Bianca Exklusiv 0189
„Wenn es möglich wäre, könnte ich den ganzen Tag damit verbringen, dich hüllenlos anzusehen.“
Eigentlich sollte sie nicht auf seine Komplimente achten, denn wenn sie seinen Worten Glauben schenkte, konnte das nur böse enden.
„Hier bildet sich eine dunkle Linie“, bemerkte er, als er ihren Bauch anschaute. „Du bekommst meinen Sohn.“
Cleo streckte sich auf dem Bett aus. „Das Kind könnte auch ein Mädchen sein.“
Natürlich ignorierte er ihre Bemerkung. „Mein Sohn, der erste Enkel des Königs von Bahania.“
„Ich will zwar nicht mehr über das Geschlecht des Kindes streiten. Aber hast du dich vielleicht schon einmal gefragt, ob du dich irren könntest?“
Als er selbstzufrieden grinste, hätte sie ihn am liebsten geboxt. „Ich irre mich nie.“
Gerade wollte sie eine passende Antwort geben, als sie Bewegungen des Babys spürte. „Der kleine Zwerg regt sich wieder“, sagte sie und schalt sich gleichzeitig eine Törin, weil sie diesen Moment mit Sadik teilen wollte.
Niemand auf der Welt würde sich dem Kind jedoch so verbunden fühlen wie sie und Sadik.
„Zeig mir, wo“, bat er.
Sie nahm seine Hände und legte sie auf ihren Bauch. Als er die Bewegung spürte, grinste er.
„Er ist stark.“
„Offensichtlich.“
Sadik war ganz still, während er die Bewegungen des Babys spürte. Seine Hände fühlten sich warm und tröstend an. Cleo hatte das Gefühl, dass er sein ungeborenes Kind schon jetzt liebte.
Einerseits sollte sie froh sein, dass er das Baby akzeptierte und nicht geleugnet hatte, dass es von ihm war. Andererseits – wenn er die Vaterschaft abgestritten hätte, hätte sie einfach abreisen können. Zurück in ihr altes Leben.
Dennoch war sie froh, dass er ihr Baby wollte, obwohl das ihr Leben mehr als durcheinander brachte. Wie sollte sie nur in diesem Land leben? Wie sich ernähren?
Und dann hatte sie noch eine Sorge. Nachdem sie das letzte Mal Hals über Kopf abgereist war, hatte sie versucht, ihre Empfindungen für Sadik zu ignorieren. Aber nun, da sie wieder in seiner Nähe war, waren auch alle Gefühle wieder da. Und sie waren stärker als je zuvor.
Sadik stand auf, und Cleo bewunderte seinen Körper.
„Wir werden heiraten“, verkündete er.
Wie bitte? Hatte sie sich gerade verhört?
„Was?“
„Du bist die Mutter meines Kindes, und deshalb sollten wir heiraten.“
Plötzlich wurde ihr furchtbar kalt, und sie konnte kaum atmen, als sie aus dem Bett aufstand. Während sie ihre Kleidung aufhob, beachtete sie Sadik nicht.
Heiraten? Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Doch, natürlich war es sein Ernst – schließlich ging es ihm um sein Kind. Für das Kind war alles möglich, selbst die Ehe mit einer Bettgespielin. Cleo war gleichzeitig wütend und verletzt.
„Was machst du da?“, fragte er, als sie ihre Unterwäsche anzog.
„Das siehst du doch. Ich ziehe mich an, und dann verschwinde ich von hier. Ich hätte niemals mit dir schlafen sollen.“
Cleo wusste nicht einmal genau, warum sie so wütend war. Sie wollte nur alleine sein, bevor sie die Beherrschung ganz verlor.
„Du gehst nirgendwohin“, bestimmte Sadik, der immer noch nackt war.
„Da irrst du dich“, entgegnete sie, ohne ihn anzuschauen. Sie schaffte es, den Reißverschluss des Kleides hochzuziehen und zog danach die Schuhe an.
Er trat auf sie zu und fasste sie am Arm. „Du gehst nicht weg“, verlangte er ärgerlich. „Ich habe gesagt, dass wir heiraten werden. Das ist eine große Ehre. Du wirst meine Frau sein, eine Prinzessin von Bahania. Wie kannst du es wagen, nicht erfreut darüber zu sein!“
Sie riss sich von ihm los und starrte ihn an. „Um ehrlich zu sein, eure Hoheit, würde ich lieber Glas fressen.“
Cleo öffnete die Tür und ging in den Flur. Sadik protestierte, aber er war noch nicht angezogen, und konnte ihr deshalb nicht nachgehen.
Nach wenigen Minuten zog Cleo die Schuhe aus und lief die langen Flure entlang. Als sie endlich in ihrer Suite angekommen war, sank sie auf den Boden, zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie.
Nun weinte sie herzzerreißend, während sie dem Gefühl von Traurigkeit und Ärger nachgab. Nach einer kleinen Ewigkeit beruhigte sie sich wieder. Zittrig stand sie auf, zog das festliche Kleid aus und den Bademantel an. Danach ging sie in ihr Bett und genoss das Gefühl des kühlen Kissens an ihrem Gesicht.
Sadik wollte sie heiraten. Wenn sie nur schon daran dachte, füllten ihre Augen sich mit Tränen.
„Was ist bloß mit dir
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