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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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lassen?”
    “Nein”, antwortete Gil. Sein Ausdruck änderte sich nicht.
    Nikki schaute ihn böse an. “Warum nicht? Ich nehme auch Waldo oder Moses mit, falls einer von ihnen mitgeht.”
    “Nein.” Gils Ton war unerbittlich.
    “Aber warum denn nicht? Wir sind für heute doch fertig.”
    “Wir heiraten morgen. Roach möchte bestimmt, dass du deinen Schönheitsschlaf bekommst.”
    “Ich werde heute Nacht überhaupt nicht schlafen können. Ich werde doch wohl noch spazieren gehen dürfen.”
    Er zog die Augenbrauen zusammen. “Das darfst du nicht. Du bist jetzt Caressa, und sie ist berühmt. Sie ist eine Gefangene ihres Ruhmes und du auch, jedenfalls für kurze Zeit.”
    Nikki seufzte. “Ich verstehe”, sagte sie. Sie hätte gern die Gardinen aufgezogen und das nächtliche Lichtermeer von Las Vegas betrachtet, doch das ging nicht. Sie wurden ja ständig beobachtet.
    “Wenn du wirklich willst, dann gehe ich mit dir spazieren”, sagte Gil plötzlich. Seine Stimme klang barsch.
    Überrascht sah sie ihn an. Er lehnte an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt, das Gesicht ausdruckslos.
    Misstrauisch musterte sie ihn, sie wusste nicht, was sie denken sollte. “Aber du sagtest, dass Roach …”
    Er zuckte die Schultern. “Roach darf man nicht fragen. Man muss ihm sagen, was man will. Er wird jede Minute hier auftauchen. Ich kümmere mich darum. Geh und zieh dich um. Und lass das Make-up weg. Oder ich nehme dich nicht mit.”
    Nikki wurde wütend. “Ich trage immer Make-up. Ich gehe nie aus, ohne …”
    Das Klingeln des Telefons erschreckte sie. “Geh schon”, sagte Gil ernst und deutete auf die Tür zu ihrem Schlafzimmer.
    Sie zuckte die Schultern, als wäre es ihr gleichgültig, ging jedoch halb zögernd, halb willig in ihr Zimmer.
    Schnell säuberte sie ihr Gesicht und bürstete ihr Haar aus. Vor dem Spiegel zögerte sie einen Moment. Sie ertrug den Gedanken nicht, ohne Make-up auszugehen, sodass alle Menschen ihr ungeschminktes Gesicht sehen konnten. Daher trug sie ein wenig Lipgloss auf und ein wenig Mascara.
    Unter Caressas Kleidern suchte sie nach etwas Unauffälligem. Schließlich zog sie die Designerjeans und das übergroße blaue Hemd an. Caressas Jacke und Pullover erschienen ihr alle zu auffällig. Also beschloss sie, keine Jacke zu tragen. Lieber wollte sie frieren.
    Als sie ihr Spiegelbild betrachtete, sah sie jung und unerfahren aus. Ganz und gar nicht wie Caressa. Schnell band sie ihr Haar zu zwei Zöpfen zusammen. Nun wirkte sie noch jünger.
    Nikki kehrte ins Wohnzimmer zurück. Fast erwartete sie, Gil würde ihr sagen, dass Roach es nicht erlaubt hätte. Doch er stand schon an der Tür und wartete auf sie.
    Er trug wieder die verwaschenen Jeans und das Baumwollhemd, das er am Nachmittag angehabt hatte. Dazu eine braune Fliegerjacke, die auch schon sehr alt aussah. Außerdem hatte er eine Hornbrille auf der Nase.
    Nikki schaute ihn überrascht an. Abgesehen von seinem Körperbau und seiner Frisur, sah er Gavin Chandler auf einmal gar nicht mehr ähnlich. Die Brille hatte eine merkwürdige Wirkung. Sie betonte seinen nachdenklichen Ausdruck.
    “Ich wusste nicht, dass du eine Brille trägst”, bemerkte sie.
    “Nur zum Lesen. Aber mit der Brille sehe ich Chandler noch weniger ähnlich. Die Welt wird für mich etwas verschwommen sein. Doch da wir in Vegas sind, ist mir das gleich.”
    Er trägt sie zum Lesen, dachte Nikki bedrückt. Ein Mann wie er liest sicher viel. Was würde er wohl denken, wenn er wüsste, dass sie selbst eine einfache Notiz von Roach kaum lesen konnte? Würde er sie verachten? Oder schlimmer noch – bemitleiden?
    “Hattest du keine Probleme mit Roach?”, fragte sie beiläufig.
    “Roach hat Probleme mit mir.” Er schaute sie stirnrunzelnd an. “Mehr willst du nicht anziehen? Du wirst frieren.”
    “Die Jacken sehen alle viel zu teuer aus.”
    Einen Moment sah er sie an. “Hier”, sagte er dann und zog die Fliegerjacke aus. “Nimm die hier. Ich habe noch eine andere. Hat man dir nicht erlaubt, einige deiner Sachen mitzubringen?”
    Nikki schüttelte den Kopf und ließ sich von ihm in die Jacke helfen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, seine Jacke zu tragen, die noch warm von seinem Körper war.
    Gil ging in sein Zimmer und kam mit einer alten blau-weiß gemusterten College-Jacke zurück. Dazu hatte er sich eine blaue Baseballmütze verwegen auf den Kopf gesetzt. Nikki musste lächeln. Mit der Jacke und der Brille sah er aus wie ein Trainer, der nebenbei

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