Bianca Exklusiv Band 0088
geriet Nikkis Leben außer Kontrolle. Einerseits wollte sie, dass Gil sie küsste, andererseits wollte sie es nicht, niemals, nicht jetzt.
Sie öffnete die Lippen, um zu protestieren, brachte jedoch keinen Laut heraus. Stattdessen vertiefte Gil seinen Kuss. In seiner Berührung waren Sanftheit und Stärke auf unwiderstehliche Weise vereint.
Nikki war noch nie mit so viel Zärtlichkeit geküsst worden. Die Männer hatten immer nur ihre eigene Lust befriedigen wollen. Keiner hatte je versucht, ihr Vergnügen zu bereiten. Doch genau das schien Gil zu wollen, ihr das süßeste Geheimnis eines Kusses zu offenbaren.
Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie eng an sich. Mit der anderen Hand strich er sanft über ihren Hals. Nikki erschauerte, aber nicht wegen der Kälte, denn die spürte sie nicht mehr.
“Kämpf nicht gegen mich”, flüsterte er dicht an ihren Lippen. “Wir sind ein Team, Nikki. Ich vertraue dir, und du kannst mir vertrauen. Zeig, dass du mir vertraust. Erwidere meinen Kuss.”
Mit dem Daumen zeichnete Gil die Linie ihres Kinns nach. Nikki sah ihn an. Sein Gesicht wirkte dunkel in der sternenlosen Nacht. Sie wusste, sie sollte ihn abweisen. Doch sie rührte sich nicht.
“Küss mich”, flüsterte er. “Nur einmal ohne Publikum.”
Sie legte die Hände auf seine Brust. Durch seinen Pullover konnte sie die Wärme seines Körpers und seinen Herzschlag spüren.
Neben ihnen rauschte der Wasserfall, aber Nikki hörte nur das heftige Pochen ihres eigenen Herzens. Sanft legte Gil die Hand an ihre Wange.
“Nikki”, sagte Gil bittend. “Küss mich.”
Einen Herzschlag lang musterte sie sein Gesicht, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen. Zögernd berührte sie mit den Lippen seinen Mund. Gil versuchte nicht, sie enger an sich zu ziehen oder den Druck des Kusses zu verstärken. Ihre Lippen zitterten und berührten seine kaum.
Nikki hätte sich am liebsten sofort wieder zurückgezogen, tat es aber nicht. Sie war aber auch nicht fähig, ihn leidenschaftlicher zu küssen, obwohl sie auch das gern wollte.
Sie war wie gebannt, und ihre Sinne gerieten in Aufruhr. Sie glaubte zu spüren, dass sich sein Herzschlag beschleunigte.
“Oh”, seufzte sie unwillkürlich. Der Laut erschreckte und beschämte sie. Sie löste sich von Gil und sah auf das Licht, das durch die Pinienzweige fiel. Einen Moment ließ Gil seine Hand auf ihrem Kinn liegen. Doch als Nikki ihn nicht ansah, nahm er ihre Hand in seine.
“Komm”, sagte er leise. “Tun wir so, als seien wir verliebt.”
Nikki nickte kurz, sie fürchtete sich vor der bevorstehenden Szene. Sie fühlte sich innerlich zerrissen. Dann hob sie den Kopf. “Nun soll ich versuchen, dich ganz verrückt zu machen, ja? Das ist nicht gerade mein Stil, wie du sicher bemerkt hast.”
Gil führte sie zu dem Teil der Veranda, der dem Silverado am Nächsten gelegen war. “Wir brauchen keine wilde Leidenschaft. Wir lassen es ruhig angehen, okay?”
Nikki runzelte besorgt die Stirn. “Aber Roach sagte …”
“Vergiss Roach”, unterbrach Gil sie und legte den Arm um ihre Schultern. “Lächle einfach und schmieg dich an mich. Verliebte fallen nicht ständig über sich her.”
Nikki legte den Kopf an seine Schulter und lächelte versonnen. “Woher weißt du das? Warst du schon einmal verliebt?”
“Ja, einmal.” Er setzte sich auf die breite Mauer und zog Nikki neben sich. “Gut, jetzt unterhalten wir uns. Ab und zu werde ich dich küssen. Sieh mir verliebt in die Augen.”
Nikki schaute ihm in die Augen, die genauso dunkel waren wie der sternenlose Himmel über ihnen. Sie lächelte und sagte mit möglichst ruhiger Stimme: “Tritt jetzt der Regisseur in dir ans Licht? Denkst du dir diese Szenen einfach so aus?”
Er legte seine Stirn gegen ihre und berührte ihre Lippen mit dem Zeigefinger. “So ein Regisseur bin ich nicht. Beiß mich spielerisch in den Finger.”
Nikki gehorchte, doch Gil war schneller und zog den Finger weg. “Was für ein Regisseur bist du dann?”, fragte sie.
“Ich will die Stunts leiten. Reib deine Nase an meiner.”
Nikki rieb ihre Nase an seiner und war überrascht über das angenehm sinnliche Gefühl, das sie dabei empfand. Er legte die Arme um sie und blies ihr sanft ins Ohr.
“Erschrick nicht. Ich werde meine Hände jetzt unter deinen Pullover schieben. Keine Angst, ich werde nicht zu intim werden.”
Als Nikki seine warmen Hände auf ihrem nackten Rücken spürte, überlief sie ein Schauer.
Gil lächelte. Nikki
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