    „Ich greife dich nicht an, Esme.“
    „Nicht?“ Es kam ihr aber ganz so vor.
    „Nur besteht das Risiko, dass er sich völlig entfremdet, noch bevor er zur höheren Schule geht.“
    „Und? Wie sieht deine Lösung aus? Vermutlich hast du eine.“
    Jack wusste, er bewegte sich auf gefährlichem Gebiet. Trotzdem fuhr er fort: „Hast du schon einmal an eine Privatschule gedacht?“
    „Natürlich“, gab sie entschieden zurück. „Ich habe mich aber für Essen entschieden.“
    „Was ist mit deiner Mutter?“ Es klang sachlich.
    „Meine Mutter?“, fragte sie mit ausdrucksloser Miene.
    „Könnte sie nicht helfen?“
    Sie zuckte die Schultern. Das war wohl eher eine Frage des Wollens als des Könnens.
    „Ich könnte dir helfen“, bot er an.
    „Du? Warum solltest du mir helfen wollen?“
    „Erinnerst du dich noch daran, dass ich das Addleston-Jungen-Gymnasium besucht und einen sehr guten Abschluss geschafft habe?“
    Sie nickte. „Ja, du hattest ein Stipendium.“
    „Nur ein Teilstipendium. Den anderen Teil hat dein Vater für mich bezahlt, Esme.“
    Das überraschte sie völlig. „Warum hat er das getan?“
    Jack legte die Hände flach aneinander, überlegte eine Zeit lang. Schließlich meinte er: „Er war eben ein großmütiger Mann.“
    Dagegen gab es nichts zu sagen. Doch irgendetwas verschwieg Jack. „Wusste meine Mutter davon?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es war ein Geheimnis zwischen ihm und meiner Mutter. Ich finde, du solltest es ihr auch jetzt nicht erzählen.“
    Sie erinnerte sich, dass ihr Vater und Mary Doyle sich manchmal in der Küche unterhalten hatten. Sie hatten auch viel gelacht. Ihr Vater hatte, anders als ihre Mutter, Mary Doyle immer sehr freundlich behandelt. „Willst du sagen …?“
    „Ich will gar nichts sagen“, beteuerte er ruhig, „außer dass dein Vater mir eine Starthilfe fürs Leben gegeben hat. Wenn ich das nun an seinen Enkel zurückgebe, ist das doch nur fair.“
    Es hörte sich so einfach an. Durfte sie das Angebot von Jack annehmen? Nein. Nicht von ihm, aber von Harrys Vater. Das konnte nicht falsch sein.
    „Ich verbinde damit nichts“, versicherte er, als sie zögerte.
    „Was meinst du?“
    „Dass du dafür mit mir schläfst oder so.“
    Musste er so direkt sein? „Soll mich das beruhigen?“
    „Ja, soll es.“
    „Eins ist klar, du eignest dich nicht gerade für die Öffentlichkeitsarbeit.“
    Er lachte kurz auf. „Du kennst doch die Computerleute. Die sind eben nicht so geschickt im Umgang mit Menschen.“
    Esme schnitt ein Gesicht. Auf jeden Fall konnte Jack Doyle Menschen manipulieren und verführen, wenn er wollte.
    Sie stand auf. „Ich werde jetzt besser Harry holen.“
    Auch Jack stand auf. „Ich bringe dich in die Mansarde.“
    Als sie die Treppe hinaufgingen, sagte Jack: „Wirst du es dir überlegen? Ich meine das mit dem Schulgeld?“
    Am liebsten hätte sie einfach Nein gesagt, doch sie hatte nicht das Recht dazu. Es ging um Harry. „Ja, das werde ich“, antwortete sie schließlich. „Danke noch mal für das Angebot.“
    „Du musst mich nur darauf ansprechen, okay?“
    Sie nickte. Gemeinsam gingen sie die Galerie entlang und dann den geschlossenen Treppenaufgang hinauf ins Dachgeschoss. Es war in eine helle Büroetage umgebaut worden. Licht fiel durch mehrere Dachfenster herein. Computer und andere Hightechgeräte waren in das dicke Mauerwerk integriert.
    Harry saß mit einem Jungen vor einem der Bildschirme. Sie spielten ein Abenteuerspiel.
    „Harry“, rief Esme. Und dann noch einmal: „Harry!“
    Er drehte sich um und sagte unbekümmert: „Hi, Mom.“ Dann wandte er sich wieder dem Spiel zu.
    Esme runzelte verwundert die Stirn. „Harry, wir müssen gehen“, sagte sie nachdrücklich.
    „Fünf Minuten.“ Dieses Mal drehte er sich nicht einmal um.
    Sie atmete tief durch. „Nein, Harry. Jetzt. Wir müssen uns über den Vorfall in der Schule unterhalten.“
    Jetzt drehte er sich doch um und verkündete: „Ich gehe nicht zurück. Ich könnte auch nicht. Sie haben mich nämlich von der

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